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Es ist nicht von der Hand zu weisen: Mit der Rafale ist Frankreichs Flugzeughersteller Dassault ein großer Wurf gelungen. Seit über 20 Jahren setzt die französische Armée de l'Air auf den Deltaflügler. Gleiches gilt für die Marineflieger der "Grande Nation".
Die Rafale ist außerdem seit Jahren der einzige Fighter aus Europa, der auf dem Exportmarkt nennenswert Erfolg erzielt. Griechenland, Kroatien und Ägypten, Katar, Indien und die Vereinigten Arabischen Emirate entschieden sich in jüngerer Vergangenheit für Frankreichs Vorzeige-Kampfjet.
Als bisher letztes Land bestellte Indonesien Anfang des vergangenen Jahres bis zu 42 Rafale. Demnächst könnte Serbien folgen.
Wer künftig bei Dassault ab Werk neue Rafales bestellt, der bekommt mit der Rafale F4 die bislang beste Ausgabe des Kampfjets, die es jemals gab. 2019 von Frankreichs damaliger Verteidigungsministerin Parly formal angestoßen, besticht die Version F4 mit neuer Software, besserem AESA-Radar, einem Helmdisplay mit Augmented Reality für ihre Piloten, erweiterter Konnektivität, besserem Selbstschutz, einem überarbeiteten TALIOS-Zielerkennungspod und neuen Waffen.
Darunter findet sich neben den Luft-Luft-Lenkwaffen Meteor und MBDA MICA NG mit Infrarot- oder Radarsuchkopf auch 1.000 Kilogramm schwere, GPS-gelenkte Präzisionsbomben des Typs AASM 1000. Drei davon soll die Rafale künftig mit sich führen können.
In Anbetracht der Fülle an Neuerungen mache die Rafale mit dem F4-Upgrade technologisch, industriell und strategisch einen Sprung, frohlockte Ministerin Parly seinerzeit. Das Ergebnis dieses "Sprungs" lässt sich seit Kurzem auf der Base aérienne 118 in Mont-de-Marsan begutachten.
Dort nahm das Flugtestzentrum der französischen Luftwaffe am 2. März die erste Rafale F4.1 in Empfang, der bald schon weitere Exemplare folgen sollen: Die nächste Rafale F4 erwartet man in Mont-de-Marsan nach eigenen Angaben schon in dieser Woche. Während diese und die Folgemaschinen allesamt Neuflugzeuge sein werden, handelt es sich beim ersten Exemplar um einen von Dassault in Istres auf den F4-Standard hochgerüsteten F3R-Doppelsitzer.
"Weitere brandneue Flugzeuge werden direkt aus dem Dassault-Werk kommen und die Flotte von Jägern vervollständigen, die sukzessive nach Istres geschickt werden, um vom F3R- auf den F4.1-Standard überzugehen", erläuterte Lieutenant-Colonel Guillaume, stellvertretender Kommodore des Testgeschwaders.
In den kommenden Monaten werden die Piloten des Flugtestzentrums ihre neuen Arbeitsgeräte auf Herz und Nieren testen. Erklärtes Ziel ist es, die Rafale F4 so schnell wie möglich an die Einsatzverbände der Luftwaffe weiterzureichen und mit der Ausbildung für das modernisierte Muster zu beginnen.
Auf dem Weg zur "Super-Rafale"
Unterdessen plant man bei Dassault bereits die weitere Zukunft der Rafale, um den Vorzeige-Fighter möglichst bis ins Jahr 2060 konkurrenzfähig zu halten. Denn selbst wenn eines (eher fernen) Tages mit dem deutsch-französisch-spanischen FCAS ein Kampfflugzeug der sechsten Generation auf dem Hof steht, wird die Rafale weiter eine gewichtige Rolle für Frankreichs Luftwaffe spielen.
Hierfür braucht es laut General Mille tiefgreifende Änderungen, besonders am Innenleben der Rafale: "Das Radar, die elektronischen Gegenmaßnahmen und der für die Konnektivität benötigte Computer werden modifiziert. Die Rechenkapazitäten zur Verarbeitung von Hunderttausenden von Informationen erfordern eine Verkabelung, die von der Rafale, wie wir sie heute kennen, nicht unterstützt wird."
Sogar über eine Vergrößerung der Zelle munkelt man in Frankreich, um die wuchtige Hyperschallrakete aufzunehmen - was die Rafale F5 endgültig und offiziell zur "Super Rafale" mutieren ließe.
Stand jetzt könnte eine solche Super Rafale, ob größer oder nicht, wohl um das Jahr 2035 einsatzfähig sein. Die jetzt aktuelle Rafale F4 wäre dafür nur der Vorbote.
© FLUG REVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Französische Luftwaffe | 11.03.2023 06:53
Kommentare (29) Zur Startseite
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Außerdem müssen die Angriffe nicht von deutschem Boden aus erfolgen, wie z.B. im Balkankrieg bereits gezeigt.
Und deswegen haben Sie sie gleich auch noch beantwortet? OK, kann man mal machen ...
Allerdings scheint Ihnen nicht klar zu sein, dass der Einsatzbereich der deutschen atomaren Teilhabe nicht die Bombardierung feindlicher Städte ist. Dafür hat die BW gar kein Trägersystem mit passender Reichweite. Mal platt gesagt, bieten diese Waffen in Ernstfall nur die Möglichkeit, feindliche Truppenansammlungen auf deutschen Gebiet anzugreifen.
In den 80ern hatten wir dafür noch atomare Gefechtsfeldwaffen zB. Raketenartillerie mit Reichweiten um 80-100km.
Wir können uns damit also maximal selbst bombardieren - und ja, diese Limitierung ist Teil des Deals. Ob man jetzt gleich so weit hätte gehen müssen das alles fertig verpackt in einem schönen Erstschlagziel zu präsentieren, sei mal dahingestellt. Aber sicher möchte niemand ein bewaffnetes Deutschland mit atomaren Offensivmöglichkeiten.
Am wenigsten sollten das die Deutschen selbst wollen.
Dieser Beitrag wurde am 13.03.2023 17:17 Uhr bearbeitet.
Der Zweck der Bombadierung einer Stadt ist deren Zerstörung - in jedem Krieg immer wieder auf das Neueste zu sehen. [VJ101]
Hier haben Sie sich selbst geantwortet...[EricM]
Sie wollten wissen, zu welchem Zweck eine Atombombe abgeworfen wird. [VJ101]
Nein, Sie selbst hatten diese Frage geschrieben, in Post 18 dieses Threads immer noch nachzulesen.
Ich mußte diese Frage stellen, da Ihnen scheinbar nicht klar war, was der Sinn eines Kernwaffeneinsatzes ist ;-)
Gar nichts ist unklar
Dann ist ja alles klar :)