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Nach den Terrorattacken und der gestiegenen politischen und wirtschaftlichen Unsicherheit hätten die Vorausbuchungen deutlich nachgelassen. "Eine vollständige Aufholentwicklung hält der Vorstand aus heutiger Sicht für nicht mehr wahrscheinlich", teilte der Dax-Konzern überraschend am Abend mit.
Die zentrale Zielgröße, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit), wird dem Vorstand zufolge daher in diesem Jahr nicht den Vorjahreswert von 1,8 Milliarden Euro erreichen.
Bisher hatte das Management sogar eine leichte Steigerung angepeilt. Analysten gingen jedoch bereits von 1,7 Milliarden Euro aus. Der Kurs der Lufthansa-Aktie sank im nachbörslichen Handel um fast drei Prozent.
Mehr Gewinn im ersten Halbjahr
Im ersten Halbjahr lief es für Europas größte Fluggesellschaft hingegen besser als ein Jahr zuvor. Zwar gab der Umsatz nach vorläufigen Zahlen von 15,4 auf 15,0 Milliarden Euro nach. Doch dank gesunkener Treibstoffkosten und weiterer Einsparungen legte das bereinigte Ebit um 13 Prozent auf 529 Millionen Euro zu.
Bereinigt um Währungskurse, dürften sie im zweiten Halbjahr um 8 bis 9 Prozent niedriger liegen als im Vorjahr. Daher tritt die Lufthansa auch beim Ausbau des Flugangebots auf die Bremse. Im Gesamtjahr soll die Kapazität nun nur noch um 5,4 Prozent statt um 6 Prozent wachsen.
Pensionslasten zehren am Kapital
Unterdessen machen die allgemeinen Niedrigzinsen der Lufthansa bei den Pensionsansprüchen ihrer Mitarbeiter zu schaffen. Die Eigenkapitalquote sank vom Jahreswechsel bis Jahresmitte von 18,0 auf 10,4 Prozent. Weil die Lufthansa vielen ihrer Beschäftigten feste Zusagen für ihre Altersversorgung gemacht hat und das heute angelegte Geld in den kommenden Jahren voraussichtlich weniger Zinsen einbringt, erhöhen sich die Pensionslasten in der Bilanz, die der Konzern aus eigener Kraft zu stemmen hat.
Die Lufthansa stellt daher bereits in Teilbereichen auf einen festen Beitrag zur Altersversorgung um. Eine Einigung mit den Piloten steht noch aus, eine Einigung mit den Flugbegleitern ist noch nicht endgültig abgesegnet. Die finanziellen Auswirkungen aus dem Tarifabschluss mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo sind auch in den Halbjahreszahlen noch nicht enthalten. Den kompletten Zwischenbericht will die Lufthansa wie geplant am 2. August veröffentlichen.
© dpa, aero.de | Abb.: Lufthansa | 20.07.2016 21:41
Kommentare (8) Zur Startseite
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Mit Hedging verdiene ich langfristig natürlich kein Geld. Aber die Alternative wäre, dass ich gigantische Cashreserven vorhalte, um Schwankungen selbst abfedern zu können.
http://www.capital.de/dasmagazin/oelspekulant-lufthansa.html
Das ist super fuer die LH und alle anderen.
Nach Putschversuch, Terrorattacken auf FLueghaefen und Kehrdogan, der gerade radikal alles was seiner Dictatorship im weg steht ausmistet,
ist es sicher super fuer TK das alles leer durch die Gegend zu fliegen.
Die LH hat wenn die Uebernahme der AB point2point Strecken klappt, tatsaechlich mal wieder seit langem eine Idee wie die Zukunft aussehen wird.
Seit Miles & More und der Star Alliance gab es das nicht mehr.
Und was heisst hausgemachte Probleme bei EW?
Das die Kollegen keine Lust auf die X neuordnung haben, bzw. weniger Geld bei mehr Arbeit ist klar, genauso wie es nicht so einfach ist mit kleiner Flotte Ausfaelle aufzufangen.
Aller Anfang ist schwer, insofern sehe ich diese Kinderkrankheiten der EW nicht sonderlich kritisch.
Ich fuer meinen Teil jedenfalls denke das die EW mit dem Namen LH imKreuz schon attraktiv fuer Passagiere ist, v.a. denkt man mal an: Pilotenausbildung und Wartung.
Da hat die LH schon einen guten Ruf.