Flughafen Wien AG: Rekordumsatz, weniger Gewinn

WIEN - Die im Zuge der Terminalerweiterung Skylink von Managementproblemen gebeutelte Flughafen Wien AG blickt mit einem Umsatzplus von 9,0% auf 582,0 Mio EUR dennoch auf ein Rekordjahr zurück. Dazu stieg ihr EBITDA um 12,4 % auf 189,0 Mio EUR, die EBITDA-Marge von 31,5 % (2010) auf 32,5 %. Nach Wertberichtigungen sank hingegen der Jahresgewinn auf 31,6 Mio EUR (-58,3 %), das EBIT auf 67,2 Mio EUR (-34,3 %). 2011 nutzten 25,5 Mio Fluggäste die vier Airports der Gruppe.

Nach einem kompletten Vorstandswechsel im Herbst 2011 zeigt sich der neue Vorstand mit der Entwicklung zufrieden. "Das operative Geschäft ist 2011 gut gelaufen, die Maßnahmen zur Kostenreduktion und Produktivitätssteigerung greifen. Der frische Wind tut dem Unternehmen gut", resumiert Günther Ofner, neuer Finanzvorstand (CFO) der Flughafen Wien AG.

So spiegele sich das Rekordaufkommen bei den Passagieren auch im Umsatz wieder. Um weiteres Wachstum am Standort zu sichern, traf die FWAG kürzlich mit Austrian Airlines eine Vereinbarung mit attraktiven Inzentives für den Langstrecken und Transitverkehr. Diese Vereinbarung käme allen Airlines zu Gute und mache den Airport zum günstigsten Hub im Star Alliance Verbund, noch vor München, Zürich und Frankfurt, erklärt der für Vertrieb zuständige Vorstand Julian Jäger.

2011 investierte der Flughafen 262,8 Mio EUR. Für 2012 sind 160 Mio EUR vorgesehen, bis 2015 ist insgesamt ein Investitionsrahmen von 590 Mio EUR geplant. Nach der nun für den 5. Juni 2012 geplanten Eröffnung des rund 770 Mio teuren, und vorwiegend für den Star Alliance Drehscheibenverkehr vorgesehenen Skylink-Terminals wird als nächstes der vorhandene Altbestand neu adaptiert (Terminal 1+2, die Piers Ost und West, Zentralbahnhof), sowie der dort angesiedelte Shopping und Gastronomiebereich erweitert. Auch im Hotelbereich sieht die FWAG zusätzliches Potential, erklärt Ofner.

Auf der Hauptversammlung am 24.April 2012 will die FWAG eine Dividende von 1 EUR je Aktie vorschlagen.

Zur Geschäftsentwicklung des laufenden Jahres zeigt sich der VIE Vorstand vorsichtig optimistisch. Angepeilt wird ein EBITDA von 200 Mio. EUR und ein Ergebnis nach Steuern von über 50 Mio. EUR, die Nettoverschuldung soll unter dem vierfachen EBITDA bleiben. Beim Umsatz wird ein leichtes Plus erwartet. Während der Flughafen zu Beginn des Jahres bei den Passagieren für 2012 noch ein Nullwachstum prognostizierte, stieg das Aufkommen in den ersten beiden Monaten um 9,6%, bei den Transferpassagieren um 20,7% und im Segment Osteuropa sogar um 23,6%.

Als Basis für das hohe Wertsteigerungspotenzial des Flughafens sieht der Vorstand die Position des Airports als führende Drehscheibe nach Osteuropa (Passagierzuwachs CEE 2011 plus 14,8%), die hohe Servicequalität sowie die Wachstumsperspektiven im Non-Aviation-Bereich, das der derzeitige Aktienkurs jedoch nicht widerspiegeln würde, so der Flughafen. Der Standort Flughafen Wien bleibt auch weiterhin ein Jobmotor. Derzeit arbeiten am Standort rund 19.000 Beschäftigte, im affinen Umfeld über 70.000.

Unterscheidlich entwickelten sich die Beteiligungen der FWAG. Während der Flughafen Malta bei 3.506.521 Passagieren einen Gewinn von 11,9 Mio EUR (+11,4 %) erzielte, musste der Flughafen Friedrichshafen bei  571.709 Passagieren einen Jahresverlust von 2,7 Mio EUR hinnehmen. Die Beteiligung wurde bereits im Jahr 2011 zur Gänze wertberichtigt. Der Flughafen Košice verzeichnete bei 266.143 Passagieren einen Jahresverlust von 19,3 Mio EUR und wurde 2011 teilwertberichtigt. Operativ verzeichnet der Flughafen Košice ein positives Ergebnis.