Tarifkonflikt
Älter als 7 Tage

Cockpit-Hardliner kandidieren für Verhandlungsführung

Streik bei Lufthansa
Streik bei Lufthansa, © Lufthansa

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FRANKFURT - Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) berät seit Montag über die nächste Streikrunde bei der Lufthansa. In einer mehrtägigen Klausurtagung muss sich aber zunächst die für die Verhandlungen zuständige Tarifkommission personell neu aufstellen, wie die Gewerkschaft bestätigte.

Der langjährige Kommissionsleiter Thomas von Sturm war bei Neuwahlen nicht mehr angetreten und aus dem Gremium ausgeschieden, so dass sich auch Fragen zur künftigen Verhandlungsstrategie der VC stellen.

Die Piloten hatten in der Vergangenheit tarifliche Themen wie die Betriebs- und Übergangsrenten mit der Konzernstrategie verknüpft. Den Aufbau einer Billigschiene namens Eurowings mit geringer bezahlten Piloten will die VC nach Möglichkeit verhindern und hat im laufenden Tarifkonflikt bereits zwölfmal gestreikt.

Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" kandidieren mit Benjamin Sindram und dem vormaligen Pressevorstand Jörg Handwerg zwei mutmaßliche "Hardliner" für den Posten, die bisher Sturms kompromisslosen Verhandlungskurs gestützt hätten.

Als möglicherweise etwas moderater gilt der frühere Lufthansa-Aufsichtsrat Jörg Cebulla, der laut "SZ" zur Kandidatur aufgefordert werden könnte.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 13.07.2015 12:52

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Beitrag vom 14.07.2015 - 08:39 Uhr
Hallo zusammen,

hier zu diskutieren ob jemand sein Gehalt wirklich verdient hat halte ich für sehr gefährlich. Wenn man so anfängt muss sich jeder die Frage stellen lassen, ob er sein Gehalt verdient oder ob es jemanden gibt, der den Job auch billiger macht. Und den gibt's in den meisten Fällen. Meiner Meinung nach lässt sich der Pilotenberuf schwer mit anderen ähnlichen Führungspositionen vergleichen. Sei es was die Verantwortung oder die Karrierechancen angeht (Beförderung nach Seniorität, "Final decision rests with the commander" etc.).
Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege, aber so wie ich das bisher verstanden habe sagt die Lufthansa doch, dass egal wie der Abschluss bei Vergütung, Firmenrente, Frührente usw aussieht werden die Arbeitsplätze bei den Tochtergesellschaften auf keinen Fall für "KTV-Piloten" erreichbar sein. Das heißt wenn die Piloten für die Hälfte vom Gehalt fliegen würden, solange dieses Tarifvertragsbündel besteht gibt es keine neuen Arbeitsplätze.
Für mich sieht das klar nach einem Versuch aus die aktuellen Tarifverträge zu umgehen, dafür spricht auch, dass die Eurowings keine klassische Fluggesellschaft ist (mit einem einheitlichen Tarifvertrag) sondern eine Plattform auf der Flüge unter dem Namen Eurowings verkauft werden von verschiedenen Fluggesellschaften (sunexpress, Tuifly etc).
Aus unternehmerischer Sicht natürlich grandios, weil man sich mit dem ganzen Personalkram ( wie z.B. Tarifverträgen) nicht rumärgern muss. Aus sozialer Sicht natürlich Mist.
Egal wieviel die Jungs im Cockpit verdienen und klar streiken die nicht weil sie die edlen Ritter sind, die die Lufthansa vor dem Bösen Drachen Spohr retten wollen, aber allein wegen des sozialen Aspektes finde ich deren Arbeitskampf gut.
Das schreibe ich als Linker ;)
Beitrag vom 14.07.2015 - 08:39 Uhr
Ich verstehe das ganze Theater nicht.. Die Lufthansa Piloten sind doch "die besten der Welt"... Dann müssen sie auch so bezahlt werden..
Beitrag vom 14.07.2015 - 07:50 Uhr
Unabhängig wie man zu dem Streit steht zum Thema Angebot und Nachfrage: Als Arbeitnehmer mit Führungsverantwortung hat sich in Deutschland ein Gehaltslevel zwischen ca. 60.000 und 130.000 etabliert, je nach Leistungsebene (Drüber kommen GF und Vorstände). Arbeitszeiten liegen hier oft über 60 h die Woche. Diese Leute verdienen sehr gutes Geld und werden sicher nicht "ausgebeutet", werden aber eben marktgerecht bezahlt. Mit welcher Begründung ein Kapitän das doppelte bis dreifache dieser Gehaltsspanne bekommt erschließt sich mir nicht. Die, die es heute schon bekommen sollen das gerne weiter bekommen, aber für Neueinstellungen ein realistischeres Gehaltsgefüge etablieren zu wollen hat sicher nichts mit Ausbeutung zu tun sondern mit einer Anpassung an eben den Arbeitsmarkt und dessen Gehaltsstrukturen, die im vorherigen Post erwähnt wurden.


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