FRANKFURT - Die Lufthansa schickt ihr Bodenpersonal abseits der
Drehkreuze Frankfurt und München in einen harten Wettbewerb mit privaten
Dienstleistern. Dazu werde man die Stationen in eigenständige
Gesellschaften ausgründen, bestätigte am Dienstag ein Sprecher entsprechende Informationen der Gewerkschaft Verdi.
Die neuen Einheiten sollen sich dann an Ausschreibungen für die Abfertigung von Passagieren und Maschinen beteiligen.
Es
geht um die Lufthansa-Standorte Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf,
Stuttgart, Hannover und Bremen mit zusammen rund 1300 Beschäftigten. Mit
der Verlagerung der meisten Europa-Flüge auf die Tochter Germanwings
ist Lufthansa an diesen Flughäfen immer weniger präsent.
Nicht
betroffen von den Plänen sind die Drehkreuze Frankfurt und München, die
Lufthansa auch künftig mit eigenem Bodenpersonal bedient.
Bei den
künftigen Konkurrenten wie AHS, AviaPartner, Losch oder Wisag müssten
die Beschäftigten zu weit schlechteren Bedingungen arbeiten und sorgten
so für Kostenvorteile, kritisierte Verdi. Es gebe zudem bereits Pläne
zur Schließung oder Zusammenlegung einzelner Lufthansa-Standorte.
Nach
einem ähnlichen Muster seien bereits bei der Catering-Sparte LSG die
Beschäftigten massiv unter Druck gesetzt worden, kritisierte die
Gewerkschaft. In der Folge seien dort Arbeitsbedingungen massiv
verschlechtert und Einkommen abgesenkt worden. Verdi hatte den neuen
Bedingungen bei der LSG nach ausführlicher Mitgliederbefragung aber
zugestimmt.
In Düsseldorf habe die Lufthansa-Tochter Germanwings
bereits einen Vertrag mit einem externen Dienstleister abgeschlossen,
berichtete Verdi. Lufthansa bestätigte, dass die Konzernmarken AUA und
Swiss an deutschen Flughäfen nicht mehr zwangsläufig die Dienste der
Mutter in Anspruch nehmen müssen.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 13.05.2014 11:48
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Beitrag vom 14.05.2014 - 11:43 Uhr
Schöne Grüße aus dem Nahen Osten! Dort sind die Rahmenbedingungen besser, Arbeit günstiger und auch leider der Service besser.
Beitrag vom 14.05.2014 - 10:24 Uhr
Dies ist keine neue Entwicklung in der Arbeitswelt.
Sollen in einem Chemiebetrieb die Gartenarbeiter nach Chemie - oder GaLa-Tarif bezahlt werden?
Ich kenn diese Art der Auslagerung von der Großchenmie im Bereich der Logistik.
Es wurde eine Personengesellschaft gegründet und die MA per Betriebsübergang in die Gesellschaft übertragen. Es gab noch eine kleine Abfindung...Spezielle Außenhandelskompetenzen wurden aber in die Chemiebereiche zurückverlagert.
Das Problem ist nur, daß dieses "logistikunternehmen" ggf. höhere Tarife vertragen kann als ein einfaches Fuhrunternehmen... Im Falle eines Streikes stände allerdings der Chemie-Betrieb recht bald still.
Das Modell "eine Gewerkschaft pro Betrieb" ist wohl passé - mit allen Konsequenzen!
Mal streiken die Piloten, mal die Flugbegleiter, mal das Bodenpersonal,...Jeder kleine Warnstreik wird richtig Freude machen.
Dieser Beitrag wurde am 14.05.2014 10:30 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 14.05.2014 - 09:19 Uhr
Das ganze ist und war eine stetige Entwicklung. Zuerst hat sich der LH Konzern von Personal auf kleineren Flughäfen wie FMO oder DRS getrennt, jetzt sind die größeren Flughäfen an der Reihe. Auf den größeren Flughäfen sind die Arbeitnehmer besser Organisiert, daher der Aufschrei jetzt. Air Berlin hat das gleiche auch gemacht. Vermutlich dürfte die Wartung der Flugzeuge auf den Stationen auch ausgelagert werden.
Kommentare (11) Zur Startseite
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Sollen in einem Chemiebetrieb die Gartenarbeiter nach Chemie - oder GaLa-Tarif bezahlt werden?
Ich kenn diese Art der Auslagerung von der Großchenmie im Bereich der Logistik.
Es wurde eine Personengesellschaft gegründet und die MA per Betriebsübergang in die Gesellschaft übertragen. Es gab noch eine kleine Abfindung...Spezielle Außenhandelskompetenzen wurden aber in die Chemiebereiche zurückverlagert.
Das Problem ist nur, daß dieses "logistikunternehmen" ggf. höhere Tarife vertragen kann als ein einfaches Fuhrunternehmen... Im Falle eines Streikes stände allerdings der Chemie-Betrieb recht bald still.
Das Modell "eine Gewerkschaft pro Betrieb" ist wohl passé - mit allen Konsequenzen!
Mal streiken die Piloten, mal die Flugbegleiter, mal das Bodenpersonal,...Jeder kleine Warnstreik wird richtig Freude machen.
Dieser Beitrag wurde am 14.05.2014 10:30 Uhr bearbeitet.