Auch Air One und Konsortium um Baldassare
Älter als 7 Tage

Air France legt unverbindliches Angebot für Alitalia vor

ROM / PARIS (dpa) - Der angestrebte Verkauf der maroden italienischen Fluggesellschaft Alitalia geht in die nächste Runde: Air France-KLM hat am Donnerstag schriftlich ihr Interesse an einer Übernahme erklärt. Jedoch wollte der französisch-niederländische Konzern angesichts der großen Risiken kein verbindliches Kaufangebot abgeben. Auch die zweitgrößte italienische Airline Air One und ein Konsortium um den Juristen Antonio Baldassare kündigten an, Interesse zu haben.



In einem Brief an den Alitalia-Verwaltungsrat schlug Air France-KLM ein "Projekt zur Rückeroberung des italienischen Marktes" unter dem Dach der Air France-KLM vor. Die Marke Alitalia solle erhalten bleiben. Einen Kaufpreis nannte die nach Umsatz weltgrößte Fluggesellschaft nicht. Nach Informationen der Pariser Finanzzeitung "La Tribune" ist Air France-KLM nicht bereit, den als "überzogen" gewerteten Börsenwert von 1,1 Milliarden Euro zu zahlen.

Die Franzosen wollen Alitalia angeblich um 2700 Stellen und 30 Flugzeuge verkleinern und die Flüge künftig mehr über den römischen Flughafen Fiumicino statt über Mailand-Malpensa abwickeln. Air One plant nach Medienberichten hingegen einen Ausbau der Langstreckenverbindungen mit 17 neuen Flugzeugen und rund 2500 Stellenkürzungen. Baldassare, der früher Chef des Staatsfernsehens RAI war, werden hingegen nur wenige Chancen eingeräumt. Verbindliche Angebote werden bis zum Frühjahr erwartet.

Air France-KLM verfügt über rund 600 Flugzeuge und ist hoch profitabel. Angesichts des schnellen Wachstums der Golf-Fluggesellschaften sucht das Unternehmen aber Übernahmemöglichkeiten. Im Visier ist neben Alitalia vor allem die spanische Iberia. An der Börse legten die Aktien von Air France bis zum Mittag um 4,86 Prozent auf 24,39 Euro zu.

Die italienische Regierung versucht schon länger, mindestens 39,9 Prozent ihres 49,9-Prozent-Anteils an Alitalia zu veräußern. Ein erstes Bieterverfahren war im Juli jedoch an den hohen Preisvorstellungen und strengen Bedingungen aus Rom gescheitert. Interessenten wie Aeroflot waren dabei schließlich ganz ausgestiegen. Die Fluglinie häuft bereits seit Jahren massive Verluste an und gilt als Sanierungsfall.

"Wir brauchen jetzt einen Unternehmensplan, der die Gesellschaft saniert und stärkt und der den italienischen Bürgern wieder eine effiziente Fluglinie zurückgibt", hatte Ministerpräsident Romano Prodi am Mittwoch erklärt. Wer der neue Besitzer werde, sei unwichtig, nur die Strategie zähle, betonte er. Bis Mitte Dezember soll nun der Kandidat ausgewählt werden, mit dem Exklusivverhandlungen geführt werden sollen.
© dpa | Abb.: Alitalia/PD, Archiv | 06.12.2007 07:32

Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.

Beitrag vom 06.12.2007 - 22:22 Uhr
"Die italienische Regierung versucht schon länger, mindestens 39,9 Prozent ihres 49,9-Prozent-Anteils an Alitalia zu veräußern. "

Prozente laden doch immer zu ungünstigen Formulierungen ein. Die it. Regierung will natürlich 39.9% bezogen auf die Gesamtzahl Aktien verkaufen und nicht nur gut 19% (39.9% von 49.9%).
Beitrag vom 06.12.2007 - 17:10 Uhr
[quote]Fliegt der Papst nicht auch mit der Alitalia und hat dort seine finger drin ?[/quote] Der Papst fliegt i.A. mit Airline des Landes, wo er seinen Flug beginnt. Also ab Rom mit Alitalia, ab D. mit Lufthansa ...
Beitrag vom 06.12.2007 - 17:06 Uhr
:shock:
[quote]mit dem man sich die Mafia (als Oberbegriff gedacht) ins Haus holt.[/quote]
Fliegt der Papst nicht auch mit der Alitalia und hat dort seine finger drin ?

Sehr gewagtes Argument....


Stellenmarkt

Schlagzeilen

aero.uk

schiene.de

Meistgelesene Artikel

Community

Thema: Pilotenausbildung

FLUGREVUE 04/2024

Shop

Es gibt neue
Nachrichten bei aero.de

Startseite neu laden