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Etihad steckt herben Rückschlag in den USA ein

Air Serbia Airbus A319
Air Serbia Airbus A319, © Air Serbia

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NEW YORK - Etihad Airways ist auch jenseits des Atlantik auf Expansionskurs. Das US Verkehrsministerium (DoT) zeigt der umtriebigen Golfairline dabei jetzt rote Linien auf: Codeshare-Flüge von Air Serbia und Etihad in die Vereinigten Staaten sind tabu, entschied das Ministerium und gab einer Beschwerde des US Airlineverbands A4A statt. Die Begründung für das klare "no" aus Washington ist ebenso eingängig wie richtungsweisend.

Zum Hintergrund: Etihad hatte im vergangenen Jahr 49 Prozent der kriselnden JAT Airways übernommen und in Air Serbia umfirmiert. Eilig beantragte Air Serbia, die kein einziges Langstreckenflugzeug besitzt, Codeshare-Flüge mit dem neuen Partner in die Vereinigten Staaten. Etihad hatte sich einen weiteren Zubringer für ihr Interkontnetz gekauft.

"Bestenfalls bizarr" nannte der US Airlineverband dieses Vorhaben. Auch Delta wurde in einer Eingabe an das US Verkehrsministerium deutlich: Der JAT-Codeshare über Abu Dhabi stelle einen "extremen Umweg" von 8.000 Kilometern für Hin- und Rückflug dar und sei "unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht plausibel", argumentierte die Airline.

Codeshare-Flüge von Belgrad über Abu Dhabi in die USA wären insoweit "das Produkt marktverwerfender und gegen den freien Wettbewerb gerichteter Staatshilfen, von denen sowohl JAT als auch Etihad profitieren", teilte Delta aus. Kein Fluggast würde einen derartigen Umweg in Kauf nehmen, es sei denn er erhalte einen Anreiz über einen künstlich niedrigen Ticketpreis.

Das US Verkehrsministerium schloss sich dieser Meinung an - Air Serbia darf ihren Code vorerst nicht auf Etihad-Flüge in die USA setzen. Die Entscheidung bedeutet einen herben Rückschlag für die US-Strategie von Etihad, die in diesem Jahr neue Flüge nach Los Angeles und Dallas Fort Worth startet - und irgendwie füllen muss.
© aero.de | Abb.: Ingo Lang | 27.01.2014 18:07

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Beitrag vom 07.02.2014 - 10:49 Uhr
Die "Ausweichroute" mit AB über TXL oder DUS hätte EY sicher schnell dicht gemacht.
Das ist keine Ausweichroute, sondern eine Netzspange. Etihad folgt sehr wohl einer Doppelstrategie: Zentralhub Abu Dhabi UND globale Vernetzung der (und damit über die) Partner. Dabei kommt Berlin eine tragende Rolle zu. Das ist jetzt nicht umsonst deren Europa-Hauptquartier.

Die Amerikaner schützen da ganz klar ihre eigene Werkstatt vor unerwünschtem Wettbewerb außerhalb ihrer Kontrolle.
Da soll verhindert werden, dass eine Air Serbia auf Codesharekontingenten mit Billigstangeboten antritt, die quasi durch die Hintertür von Mastermind Etihad subventioniert werden. Das Spiel nennt man "Wehret den Anfängen".

Dieser Beitrag wurde am 07.02.2014 11:02 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.01.2014 - 20:57 Uhr
Bei all den oben geposteten Beiträgen finde ich immer noch keine vernünftige Antwort darauf, wieso Ethihad von Belgrad über Abu Dhabi nach Amerika fliegen wollte, und nicht umgekehrt. Hat jemand eine Idee?

Selbst wenn eine Verbindung über Belgrad nicht Flugzeug füllend wäre, dann bestünde doch immer noch die Möglichkeit, z.B. im Stop Over - auch mit grossem Fluggerät- über z. B. Berlin zu fliegen, und dann von dort aus im gemeinsamen Code Share mit AB, EY, Air Serbia etc. auf die andere Seite des Atlantik zu fliegen.

Gäbe das bei Einsatz von EY Fluggerät rechtliche Probleme?

Das erscheint mir grundsätzlich jedenfalls nicht unwirtschaftlicher als Belgrad - Abu Dhabi zu fliegen, nur um seine Amerikaflüge zu feedern. Denn mit Belgrad - Abu Dhabi habe ich zusätzliche Kosten aufgrund der längeren Strecke. Ertragsseitig kann EY aber keinen nennenswerten Vorteil erzielen, da der Preis nicht angehoben werden kann, denn selbstverständlich besteht von Belgrad aus Wettbewerb, da BA, LH etc. ja auch über Belgrad fliegen und mit Umsteigen in Frankfurt oder London konkurrenzfähige und schnellere Verbindungen anbieten.

Gruss aus WAW

Dieser Beitrag wurde am 28.01.2014 20:58 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 28.01.2014 - 09:32 Uhr
Mit JAT wollte sich EY Zugang zu Passagieren verschaffen, für die 8000 Kilometer Umweg immer noch der kürzeste Weg in die USA gewesen wäre, einfach weil sie keine Alternativen gehabt hätten, als über Abu Dhabi zu reisen. Die Tickets in die USA hätte man sicher teuer verkaufen können. Die "Ausweichroute" mit AB über TXL oder DUS hätte EY sicher schnell dicht gemacht.

Was aber gerne übersehen wird: in den USA hat so eine Entscheidung immer Präzedenzcharakter! Sagt das DOT einmal zu einem Codeshare nein, weil es aus einem "Umweg" Unwirtschaftlichkeit ableitet und aus Unwirtschaftlichkeit staatliche Subventionen folgert, wird es das auch wieder tun.

Warum kauft EY denn all diese Pleiteairlines? Doch nur, um mit Codeshare-Flügen Passagiere abzusaugen. Die Golfairlines haben in Europa nur ein begrenztes Kontingent als Anflughäfen. Mit Air Berlin, Darwin und bald vll auch Alitalia bastelt man sich halt Zubringer - entweder an diese europäischen Abflughäfen oder direkt nach Abu Dhabi.

Wäre sehr wünschenswert, wenn dieser Umgehung der Spielregeln ein Riegel vorgeschrieben würde. Wenn unsereren Politikern dazu der Mut fehlt, haben jetzt zumindest die USA klargestellt, dass sie nicht jeden Dreiecksverkehr akzeptieren werden.



Dieser Beitrag wurde am 28.01.2014 09:34 Uhr bearbeitet.


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