Fusion CSA mit Airport Prag
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Tschechien plant staatliche Luftfahrt-Holding

Czech Airlines Boeing 737-400
Czech Airlines Boeing 737-400, © Ingo Lang, edition airside

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PRAG - Nach dem Scheitern der Privatisierung von CSA Czech Airlines und dem im Frühjahr gefassten Regierungsbeschluss, den ursprünglich ebenfalls zur Privatisierung ausgeschriebenen Flughafen von Prag unter staatlicher Obhut zu behalten, plant die tschechische Regierung nun eine staatliche Luftfahrtholding zum gemeinsamen Betrieb der Staatsunternehmen. Beide Unternehmen sollen künftig in der "Cesky aeroholding" zu einer finanzstarken, stabilen Einheit zusammengefasst werden.

Dies teilte laut CTK vergangenen Mittwoch Ondrej Jakob, Sprecher des Finanzministeriums mit.

Der tschechische Nationalflughafen Prag-Ryzne befindet sich zu 100 Prozent im Besitz des Finanzministeriums und wurde letztes Jahr von 11,6 Millionen Passagieren frequentiert. Im Winter 2010/11 verbinden über 50 Airlines Prag weltweit mit 103 Zielen. Das Unternehmen schrieb im Krisenjahr 2009 einen Gewinn (vor Steuern) von rund 1 Milliarde Kronen (ca. 40 Mio Euro). Für heuer wird ein ähnliches Ergebnis erwartet.

Tschechiens nationale Fluglinie CSA Czech Airlines ist zu 92 Prozent im Staatsbesitz (Finanzministerium), den Rest halten die Stadt Prag und die Versicherungsgesellschaft "Ceska Pojistovna". Einen einprozentigen Anteil hält auch noch die slowakische Hauptstadt Bratislava.

Das Skyteam-Mitglied CSA beförderte letztes Jahr mit 48 Flugzeugen rund 5,6 Millionen Passagiere zu über 60 Zielen in Europa, Zentralasien und Nahost.

2009 schloß CSA mit einem operativen Verlust von 3,8 Milliarden Kronen (rd. 150 Mio Euro) ab, bei einem inzwischen auf 2,4 Milliarden Kronen (96 Mio Euro) angewachsenen Negativkapital. Nach dem im Mai vom Finanzministerium verabschiedeten, über drei Jahre laufenden Restrukturierungsplan konnte die Airline durch Auslagerungen von Aktivitäten in Tochtergesellschaften und die Veräusserung von Vermögenswerten wie den Verkauf von Hangar F an den Flughafen Prag ihr operatives Ergebnis deutlich verbessern. Für heuer wird ein kleiner operativer Gewinn erwartet.

Chef der Airline ist seit Herbst der CEO des Airports Prag, Miroslav Dvorak.

Der Zusammenschluß folgt einer Empfehlung der Prager Wirtschaftsuniversität und soll weitreichende Synergien aus gemeinsam benutzten Einrichtungen realisieren. Seitens der EU und nationaler Behörden soll es zu der Fusion keine Einwände geben, die Zustimmung der Kartellbehörde stehe aber noch aus.

Erwatungsgemäß meldeten Mitbewerber Wettbewerbsbedenken an, so der unterlegene CSA-Bieter Travel Service.

Über die weitergehenden Pläne der neuen Holding sei gegewärtig nichts bekannt, zitiert CTK Ladislav Tyll von der Wirtschaftsuniversität  Prag.
© aero.at | Abb.: Skyteam | 30.11.2010 15:24


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