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Der Konzern befinde sich in "fortgeschrittenen Gesprächen" mit Airbus und Boeing über bis zu 50 Langstreckenjets, sagte Lufthansa-Chef Christoph Franz der Nachrichtenagentur "Reuters" in Kapstadt.
Im März holte sich Franz von seinem Aufsichtsrat bereits das OK für Investitionen in 35 Airbus A320neo, 35 A321neo, 30 A320ceo und zwei weitere A380. Für die Schweizer Konzerntochter Swiss bestellte Lufthansa zeitgleich sechs Boeing 777-300ER, mit denen in Zürich ab nächstem Jahr ausgediente Airbus A340-300 abgelöst werden.
Allein diese 108 Flugzeuge haben einen Listenwert von gut neun Milliarden Euro, die Lufthansa ihren Mitarbeitern und Aktionären abspart. Gut 3.500 Stellen will Franz im Konzern abbauen, den Anlegern strich das Management die Dividende. Das Konzernprogramm "SCORE" - manch Lufthanseat nennt es inzwischen auch "SCARE" - soll das operative Ergebnis von zuletzt mageren 524 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2015 auf satte 2,3 Milliarden Euro heben.
Gewinne verspricht vor allem die Langstrecke. Im Eiltempo hat Franz nach seinem Amtsantritt die angestaubten Kabinen der Interkontflotte erneuert. Die neuen Kabinen der First und Business Class ernteten viel Lob der von jeder Airline umworbenen Vielfliegerklientel. In den neu angeschafften Airbus A380 und Boeing 747-8 lässt es sich sehr komfortabel um die Welt reisen.
Ersatz für 48 Airbus A340
In spätestens vier bis fünf Jahren dürfte Lufthansa damit beginnen, ihre langsam in die Jahre kommende A340-300 und A340-600 Interkontflotte von jeweils 24 Flugzeugen auszutauschen. Die alten Vierstrahler sollen bis 2025 durch moderne, treibstoffsparende Twins ersetzt werden.
Lufthansa befasse sich hierfür intensiv mit den A350-900 und A350-1000 Jets von Airbus und den Boeing-Fliegern 787-9/10X und 777X, sagte Franz. Eine Entscheidung werde aber erst im zweiten Halbjahr fallen. Dann dürfte Boeing den Nachfolger der aktuellen Triple Seven zum Verkauf anbieten.
Das sich abzeichnende Konzept einer 777-8X in der Größe der aktuellen 777-300ER und einer -9X mit knapp über 400 Sitzen scheint es Lufthansa besonders angetan zu haben. Ein solcher Megatwin könnte nicht nur die restlichen 747-400 in den Ruhestand verabschieden, sondern eventuell auch einige 747-8-Aufträge ersetzen, deutete Franz in Kapstadt überraschend an.
Auf den Trend zu immer größeren Reichweiten bei neuen Langstreckenjets - ein Zugeständnis der Flugzeugbauer an die Anforderungen ihrer Großkunden aus Asien und den Golfstaaten - reagiert Lufthansa mit gewissem Unmut. Lufthansa zahlt traditionell nicht gerne für Reichweiten, die sie nicht selbst ausschöpft.
Das zuvor große Interesse der Frankfurter an der 787-10X - Lufthansa wurde als potenzieller Erstkunde gehandelt - soll sich abgekühlt haben, nachdem im März neue Leistungsdaten die Runde machten. Stärkere GEnx-1B-Triebwerke und ein auf 7.100 Meilen erhöhter Einsatzradius werden die 787-10X zwar flexibler einsetzbar aber auch schwerer machen.
© aero.de | Abb.: Deutsche Lufthansa AG | 06.06.2013 10:17
Kommentare (27) Zur Startseite
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Und die Slots hat man sich schon bei den Optionen gesichert...LH hatte 15 A380 bestellt und 5 Optionen...jetzt zieht man halt diese Optionen nicht mehr !
Die letzte Festbestellung von LH für A380 war am 13 .10 2011 über ebenfalls zwei .
Dieser Beitrag wurde am 13.06.2013 14:07 Uhr bearbeitet.