Air Berlin fordert Tegel-Flüge vor 6.00 Uhr

BERLIN - Vor dem Start des bislang dichtesten Flugplans am Berliner Flughafen Tegel gibt es Zweifel, ob die Kapazität reicht. Der Großkunde Air Berlin warnte am Freitag vor Ausfällen, sollten nicht doch noch Flüge vor 6.00 Uhr genehmigt werden.

Der Flugplan sei sehr komplex, teilte Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn mit. "Wenn man dabei einen Mosaikstein herauslöst, wird der gesamte Ablauf zerstört." Die Betreiber hatten die Passagiere schon am Donnerstag aufgefordert, mehr Zeit für Anreise und Aufenthalt auf dem Flughafen einzuplanen.

Air Berlin appellierte an den Senat, 32 Flüge zwischen 5.30 Uhr und 6.00 Uhr bis Oktober doch noch zuzulassen. Die Luftfahrtbehörde hatte 120 Flüge zwischen 23.00 Uhr und 23.30 Uhr bis Oktober gebilligt, Flüge vor 6.00 Uhr aber abgelehnt.

Tegel muss die zusätzlichen Angebote von Lufthansa und Air Berlin aufnehmen, die diese für den Hauptstadtflughafen geplant hatten. Der neue Airport wurde nicht rechtzeitig fertig, um an diesem Sonntag in Betrieb zu gehen.

Air Berlin hat nach eigenen Angaben zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, die Passagiere durch das enge Tegeler Terminal lotsen und Gepäck verladen. Besonders am Morgen werde es im Abfertigungsgebäude eng, hieß es.

In Schönefeld sind unterdessen in den vergangenen Wochen die Arbeiten heruntergefahren worden. Weile viele Firmen ihre Aufträge erledigt hätten, sei die Zahl der Arbeiter auf der Baustelle von 7.000 Anfang Mai auf 5.000 gesunken, wie Projektleiter Joachim Korkhaus auf der Baustelle sagte. Bis Mitte Juni sinke die Zahl um weitere 1.000 bis 2.000.

Bis dahin wollen die Betreiber das Planungswirrwarr entflechten und dann wieder in den Zwei-Schicht-Betrieb übergehen. Der neue Zeitplan bis zur Inbetriebnahme am 17. März 2013 sei mit den beteiligten Firmen abgestimmt, sagte Korkhaus. Bauliche Restarbeiten sollten bis Ende August abgeschlossen sein.