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Air Berlin fliegt trotz Sparerfolgen in die roten Zahlen

Hartmut Mehdorn
Hartmut Mehdorn, © Ingo Lang, edition airside

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BERLIN - Die Fluggesellschaft Air Berlin ist trotz überraschend großer Sparerfolge im zweiten Quartal erneut in die roten Zahlen geflogen. Die deutlich gestiegenen Treibstoffkosten ließen den Verlust unter dem Strich um 51 Prozent auf 66 Millionen Euro steigen, wie der Lufthansa-Konkurrent überraschend am Mittwochabend mitteilte. Im operativen Geschäft lief es etwas besser - trotz des zusammengestrichenen Flugplans nahm Air Berlin mehr Geld ein.

Die wichtigste Nachricht von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft: das Sparprogramm kommt schneller voran als gedacht.

Der Umsatz stieg um knapp zwei Prozent auf über 1,1 Milliarden Euro. Der operative Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) verringerte sich dank des eingeleiteten Sparkurses um neun Prozent auf 29 Millionen Euro.

Das laufende Sparprogramm kommt dem Management zufolge gut voran: Die Einsparungen hätten zwischen April und Juni statt der geplanten 45 Millionen sogar 50 Millionen Euro erreicht. Insgesamt soll das Programm den operativen Gewinn in diesem Jahr um mehr als 200 Millionen Euro verbessern.

"Die Umsatzerhöhung zeigt, dass wir den richtigen Kurs eingeschlagen haben", sagte Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn. Dass es unter dem Strich nicht besser lief, führte das Management auf die Ticketsteuer, den Dollarkurs und den hohen Ölpreis zurück: Obwohl Air Berlin das Flugangebot um fast sechs Prozent zusammengestrichen hatte, musste das Unternehmen zwischen April und Juni insgesamt zehn Prozent mehr Geld für Treibstoff ausgeben als ein Jahr zuvor.

Mehdorn setzt nun weiter auf die Verkleinerung der Flotte und den Ausbau des Langstreckengeschäfts, um das Unternehmen 2013 nach jahrelangen Verlusten wieder in die schwarzen Zahlen zu bringen. Mit der verkleinerten Flotte will der Manager die Abhängigkeit von saisonalen Schwankungen reduzieren. Seit Jahren ist Air Berlin vor allem im Sommer als Ferienflieger groß im Geschäft. Im Winter ist die Nachfrage nach Urlaubsflügen allerdings deutlich geringer.

Auch an der Lufthansa geht der hohe Ölpreis nicht spurlos vorüber. Vorstandschef Christoph Franz will mit einem harten Sparkurs den operativen Gewinn bis 2015 um mindestens 1,5 Milliarden Euro anheben. In der Verwaltung sollen dazu 3.500 Stellen wegfallen. Im zweiten Quartal blieb der Dax-Konzern auch dank erster Sparerfolge klar in der Gewinnzone.
© dpa-AFX | Abb.: Ingo Lang | 08.08.2012 20:58

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Beitrag vom 14.08.2012 - 13:52 Uhr
Air Berlin wird da auch so schnell nicht raus kommen, ob mit oder ohne Hartmut Mehdorn. Meine Meinung von ihm als "Top Manager" hält sich eh in Grenzen. Ethiad schaut sich das ganze Drama bei Air Berlin bestimmt auch nicht lange an, aber als Zubringer ist Air Berlin für Ethiad nicht schlecht. Solang das noch so läuft, bekommt Air Berlin noch ein bisschen Geld von Ethiad um weiter zu röcheln...


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