Flug SQ321
Älter als 7 Tage

Singapore Airlines verschärft Bordregeln bei Turbulenzen

Singapore Airlines Boeing 777-300ER
Singapore Airlines Boeing 777-300ER, © Singapore Airlines

Verwandte Themen

SINGAPUR - Unerwartete Turbulenzen reißen Passagiere einer Boeing 777-300ER von Singapore Airlines aus den Sitzen. Ein 73 Jahre alter Mann stirbt, mehrere Insassen ziehen sich Verletzungen an der Wirbelsäule zu. Singapore Airlines zieht aus dem Vorfall Konsequenzen.

Über Myanmar trifft SQ321 auf extreme Turbulenzen. Innerhalb von drei Sekunden zeichnet "Flightradar24" Vertikalgeschwindigkeiten der Boeing 777-300ER zwischen 1.664 und -1.536 Fuß pro Minute auf. Dutzende Passagiere werden aus den Sitzen gehoben.

Ein 73-jähriger Brite erleidet einen Herzinfarkt und stirbt. 46 Passagiere und Crewmitglieder werden nach der Notlandung in Bangkok in Krankenhäuser eingeliefert. 22 Insassen werden mit Verletzungen an Wirbelsäule und Rückenmark behandelt, sechs Reisende erleiden schwere Kopfverletzungen.

Singapore Airlines zieht aus dem Vorfall Konsequenzen. Während Turblenzen werde der Getränke- und Essensservice sofort eingestellt, bestätigte die Airline gegenüber "Channel New Asia". Flugbegleiter sollen sich sofort anschnallen.

Auf dem täglichen Flug SQ321 von London Heathrow nach Singapur wechselte Singapore Airlines am Mittwoch und Donnerstag auf ein südlichwestliches Routing an Myanmar vorbei, am Freitag führt der Flug dort wieder über Land.
© aero.de | Abb.: Singapore Airlines | 24.05.2024 15:52

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 26.05.2024 - 09:33 Uhr
@NiedersachsenHans:
das ist nicht von der Hand zu weisen, was Sie da ausführen, ich dachte nur, ich hätte irgendwo etwas von CAT zu dem Fall gelesen. Die SIG WX Karte von eben zeigt tatsächlich ein Band von Zonen mit EMB CB leicht nördlich des Äquators über dem Golf von Bengalen und ich Richtung Miyanmar und Thailand.
Umso schlimmer, dass die Crew, zumal die ITC nicht wie auf dem Südatlantik üblich senkrecht, sondern im spitzen Winkel durchflogen wird, überhaupt irgendeinen Service zugelassen hat. Bei Annäherung an die ITC ist "der Dampfer wetterfest zu machen", da gibt es keinen Service, aber wenn man "dedicated to passenger service" und Sicherheit zweitrangig ist, dann passiert eben so etwas. Dieser ganze 5 Sterne Schwachsinn...
Ich kenne die Flächenbelastung nicht, die der Flieger an der Ecke hatte, aber kann auch gut sein, dass tiefer fliegen zur Erhöhung des buffet-margin auch angezeigt gewesen wäre, aber das ist reine Spekulation.
Fliegen ist eben immer zuerst angewandte Physik, und die kümmert sich einen Dreck um Service und "Kundenwünsche". Und wenn man die Physik ignoriert, dann rächt sie sich. Safety first - Service last ! Und was zur Sicherheit erforderlich ist, bestimmen nicht die Produktmanager, oder wie auch immer diese Leute sich nennen. Sie haben in der Industrie zu viel zu sagen, und das kostet eben dann und wann Menschenleben.
Beitrag vom 26.05.2024 - 08:55 Uhr
Sie haben nicht so ganz unrecht, aber in diesem Falle waren nicht CAT die Ursache, sondern hier flog man durch die ItC, die innertropische Konvergenz Zone. Die liegt in dieser Jahreszeit 10-15 grad nördlich des Äquators und erstreckt sich rund um den Globus. In diesem Bereich gibt es sehr oft eine Anreihung von riesigen CB‘s, die man umfliegen muss, was oft sehr schwer möglich ist. Da sucht man sich auf dem Wetterradar eine Lücke, wo es grad nicht rot oder gelb ist.
Nur verändert sich die Situation sehr schnell, und dann gibt’s auch mal Turbulenzen, die ja auf dem WX Radar nicht angezeigt werden.
Allerdings muss man den SN Crews schon den Vorwurf machen, dass gerade sie das wissen sollten. Bervor man in so ein Gebiet einfliegt, müssen eigentlich immer die Anschnallzeichen angeschaltet werden und auch der Service eingestellt werden.
Warum das nicht oder zu spät geschah, wird sich bei der Untersuchung des Unfalles zeigen.
Beitrag vom 26.05.2024 - 08:28 Uhr
Na da hat wohl tatsächlich jemand die Fürsorgepflicht der Gesellschaft und des Kapitäns für die Passagiere wiederentdeckt, und das Servicegedöns in der Hierarchie dahingestellt, wo es hingehört - ganz ans Ende. Einen knurrenden Magen kann man nämlich leichter ertragen als gebrochene Knochen.
Man sollte die Piloten stattdessen besser in Meteorologie schulen und wieder mit der an Temperaturverlauf und Windentwicklung erkennbaren Annäherung an Zonen mit CAT vertraut machen. Man kann CAT zwar nicht sehen, aber kommen sehen. Und um noch eine Schimäre zu benennen, das geht nicht mit computer based training, sondern ganz old school mit Tafel und Kreide im Frontalunterricht durch einen Meteorologen und /oder erfahrenen Piloten. Und wenn die tolle KI alles kann - das wäre mal etwas sinnvolles, ein Tool, das genau mit den Beobachtungen von Wind und SAT vor CAT warnt.
Der dümmste Spruch aller Zeiten in diesem Kontext war übrigens "Service is our success!", wobei sich der success ja auch nie eingestellt hat.

Dieser Beitrag wurde am 26.05.2024 08:29 Uhr bearbeitet.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 05/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden