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Der Vorsitzende des Wiener Umweltausschusses Erich Valentin (SP) erklärt dazu am Mittwoch in einer Aussendung die Position der Stadt Wien: "Wir brauchen die dritte Piste, um die wirtschaftliche Weiterentwicklung Wiens und der Centrope-Region zu gewährleisten".
Valentin fordert gleichzeitig aber auch Verbesserungen für dicht besiedelte Gebiete. Das im Bescheid angesprochene Betroffenheits-Minimierungs-Gebot 'sei zu festigen', um sicherzustellen, dass davon nicht abgewichen wird. Das diene zum Schutz der dicht besiedelten Gebiete in Wien und Niederösterreich.
Die rasche Zustimmung der Stadt Wien ist insofern bemerkenswert, als die mitregierenden Grünen bis jetzt den Pistenausbau kategorisch abgelehnt haben. Alternativ wollen die Grünen eine Kooperation der FWAG mit dem nur 50km entfernten Flughafen Bratislava BTS. Der slowakische Nationalflughafen wurde erst kürzlich für eine Jahreskapazität von 5 Millionen Passagieren ausgebaut und ist für 24-Stunden Betrieb zugelassen.
Scharfer Protest kommt hingegen von der freiheitlichen Opposition. Ein FPÖ-Sprecher erklärte am Mittwoch das Rot-Grüne JA zur 3.Piste sei ein "Verrat am Bürger".
Offen sind nach wie vor die in Mediation mit Bürgerinitiativen ausgehandelten An- und Abflugrouten. Eine mögliche Verdopplung der Lärmbelastung für bestimmte Siedlungsgebiete sei mit dem ausgehandelten Bescheid hingegen vom Tisch. Gegen den Bescheid liegen in erster Instanz derzeit rund 400 Einsprüche vor. Im Vergleich: Der Planfeststellungsbescheid des geplanten, und per Bürgerabstimmung abgelehnten Pistenausbaus des Münchner Flughafens (MUC-3) wurde inzwischen über 100.000 mal beeinsprucht.
Sowohl die Stadt Wien als auch das in der Umweltverträglichkeitsprüfung federführende Land Niederösterreich sind mit einem Anteil von jeweils 20 Prozent syndizierte Miteigentümer des Airports.
Der überwiegend von Staralliance Airlines genutzte Flughafen Wien hat gegenwärtig eine Jahreskapazität von 30 Millionen Passagiere und eine Runwaykapazität von maximal 72 Flugbewegungen pro Stunde.
Mit Baubeginn der geplanten Parallelpiste 11R/29L wird nicht vor 2016 gerechnet, mit seiner Inbetriebnahme frühstens 2021. FWAG Vorstand Julian Jägers erklärte dazu kürzlich, "gebaut wird aber nur, wenn die Piste wirklich gebraucht wird".
Der Persilschein für die dritte Piste soll vor allem für die Airlines den Ausbau des Langstreckenverkehrs via VIE attraktiver machen. Derzeit werden ab dem VIE im Liniendienst nur rund 20 außereuropäische Ziele angeflogen, davon 3 in Nordamerika, 2 in Nordafrika und der Rest in Nahost/Asien.
© aero.at | 15.08.2012 14:12
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