Flughafen Frankfurt
Älter als 7 Tage

Lufthansa verliert durch Lotsenstreik Millionen

Lufthansa 747
Lufthansa Boeing 747-400, © Deutsche Lufthansa AG

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FRANKFURT - Die Lufthansa erleidet wegen des Streiks der Vorfeldmitarbeiter am Frankfurter Flughafen deutliche Verluste. Die Umsatzausfälle lägen im hohen zweistelligen Millionenbereich, sagte Personalvorstand Stefan Lauer der "Financial Times Deutschland (Mittwoch). Dennoch stärke man dem Flughafenbetreiber Fraport in dem Tarifkonflikt den Rücken und droht gegenüber der Gewerkschaft mit juristischen Schritten.

Am Mittwoch, dem fünften Streiktag, normalisierte sich die Lage am größten deutschen Flughafen aber weiterhin. Am Morgen waren für den Tag 165 Inland- und innereuropäische Flüge annulliert, wie Fraport berichtete. Das war die niedrigste Zahl seit Beginn des Streiks am vergangenen Donnerstag, als nur sieben Stunden lang gestreikt wurde. Der Airport-Betreiber hat die rund 200 Streikenden durch andere Kräfte ersetzt.

Erneut sollten rund 80 Prozent des geplanten Verkehrs abgewickelt werden. Fraport sieht sich in dem Konflikt auch für einen längeren Ausstand gerüstet. "Wir gehen davon aus, dass wie am Montag und Dienstag alles sehr geregelt und ruhig ablaufen wird", sagte ein Unternehmenssprecher.

Am Vormittag (11.00 Uhr) wollte die Fraport-Spitze in einer Pressekonferenz über die Lage informieren.

Die Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF) hat den Streik bis Freitagnacht verlängert. Sie will ein komplett neues Tarifwerk für rund 200 Vorfeldlotsen, Flugzeugeinweiser und Verkehrsdisponenten erzwingen. Man werde weitermachen, erklärte Gewerkschaftssprecher Matthias Maas am Mittwoch, und verwies auf die hohen wirtschaftlichen Schäden bei der Lufthansa.

Seit Streikbeginn bis einschließlich Dienstag sei es bei der Lufthansa zu knapp 700 Flugausfällen gekommen, 55 000 Passagiere hätten nicht befördert werden können, nannte der Lufthansa-Manager Lauer weitere Eckdaten. Zur Auslastung der Interkontinentalmaschinen, die nun von deutlich weniger Zubringern erreicht werden und in internationaler Konkurrenz stehen, machte das Unternehmen keine Angaben.

"Wir sind Hauptbetroffener des Streiks", sagte Lauer. Für die Fluggesellschaft ist der Frankfurter Flughafen das mit Abstand wichtigste Drehkreuz. Die harte Haltung des Flughafenbetreibers unterstützte Lauer: "Wir sind der Auffassung, dass Fraport der Erpressung durch die GdF nicht nachgeben sollte." Die Forderungen seien nicht hinnehmbar.

Sollte der Arbeitskampf andauern, erwägt die Lufthansa laut Lauer auch juristische Maßnahmen gegen die Gewerkschaft. "Das schließen wir nicht aus." Erwogen würden dann auch Schadenersatzansprüche wegen Unverhältnismäßigkeit.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 22.02.2012 08:45

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Beitrag vom 24.02.2012 - 17:37 Uhr
Na, dann wäre es doch ein erster Versuch, einmal anhand des veröffentlichten Geschäftsberichts für z.B. 2011, die damals "schnell aus der Hüfte geschossenen" angegebener Kosten für die Ausfälle durch die Vulkanaschewolken und/oder den Pilotenstreik auf Richtigkeit der Größenordnungen zu prüfen...

Als Folge solcher Betriebsstörungen hat LH, meines Wissens, seit Kurzem eine eigene Abteilung, die sich ausschließlich mit solchen Auswirkungen, sowohl vor, während und auch noch nach einer Störung befasst, um einen möglichst nur geringen Impact zu zulassen - soweit die Theorie!

Beitrag vom 24.02.2012 - 14:19 Uhr
Ich wage zu bezweifeln, dass dieser Streik die Lufthansa überhaupt einen Cent gekostet hat!

Das ist doch ziemlich unwahrscheinlich. Auch wenn die Langstreckenmaschinen alle geflogen sind, werden durch die zum Teil fehlenden Zubringer dort zahlende Passagiere gefehlt haben. Die Passagiere wurden zT auf die Bahn verlagert, das kostet auch Geld. Währenddessen sitzt Personal bezahlt herum, ohne dass es der Firma Geld einbringt.

Eine Airline mit so vielen Flügen, die kein Geld einbringen, wäre wohl schon längst pleite... im Regelbetrieb stehen die Verbindungen ja nicht aus Spaß zur Verfügung.
Beitrag vom 24.02.2012 - 13:45 Uhr
@Alphavane,

daß ein Unternehmen eine "detailierte Kostenaufstellung" veröffentlicht, ist wohl eher selten und auch nicht so einfach zubewerkstellen, wenn z. B. Verträge mit anderen dabei offengelegt werden müssen.
Theoretisch ist es natürlich möglich, daß keine Kosten anfielen, weil z. B. Flugzeuge und Mannschaften an "passender" Stelle ausfielen!
Die Fluggesellschaften werden sicherlich wissen, was es ungefähr kostet, wenn ein Flugzeug nicht eingesetzt werden kann, obwohl Personal und Maschine abflugbereit am Gate stehen - vgl. Vulkanasche!


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