"Das Swiss-Modell ist zweifellos ein Erfolgsmodell", sagt Martin Gaebges vom Airline-Verband Barig, der die in Deutschland aktiven Fluglinien vertritt. "Ob man das eins zu eins auf Österreich überträgt - warum eigentlich nicht?" Früher habe jedes Land in Europa eine nationale Fluggesellschaft haben wollen - egal ob es dafür auch einen Markt gebe. Künftig würden Einsparpotenziale und Größenvorteile wichtiger. Allerdings dürfte Lufthansa nicht der einzige Bieter sein - Air France-KLM wird ebenso wie zahlreichen kleineren Gesellschaften ein Interesse an der AUA nachgesagt.
Ein Verkauf der angeschlagenen Austrian Airlines trifft viele national gesinnte Österreicher allerdings hart. Noch im Mai hatten bei einer Umfrage 56 Prozent einen Verkauf der AUA abgelehnt, nur 37 Prozent waren dafür. Nach späteren Umfragen sieht inzwischen aber eine ganz knappe Mehrheit (46 zu 45 Prozent) die Notwendigkeit eines "strategischen Partners" ein. Unter den großen Parteien spricht sich lediglich die rechtsgerichtete Freiheitliche Partei (FPÖ) vehement gegen den "Ausverkauf" des österreichischen Prestige-Unternehmens aus. Und auch die Betriebsräte der AUA hatten sich gegen die Vollprivatisierung ausgesprochen.
Wenige Wochen vor der Parlamentswahl am 28. September reagierte die noch amtierende große Koalitionsregierung deshalb mit einer Reihe von Bedingungen an einen künftigen Käufer, durch die die AUA vor einer Demontage geschützt werden soll. Dazu gehören die Beibehaltung des Namens AUA sowie die Sicherung der Arbeitsplätze. Auch will die Wiener Regierung durchsetzen, dass eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie in österreichischem Besitz bleibt. Allerdings wird von österreichischen Luftverkehrsexperten bezweifelt, dass Wien dies am Ende durchsetzen kann.
Bei aller latent vorhandenen Abneigung vieler Österreicher gegen "die Deutschen" gilt bei einer deutlichen Mehrheit von 69 Prozent die Lufthansa als der beste Partner. Karin Cvrtila vom österreichischen Meinungsforscher OGM sagte: "Die Lufthansa genießt hierzulande einen hohen Bekanntheitsgrad und großes Vertrauen. Sie wird ähnlich wie deutsche Autos betrachtet: teuer, aber von hoher Qualität."
Ob die deutsch-österreichische Hochzeit stattfinden kann, steht aber noch keineswegs fest. Denn im Gegensatz zur Swiss hat die AUA nach Einschätzung von Experten bislang keine schmerzhafte Sanierung eingeleitet. Und ein großer Teil der Synergien, die bei einer Fusion entstehen könnten, dürften bereits vorweggenommen sein, weil die AUA mit Lufthansa im Bündnis Star Alliance bereits zusammenarbeitet.
Von Rochus Görgen und Christian Fürst, dpa
© dpa | Abb.: Flughafen Innsbruck | 25.08.2008 14:58
Kommentare (3) Zur Startseite
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Yes Lufthansa is very strong and smart. I was allways thinking that they would take over BMI, AUA and Spanair.......and maybe luxair one day. I hope they will keep there fingers off AZ.
Lufthansa did a good job with Swiss. Lets hope they dont have to pay to much for AUA.
A fair price for both sides.
Saludos
como está el tiempo en Fuengirola/Alhaurin el Grande/Mijas?
Seguro, no será barato pero los companias aereas miraran bien en sus monedero.
Yo creo que Lufthansa ( buena coneción con AUA ) o S7 ( potente aerolinea ) haran la carrera.
Saludos a Andalusia
I wonder how far they will go to get a small airline like AUA.
Saludos