Emirates drängt Airbus bei A380 zu großem Schritt

LE BOURGET - Geht es nach Emirates sollte Airbus die A380 einer ausgewachsenen Verlängerung statt einer geringfügigen Streckung unterziehen. Der größte Betreiber will in Zukunft mehr Passagiere in seine A380 packen und drängt Airbus seit Monaten auch zu einer Neumotorisierung des Flugzeugs.

Airbus ließ auf der Paris Air Show durchblicken, dass man an etwas arbeitet, was der Hersteller als "kleine Streckung" bezeichnet. Der Einbau zusätzlicher Rumpfspanten könnte die A380-800 in der Länge gerade genug wachsen lassen, um 40 bis 60 Sitze mehr im doppelstöckigen Großraumflugzeug unterzubringen.

Das wäre nur etwa die Hälfte der Sitze, die der einst von Airbus vorausgeplante Stretch um 6,4 Meter auf eine A380-900 versprach.

"Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber vielleicht nicht ganz das, was wir uns vorgestellt haben", kommentierte Emirates-Chef Tim Clark die Pläne am Dienstag in Paris. Die A380 sei für das Geschäftsmodell von Emirates "unverzichtbar", das aktuelle Modell mit einer Einsatzzuverlässigkeit von 99 Prozent "in Bestform".

Emirates hat 140 A380 bestellt und betreibt inzwischen eine Teilflotte mit 62 Flugzeugen. Er wünsche sich eine Weiterentwicklung der A380 mit neuen Triebwerken, sagte Clark. Das würde die Treibstoffeffizienz grundlegend optimieren.

Airbus-Vorstand für Kundenbeziehungen John Leahy stellte klar, dass Airbus die A380 nicht exklusiv für einen Betreiber überarbeiten werde. Airbus spreche "mit gut einem halben Dutzend" Interessenten über das Flugzeug und über die Möglichkeit der "kleinen Streckung". "Ganz sicher noch in diesem Jahr" werde die A380 neue Aufträge erhalten.