Anlaufprobleme
Älter als 7 Tage

Aeroflot: Holpriges EIS mit Superjet 100

Suchoi Superjet 100
Suchoi Superjet 100, © Gerhard Vysocan

Verwandte Themen

MOSKAU - Die ehrgeizigen russischen Pläne mit dem hochmodernen Mittelstreckenflugzeug Superjet 100 haben nach Medienangaben einen erneuten Dämpfer erhalten. Die erste Maschine, die an Russlands größte Fluggesellschaft Aeroflot ausgeliefert worden war, habe wegen einer defekten Belüftung den halben Monat Juni am Boden bleiben müssen, berichtete die Moskauer Tageszeitung "Wedomosti" (Dienstag).

Zuvor hatten Triebwerksprobleme die Auslieferung des Fliegers erheblich verzögert. Es handelt sich um das erste Passagierflugzeug, das in Russland seit dem Zerfall der Sowjetunion entwickelt wurde. Der auch mit westlicher Technik ausgestattete Superjet 100 wird von der Zivilsparte des Kampfjet-Herstellers Suchoi produziert.

Ein Sensor in der Kabine habe ein falsches Signal gesendet, sagte ein namentlich nicht genannter Experte der Zeitung. Die Maschine habe im Juni durch den Defekt 60 Flüge und damit nur die Hälfte des geplanten Pensums absolvieren können.

Der in Kooperation mit Boeing sowie europäischen Unternehmen entwickelte Superjet soll auf dem Weltmarkt den Branchenriesen Bombardier (Kanada) und Embraer (Brasilien) Konkurrenz machen. Der jetzige Regierungschef Wladimir Putin hatte in seiner Amtszeit als Präsident (2000-2008) die Wiedergeburt des zivilen Flugzeugbaus zu einer Priorität erklärt.
© dpa-AFX | Abb.: aero.de | 19.07.2011 11:13

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 20.07.2011 - 08:01 Uhr
Leider wissen wir ja nicht genau was defekt war, bei anderen Flugzeugen / Airlines fliegt man halt einfach weiter und lebt mit ein paar Einschränkungen. Soweit es die MEL hergibt. Wie die MEL in Russland aussieht weiß zumindest ich nicht.
Was mich wundert ist etwas anderes.
Heute bekommt man als Airline wenn man ein so neues Flugzeug kauft erst mal einen Techrep dazu Geschenkt für ein paar Monate. Damit genau so etwas nicht passiert.
Der soll den Mechanikern etwas unter die Arme greifen und sie bei der Fehlersuche auf den richtigen Weg bringen.

Bleibt jetzt die Frage ob die Russen das auch so machen.
Beitrag vom 19.07.2011 - 23:58 Uhr
Es bleibt die Erkenntnis ist daß das Land mehr als 20 jahre nach 1989 nicht in der Lage ist mit Schlüsselprojekten positiv auf sich aufmerksam zu machen; eine deutliche Abmahnung an die Qualität der Führungen.
Beitrag vom 19.07.2011 - 15:14 Uhr
Ein techn. Defekt kann immer mal vorkommen. Was westliche Airlines aber zu Recht erwarten (und von westlichen Herstellern auch bekommen) ist ein guter und schneller Service um die Flieger schnellst möglichst wieder einsetzen zu können. Diese Fähigkeit scheint nach dem Bericht mal wieder total zu fehlen. Auch unter Berücksichtigung das es ein neues Modell ist sind solche Standzeiten einfach nur abschreckend.

Selbst wenn die techn. Leistungen des Modell gut sein sollten, was ich nicht wirklich beurteilen kann, glaube ich nicht das unter solchen Umständen ein großer Verkaufserfolg im Westen möglich sein wird und Russland allein ist als Markt einfach zu klein.


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden