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Die US Luftwaffe muss insgesamt 534 Tanker und Frachter ersetzen. Im ersten Los geht es um 68 Maschinen und undatierte Folgeaufträge für 111 Flugzeuge. In der vergangenen Woche reichten Airbus und Boeing ihre offiziellen Gebote ein. Das Verteidigungsministerium wird voraussichtlich Mitte November eine Entscheidung treffen.
Wettbewerber Boeing hatte seine Anleger im Juni vor einem Preiskampf mit dem EADS-Konzern gewarnt. "Airbus könnte (den Auftrag, Red.) über den Preis gewinnen", sagte Boeing Vorstandschef Jim McNerney während einer Analystenkonferenz in New York. Boeing erwarte im Ringen um den Auftrag ein "sehr aggressives" Bieterverhalten des europäischen Rivalen.
"Airbus hat geringere Kapitalkosten als wir, da wir nicht dieselben Subventionen erhalten wie sie", sagte McNerney. Der Boeing-Chef kündigte im Juni ein ebenfalls aggressives Gebot seines Unternehmens an. Boeing gehe aber nicht mit dem Ziel in die Ausschreibung, "den niedrigsten Preis von Airbus zu unterbieten".
"Ich werde nicht die Entwicklung des Unternehmens über die nächsten zehn Jahre in einem Festpreisauftrag aufs Spiel setzen, nur um sagen zu können, dass ich den Tankerdeal gewonnen habe", so McNerney.
Kampfgebot von Antonov
Neben EADS und Boeing engagiert sich überraschend auch ein Konsortium um den ukrainischen Hersteller Antonov in der Ausschreibung. Das Unternehmen bietet mit US Aerospace das Konzept AN112-KC an.
Der von US Aerospace/Antonov kalkulierte Preis liegt bei 29,55 Milliarden Dollar und unterbietet den veranschlagten Ausschreibungspreis von 35 Milliarden Dollar deutlich. Inklusive Folgeaufträgen und Wartung lockt für die Hersteller langfristig ein Geschäft über 100 Milliarden Dollar.
EADS Technologiepartner Northrop Grumman hatte sich im März dennoch endgültig aus dem Geschäft zurückgezogen - zu gering schätzte der Konzern die Aussichten auf Erfolg in der neuen Ausschreibung ein. Der Auftrag für bis zu 179 neue Tanker wurde im Februar offiziell neu ausgeschrieben, nachdem Boeing die Vergabe des Auftrags an EADS und Northrop Grumman erfolgreich angefochten hatte.
Nach dem Rückzug von Northrop legte sich EADS erst im April auf eine vorerst selbständige Beteiligung an der Ausschreibung mit der KC-45 auf Basis der zivilen A330 fest. Der Konzern sucht aber weiterhin nach einem nordamerikanischen Partnerunternehmen. Boeing schickte vergangene Woche seine 767 NewGen Tanker in das Rennen um den Auftrag.
© aero.de, dpa | Abb.: Northrop Grumman | 14.07.2010 10:03
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