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IAG: Große Pläne und kein Wort zum Brexit

British Airways Airbus A380
British Airways Airbus A380, © British Airways

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LONDON - IAG will ihren operativen Gewinn bis 2023 jährlich um elf Prozent steigern. Iberia soll dazu auf den Strecken nach Lateinamerika beitragen, Air Lingus soll den Nordatlantikrouten Schwung verleihen - und wenn Norwegian Air ihr Kurzstreckennetz hergeben würde, wäre die Sache für die IAG perfekt.

Denn obwohl die Norweger bereits zwei Übernahmeangebote der mehrheitlich britischen International Airlines Group (IAG) abgelehnt haben, signalisiert deren Chef Willie Walsh seinen Investoren gegenüber weiterhin Interesse an dem nordischen Billigflieger.

Dabei legt er den Fokus auf das europäische Kurzstreckennetz Norwegians. "Ich halte mich auf dem Laufenden", sagte er auf einer Investorenkonferenz Anfang November. "(Bei Norwegian, Red.) passiert gerade einiges. Das ist eine Gelegenheit, besonders, wenn man sich das Kurzstreckennetz anschaut."

Wenn Walshs Pläne aufgingen, schlüge die IAG zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen kämpft im Billigsegment der europäischen Kurzstrecke derzeit Vueling mit mäßigem Erfolg für die IAG. Vueling-Chef Javier Sánchez-Prieto hat daher angekündigt, das Streckennetz 2019 auszudünnen und den Flottenausbau zu drosseln.

Zum anderen könnte die IAG mit einer Übernahme von Norwegian einen ernstzunehmenden Konkurrenten auf der Langstrecke ausschalten. Für die positioniert die Gruppe gleichzeitig ihre eigenen Airlines mit Nachdruck: Air Lingus soll günstig zwischen Europa und Nordamerika fliegen und bis 2023 achtzehn neue Ziele in den USA und Kanada in ihren Flugplan aufnehmen.

Für den südlichen Atlantik bringt die IAG Iberia in Stellung. Zwei Drittel des sechsprozentigen Wachstums, das sich die Konzernleitung bis 2023 für Iberia wünscht, soll die Airline auf Routen nach Lateinamerika einfliegen. Dafür soll sie die Verbindungen nach Mexiko, Chile, Argentinien und Brasilien ausbauen.

Die Pläne für LEVEL sind dagegen bisher nicht allzu klar. Der Konzernleitung zufolge könnte die junge Billigairline zukünftig in einem Franchise-System betrieben, die Marke von verschiedenen Unternehmen um die Welt geflogen werden.

Insgesamt 3.000 neue Mitarbeiter will die IAG im kommenden Jahr einstellen, um die Wachstumsplaäne zu stemmen - 2.000 davon sollen in der Kabine arbeiten. Welchem Arbeitsrecht ihre Verträge unterstehen werden, ist offiziell noch nicht klar.

Denn eine Strategie für den Umgang mit dem nahenden Brexit hat die Konzernleitung den Investoren bisher nicht aufgezeigt.
© aero.de, Bloomberg News | Abb.: Airbus | 05.11.2018 11:33

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Beitrag vom 06.11.2018 - 17:08 Uhr
Der Brexit ist doch nur Medienpanikmache. Die Nicht EU Airline Norwegian fliegt doch auch quer in der Gegend rum. Swiss ist eine Nicht EU Airline die einer EU Airline gehört. Wo liegt also das Problem?


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