Belastung durch A400M
Älter als 7 Tage

EADS rutscht 2007 tiefer in die roten Zahlen als erwartet

PARIS (dpa) - Der Airbus-Konzern EADS ist im Rekordjahr 2007 wegen der Startprobleme beim Militärtransporter A400M unerwartet tief mit 446 Millionen Euro in die Verlustzone getrudelt. Obwohl das boomende Airbus-Geschäft die Konzernkasse zum Jahresende auf sieben Milliarden Euro anschwellen ließ und EADS für 2008 Milliarden-Betriebsgewinne prognostizierte, stürzte die Aktie nach der Verlustmeldung zum Nachmittag um 6,4 Prozent auf 16,17 Euro ab.



"Der Konzern steht viel besser da, als der Börsenwert zeigt", sagte Konzernchef Louis Gallois in Paris. "Wir haben 2007 reinen Tisch gemacht bei der A400M" und das Sanierungsprogramm "Power8" bringe erhebliche Einsparungen. "EADS ist wieder da. Wir haben die Zukunft gut vorbereitet." Die Dollarschwäche schlug wegen guter Kursabsicherung 2007 nur mit 200 Millionen Euro zu Buche. Größte Gewinnbelastung war die A400M mit 1,4 Milliarden Euro; am Erstflug der Maschine im Sommer hält EADS trotz Risiken weiter fest.

Auf Schwierigkeiten stößt EADS beim Verkauf mehrerer Airbus-Werke sowie beim Jahrhundertauftrag aus den USA für Tankflugzeuge. EADS will die Werke Augsburg, Varel und Nordenham an die Bremer OHB verkaufen. Die französischen Werke Méaulte und St. Nazaire Ville sollen an Latécoère gehen, das britische Filton an GKN. Es sei für die Bieter unter den gegenwärtigen Marktbedingungen nicht einfach, die Übernahmen zu finanzieren, sagte Gallois. Bis zur Jahresmitte sollen die Verkäufe unter Dach und Fach sein. Auf Wunsch der Gewerkschaften werden die Gespräche mit allen Bietern parallel geführt. Alle Werke sollen an jeweils inländische Bieter gehen. Aus Konzernkreisen heißt es, vor allem die kleine OHB habe Probleme bei der Fremdfinanzierung.

Nervös reagierten die Börsianer auch auf den angekündigten Einspruch von Boeing beim US-Rechnungshof GAO gegen den Auftrag der US-Streitkräfte an EADS für 179 Tankflugzeuge im Wert von 40 Milliarden Dollar. "Ohne einen Ansatzpunkt" würde der US- Flugzeugbauer wohl nicht Protest einlegen, sagte der LBBW-Analyst Stefan Maichl. "Ich weiß nicht, auf welcher Basis Boeing sich beschwert", erklärte Gallois. "Wir haben erstens den Eindruck, das der Auswahlprozess außergewöhnlich professionell, transparent und fair war. Und zweitens meinen wir, dass wir das beste Produkt haben." Der Tanker habe alle Ausschreibungen gewonnen.
© dpa-AFX | Abb.: Airbus, Archiv | 11.03.2008 07:35

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Beitrag vom 12.03.2008 - 10:12 Uhr
Diese Bilanz wurde doch mit verschieden Tricks so hingerechnet, dass da ein rotes Minus steht.
Mit Rückstellungen, Abschreibungen und anderen legalen Bilanzierungstricks bekommt man eine Bilanz wie man sie gerade gebrauchen kann.
So können weitere Einsparmaßnahmen, Mitarbeiterabbau und Werksverkäufe gerechtfertigt werden.
Mit einer positiven Bilanzierung und schwarzen Zahlen wäre das weitaus schwieriger.
Da würde dann sogar unser schläfriger Betriebsrat aufschrecken.
Aber bei einem schlechten Ergebnis müssen alle die Füße stillhalten und zu den Sparmaßnahmen nicken. :evil:

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Beitrag vom 11.03.2008 - 21:26 Uhr
Ich habe nicht gesagt, dass man das nciht verdient hat. Nur man kann diese Dinge auch als Bonus sehen und nicht als selbstverständlich oder Pflichtzahlung. Sonderzahlungen sind schön, keine Frage, jedem der sie bekommt, sei sie gegönnt. Aber es gibt andere denen es bei mehr Arbeit wesentlich schlechter geht, das sollte man nicht vergessen. Mehr nicht.

Gruß aus EDHI
Beitrag vom 11.03.2008 - 21:19 Uhr
Interessant, wenn Jemand einen Qualitative höheren Entgeldbezug hat, dann hat Er keine Zuwendungen mehr verdient, obwohl man die Aktien schon den Sehr höheren Lohngruppen gewährt.

Na da würde ich aber mal drüber nachdenken, Porsche Arbeiter verdienen übrigens auch in der oberen Gruppe, und kriegen eine Gewinnbeteiligung von >3000 Euro

Jetzt bin ich aber gespannt. :roll:


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