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Alle Flüge, die an einem Airport innerhalb der EU-Grenzen ansetzen, werden nach den Plänen Brüssels ab 1. Januar 2012 den Regeln des europäischen Emissionshandelsschemas (EU ETS) unterstellt sein. Fluggesellschaften müssen dann Zertifikate für die gesamte Strecke nachweisen, soweit sie an einem EU-Flughafen starten oder landen.
Nach diesem Prinzip werden auch die Emissionen von Interkontflügen im EU ETS vollständig erfasst und abgerechnet. United Airlines, Continental Airlines und American Airlines sehen hierin einen über die Regelungskompetenz der EU hinausgehenden Eingriff in ihre Geschäfte. Mit Unterstützung des US Branchenverbands Air Transport Assosciation (ATA) führen sie seit Dezember 2009 in Großbritannien gegen das Vorhaben Klage.
"Die unilaterale Erweiterung des EU ETS auf den internationalen Luftverkehr überschreitet die Grenzen der territorialen Zuständigkeit und steht auch als unangemessene Steuer oder Abgabe in Widerspruch zu internationalem Recht", erklärte Nancy Young, Leiterin des Umweltressorts der ATA, am Donnerstag. Der Verband begrüße daher die Verweisung des Falls an den Europäischen Gerichtshof.
Belastungen von 1,1 Milliarden Euro
Eine Studie der Unternehmensberatung RTC Aviation errechnete im vergangenen Sommer eine mögliche Gesamtbelastung des Luftfahrtsektors im EU ETS von 1,1 Milliarden Euro ab dem Jahr 2012. Dieser Wert setzte sich aus einem damaligen Zertifikatepreis von 14,40 Euro pro Tonne CO2 und einer branchenweit erwarteten Überschreitung der Emissions-Freigrenzen um 77,0 Millionen Tonnen zusammen.
Unter den europäischen Fluggesellschaften wird British Airways laut der RTC-Studie mit einer Unterdeckung von 3,0 Millionen Tonnen im Anfangsjahr den größten Bedarf an zusätzlichen Emissionsrechten aufweisen.
© aero.de | Abb.: world-of-aviation.de, Björn Schmitt Aviation Photography | 28.05.2010 09:36
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