Verwandte Themen
Das zumindest wirft die Flughafenverwaltung des Stillwater Regional Airports im US-Bundesstaat Oklahoma der U.S. Air Force vor.
Der Reihe nach: Die Damen-Basketballmannschaft der Luftwaffe sollte kurz vor Weihnachten gegen das Team der Oklahoma State University antreten. Standesgemäß reisten die Air-Force-Frauen mit der Globemaster an. Nun mag die C-17 ja für Basketballerinnen ein brauchbarer Teambus sein.
Für den kleinen Regionalflugplatz war der große Truppentransporter allerdings zu schwer, wirft die Stadtverwaltung in einer Meldung der Air Force vor. Bei der Landung habe der Militärtransporter den Runway demoliert.
Tatsächlich hat die 2.256 Meter lange Landebahn 17/35 am Stillwater Regional Airport eine Belastungsgrenze, die von der Globemaster um satte 45 Tonnen überschritten wurde. Das Größte, was hier landen darf, ist eine Boeing 737-900. "Die C-17 ist viel breiter, länger und schwerer", heißt es bei der Stadtverwaltung.
Man wisse nicht, warum die Crew sich dennoch entschieden habe, in Stillwater zu landen. Die dafür notwendige Ausnahmegenehmigung habe die Luftwaffe nie beantragt. Ein Vorwurf, dem die Air Force energisch widerspricht: Sie betont, der Flug sei fünf Tage vor der Landung mit dem Flughafenbetreiber koordiniert und von ihm genehmigt worden.
Landung verweigert
Anders als im Oktober, als die Air Force schon einmal in Stillwater landen wollte. Damals war ihr Baseballteam in der C-17 unterwegs, der Flughafen verweigerte die Landung nach eigenen Angaben mit Hinweis auf das Gewichtslimit.
Die Schäden auf der Bahnoberfläche haben Flughafenmitarbeiter bereits wieder behelfsmäßig instandgesetzt. Weil der Runwaybelag aber aus mehreren Schichten besteht, wisse niemand, welche Langzeitschäden durch die Landung verursacht worden sein könnten. Die Flughafenverwaltung erwägt deshalb, den Runway mit Bodensonar untersuchen zu lassen.
Immer wieder richten Flugzeuge Schäden an Airport-Infrastruktur an, weil sie auf für sie nicht geeigneten Flächen betrieben werden. Erst im Oktober pflügte in Minnesota eine Boeing 747 mit ihrem Triebwerksstrahl beim Start das Gelände neben der Runway um, die mit 30 Metern viel zu schmal für den Jumbo war. Der Atlas-Air-Frachter war ebenfalls im Auftrag der U.S. Air Force unterwegs.
Und in England ramponierte der Jetblast einer de Havilland Vampire die Landebahn 10 im britischen Halfpenny Green. Beim Start des historischen Jets flogen die Asphaltbrocken in hohem Bogen hinter dem Flugzeug davon.
© FLUG REVUE - Christof Brenner | Abb.: USAF | 28.12.2022 11:01
Kommentare (9) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Gibt doch genügend gute Gründe die C17 zu nehmen: Ausbildung, Training, Checkflug, Sprit musste weg.
Über den CO2 Abdruck der USAF zu diskutieren ist wohl eher müßig
Haben Sie alle Hintergrundinformationen? Vielleicht war ein Flug mit diesem Flugzeug eh notwendig, z.B. zur Überprüfung nach einer Wartung oder zu Trainingszwecken für die Crew? Dann hätte man einen sowieso stattfindenden Flug mit einem Transport verknüpft und sogar etwas eingespart.
Ohne solche Infos kann man den Fall IMHO nicht seriös beurteilen.
aber da die C17 ein triple Tandem Fahrwerk hat, hätte das möglicherweise noch gereicht. Ein Limit dafür wird in Stillwater gar nicht veröffentlicht.
Dort ist aber eine Genehmigung ( PPR 24) für CharterFlugzeuge mit über 9 Sitzen erforderlich, und die wurde wohl nie eingeholt, obwohl die AF das bestreitet.
Was wirklich stimmt, werden wir wohl nie erfahren