Single European Sky
Älter als 7 Tage

EU-Staaten wollen europäischen Luftraum neu ordnen

BRÜSSEL (dpa) - Ein besseres Management des Luftraumes über Europa soll Kosten sparen und die Umwelt entlasten. Die Verkehrsminister der 27 EU-Mitgliedstaaten sprachen sich am Dienstag in Brüssel mehrheitlich für einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission aus. Der Plan soll unter anderem Flugstrecken verkürzen, um die Treibstoffkosten zu senken und den Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern.



Verkehrskommissar Antoni Tajani sagte, diese Maßnahmen müssten rasch verabschiedet werden, um einen einheitlichen Luftraum zu schaffen. Die Kommission erwartet nach früheren Angaben, dass sich das Verkehrsaufkommen in der Luft bis 2020 verdoppelt. Ein besseres Management des Luftraums über Europa werde den Fluggesellschaften bis zu drei Milliarden Euro Treibstoffkosten und der Umwelt 16 Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 im Jahr ersparen.

"Der Luftraum über Europa ist noch immer ein Flickenteppich", sagte er. "Dieses Paket ist für die Fluggäste, die Wirtschaft Europas und die Umwelt rundherum von Vorteil."

Mit der Neuordnung des europäischen Luftraumes soll laut EU-Angaben auch die nationale Zuständigkeit für die Flugsicherung abgeschafft werden. Die Kommission will, dass die nationalen Flugsicherungen enger zusammenarbeiten. Dafür müsse ein grenzüberschreitendes System für die Organisation des Flugverkehrs entwickelt werden. Das Europa-Parlament soll sich im Januar in erster Lesung mit dem Vorschlag befassen.

Die europäische und internationale Luftfahrtbranche fordert die Einführung eines einheitlichen Luftraummanagements bereits seit vielen Jahren. "Allein durch diese Maßnahme allein könnten 12 Prozent der Emissionen eingespart werden", sagte IATA-Präsident Giovanni Bisignani.

Ähnlich äußerte sich auch Lufthansa Vorstandschef Wolfgang Mayrhuber. "Seit 1960, (...), wird in Europa vom Single European Sky gesprochen. SES wäre das größte Effizienzprogramm und das größte unmittelbar wirkende Umweltprogramm der Luftfahrt. (...). Es bedarf des politischen Willens, es bedarf keiner Investitionen aus öffentlichen Kassen; es brächte sofort 6 Prozent mehr Effizienz pro Flug und es würde die CO2-Emmissionen um 10 bis 12 Prozent reduzieren", sagte Mayrhuber im April.

© dpa, aero.de | Abb.: DFS | 10.12.2008 08:44

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Beitrag vom 10.12.2008 - 11:46 Uhr
In den 1960er Jahren war die EG nun wirklich noch nicht handlungsfähig genug, über Eurocontrol hinausplanen zu können. Bis in die 80er Jahre hinein bestand zudem wenig Handlungsdruck, da der EG-interne Luftverkehr noch lange nicht den Vernetzungsgrad erreicht hatte, wie wir ihn heute sehen.

Aber spätestens in den 1990er Jahren, nach Fall der Mauer und Öffnung des Ostblocks hätte der SES durchgesetzt werden müssen. Mindestens zehn Jahre sind hier schlicht verloren gegangen.
Beitrag vom 10.12.2008 - 11:42 Uhr
Moin,

herzlich willkommen @Robbie21, ich wünsch Dir eine schöne Zeit und viele interessante Themen für Dich hier.

Vielen Dank für deine Aussage.

Ich habe mich entschlossen hier zu diesem Thema einen Brief an  http://www.aero.de

Ich bin nicht bereit, "so" dilettantische politische Arbeit hinzunehmen.

Gruß

P.S. Es ist unglaublich für wie doof uns die Politiker halten.
Beitrag vom 10.12.2008 - 11:31 Uhr
Genau zu diesem Zwecke, nämlich der effizienten Zusammenfassung der Lufträume in Europa, ist in den 1960er Jahren die Eurocontrol gegründet worden. Diese existiert seit dem und kontrolliert die oberen Lufträume in Deutschland und Benelux, wohl auch schon weitere (weiß ich nicht genau).

Warum entwickelt man jetzt nicht Eurocontrol so weiter, wie es ursprünglich beabsichtigt war? Warum wird jetzt neben Eurocontrol eine weitere Institution geschaffen?

Es wirkt doch recht chaotisch!

Gruß, Robbie


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