Steuererleichterung für Boeing verfehlt Ziel

SEATTLE - Dem US Flugzeugbauer Boeing für die Ansiedlung der 787 Endmontage am Werk Everett gewährte Steuererleichterungen in Milliardenhöhe haben nicht in dem Umfang zur Schaffung neuer Arbeitsplätze beigetragen, wie von den Finanzbehörden im Jahr 2003 errechnet. Dies meldet die "Seattle Times" unter Berufung auf einen Untersuchungsbericht.



Boeing seien vom US Bundesstaat Washington Steuererleichterung im Gesamtwert von 3,2 Milliarden US Dollar bis zum Jahr 2023 zugesagt worden. Zwar würden diese letztlich um 500 bis 900 Millionen US Dollar geringer ausfallen, dennoch seien anstatt der ursprünglich vorhergesagten 3.600 zusätzlichen Arbeitsplätze in Zulieferbetrieben um das Werk lediglich 200 Jobs entstanden.

Demgegenüber stockt Boeing im Verkehrsflugzeugbau den eigenen Personalbestand weiter auf. Allein in diesem Jahr wuchs die Zahl der Beschäftigten der Unternehmenssparte Commercial Airplanes von 56.782 im Januar kontinuierlich auf 63.242 bis Ende November. Allerdings waren zum Vergleich im Jahr 2000 noch 93.600 Menschen für Boeing Commercial Airplanes tätig.

Im Juli 2005 erreichte der Beschäftigtenstand im Verkehrsflugzeugbau nach einem vorangegangenen Marktrückgang bei 47.623 Arbeitsplätzen das Dekadentief. In Washington beschäftigt Boeing heute 73.610 Menschen. Im Gesamtkonzern sind 159.252 Arbeitnehmer tätig, 134.026 von davon allein in den Vereinigten Staaten.

Der europäische Flugzeugbauer Airbus beschäftigt zum Vergleich rund 57.000 Mitarbeiter. Für den Airbus-Mutterkonzern EADS waren bis zum letzten Berichtstermin am 30. September 117.266 Arbeitnehmer tätig. Damit entstanden in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres konzernweit 461 neue Jobs.

© aero.de | Abb.: The Boeing Company | 18.12.2007 11:49