Triebwerksbau
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John Rishton wird neuer Vorstandschef von Rolls-Royce

Rolls-Royce
Rolls-Royce, © Rolls-Royce PLC

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LONDON - Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce steht ab 01. April 2011 unter neuer Leitung. Vorstandschef John Rose wird Ende März in den Ruhestand gehen, teilte Rolls-Royce am Donnerstag mit. Rose leitete den Konzern seit 1996. Sein Nachfolger wird John Rishton, der seit 2006 als Vorstandschef der niederländischen Royal Ahold-Gruppe tätig war. Zuvor sammelte Rishton Airline-Erfahrung als Finanzvorstand von British Airways.

Rishton ist mit Rolls-Royce durch seine Tätigkeit als Mitglied im Aufsichtsgremium des Konzerns vertraut. Der neue Vorstand wird sich gleich mehreren akuten Aufgaben im wichtigen zivilen Triebwerksgeschäft zuwenden müssen.

Die Serie Trent XWB für den Airbus A350 XWB befindet sich in der heißen Entwicklungs- und Produktionsphase. Der neue Antrieb ergänzt als sechstes Triebwerk die Trent-Familie und wurde speziell für den Airbus A350 XWB entwickelt.

Bereits im kommenden Jahr soll die Trent XWB an einem Airbus A380 Testbed in die Flugerprobung gehen. Bis Frühjahr 2011 will Rolls-Royce sieben Testtriebwerke fertigstellen. Die ersten Testflüge mit einem A350 XWB plant Airbus im Jahr 2012.

Pannen beim 787-Triebwerk Trent 1000 hatten Rolls-Royce in den vergangenen Wochen negative Schlagzeilen gebracht und das Programm verzögert. Am 2. August war eine Maschine der frühen Serienfertigung im Teststand geplatzt. Ein anderes Trent 1000 Triebwerk musste im September mit einem Defekt an der Boeing 787-Testmaschine ZA001 ausgewechselt werden.

IAE-Konsortium entscheidet sich an A320 Re-Engining

Unter Vorgänger Rose ungelöst wird auch die künftige Konzernstrategie im Brot-und-Butter-Geschäft mit Single Aisle-Triebwerken von Rishton zu lösen sein. Die Wettbewerber Pratt & Whitney und CFM vermarkten mit ihren Triebwerken PW1000G bzw. LEAP-X bereits zukunftsfähige Technologien. Rolls-Royce stellte diesen Triebwerken seine Entwicklungsprogramme RB282 und RB285 entgegen.

An den neuen Triebwerkskonzepten wird sich auch die Frage nach der technologischen Führerschaft im Konsortium IAE wenn nicht sogar nach dessen Fortbestand entscheiden. Rolls-Royce produziert unter dem Dach der IAE bislang gemeinsam mit Pratt & Whitney und der Münchner MTU Aero Engines die V2500, den Standardantrieb des Airbus A320.

Airbus will alsbald über ein Re-Engining des A320 entscheiden. Die PW1000G und die CFM Leap-X könnten ab Mitte des Jahrzehnts parallel angeboten werden. Toulouse hatte frühzeitig eine klare Präferenz für eine Fortsetzung der IAE bei der Entwicklung eines neuen Antriebs für den A320 geäußert.

Dem tragen auch die Triebwerksentwickler Rechnung. "Alle Partner der IAE haben den Wunsch geäußert, die IAE weiterzuführen", erklärte MTU Programmleiter Dr. Anton Binder im Frühjar gegenüber aero.de "Die modifizierte Version des PW1000G ist ein Pratt & Whitney-Angebot an Airbus. Pratt & Whitney behält sich jedoch die Option vor, dieses Triebwerk über die IAE anzubieten."

© aero.de | Abb.: Rolls-Royce PLC | 01.10.2010 10:30


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