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Roboter steigern A320-Produktion

Die vierte A320-Endmontage-Linie in Hamburg Finkenwerder arbeitet mit einem hohen Grad an Automatisierung
Die vierte A320-Endmontage-Linie in Hamburg Finkenwerder arbeitet mit einem hohen Grad an Automatisierung, © Airbus

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HAMBURG - Airbus will die Produktion von Flugzeugen der A320-Familie steigern - auch mithilfe des Einsatzes von Robotern in Hamburg. Rund 20 Roboter haben in der Montagehalle 245 Arbeitsschritte an den Rumpfsektionen übernommen, die früher noch durch Handarbeit erledigt wurden.

Durch diese moderne Industriefertigung könne Airbus präziser und produktiver arbeiten, sagte Airbus-Produktionschef Michael Schöllhorn am Dienstag in Hamburg.

Das Ziel, 60 Airbus-Flugzeuge der A320-Reihe monatlich zu fertigen, sei nahezu erreicht. "Und dazu trägt dieser Hangar bei", sagte Schöllhorn. Bis 2021 soll der Hochlauf auf monatliche 63 Flugzeuge erfolgen.

Die beschleunigten Produktionsprozesse beträfen die Fremdzulieferer genauso wie die anderen Airbus-Werke als Teile-Lieferanten sowie die Aus- und Weiterbildung in Robotik und Digitalisierung. "Wir müssen mehr in Serienfertigung kommen", sagte Schöllhorn.

Daher ist der Produktionschef überzeugt, dass jetzt der richtig Zeitpunkt sei, zu automatisieren. "Wir wollen die Wertschöpfung in unseren Stammländern halten." Hierzu zählen neben Deutschland auch Frankreich, Spanien, Großbritannien, China und die USA.

Mit Handarbeit sei der Hochlauf der A320-Produktion aber nicht mehr zu schaffen, und die Preise für Roboter-Technologie seien niedriger als zuvor, resümierte der Produktionschef. Für die A320/321-Familie sei die Automatisierung ein Beitrag, um mit den steigenden Kundenanforderungen mithalten zu können.

1000 Mitarbeiter sind seit vergangenem Jahr zusätzlich zur Belegschaft gestoßen, um den Auftragsbestand von mehr als 6.000 Flugzeugen abzuarbeiten. 200 weitere werden gesucht. Am Standort Hamburg sind rund 14.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Noch ist der neu eingerichtete Hangar, einst Produktionsstätte für das Auslaufmodell A380, keine vollautomatisierte Montagehalle, auch wenn sie den Eindruck erweckt. Kräne hieven die per Lkw vom Werk Nordenham angelieferten Rumpfschalen auf Arbeitsschienen.

Durch Lasermessungen werden die Rumpfkomponenten millimetergenau und automatisiert zusammengesetzt, bevor die weiteren Prozesse ansetzen, begleitet und überwacht von Strukturmechanikern. Die Arbeitsvorgänge seien durch die Roboter nicht nur körperlich weniger verschleißend, sondern auch viel sauberer geworden, beteuern Mitarbeiter. So kommt die Montagehalle wie ein auf Hochglanz polierter Großraum daher.

Auf die neuen Arbeitsmethoden werden die Werksmitarbeiter mit "Classroom-Training" und "Training on the Job" vorbereitet, berichtete Werksleiter André Walter. Auf 18 Kompetenzen, von der Instandhaltung und Programmierung bis hin zur Cyber-Sicherheit, werden die "Werker" trainiert.
© dpa | Abb.: Airbus | 01.10.2019 14:43

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Beitrag vom 02.10.2019 - 00:45 Uhr
Da wäre doch mal ein direkter Vergleich zu den Produktionsmethoden von Boeing schön.
DIE Produktionsmethoden gibt es nicht. Von 4 FALs in Hamburg arbeitet eine auf einem Bauplatz mit den Robotern. Der Rest ist weiterhin Handarbeit.
Keine Ahnung wieviel B737 FALs Boeing hat. Aber hier kommt der komplette Rupf zur FAL und es werden nur Tragflächen und V+H Stabs montiert. Bei Airbus kommen die 3 Rupfsegmente in der FAL zusammen. Lässt sich eher mit der B787 vergleichen, aber bei der geringen Stückzahl im Vergleich lohnt sich hier kein Roboter.

Hier geht es aber um die "neue, seit 2018 erprobte" Strukturmontage in H245 und nicht um die FALs. Ausserdem sind es in den FALs nur zwei Rumpfteile und nicht 3.
Da haben Sie recht. Das Bild hat mich verwirrt. Das müsste aus Halle 213 sein, FAL 4, da die Türen schon drin sind. Das Bild ist von 2018.
Beitrag vom 01.10.2019 - 20:06 Uhr
Da wäre doch mal ein direkter Vergleich zu den Produktionsmethoden von Boeing schön.
DIE Produktionsmethoden gibt es nicht. Von 4 FALs in Hamburg arbeitet eine auf einem Bauplatz mit den Robotern. Der Rest ist weiterhin Handarbeit.
Keine Ahnung wieviel B737 FALs Boeing hat. Aber hier kommt der komplette Rupf zur FAL und es werden nur Tragflächen und V+H Stabs montiert. Bei Airbus kommen die 3 Rupfsegmente in der FAL zusammen. Lässt sich eher mit der B787 vergleichen, aber bei der geringen Stückzahl im Vergleich lohnt sich hier kein Roboter.

Hier geht es aber um die "neue, seit 2018 erprobte" Strukturmontage in H245 und nicht um die FALs. Ausserdem sind es in den FALs nur zwei Rumpfteile und nicht 3.
Beitrag vom 01.10.2019 - 19:13 Uhr
Da wäre doch mal ein direkter Vergleich zu den Produktionsmethoden von Boeing schön.
DIE Produktionsmethoden gibt es nicht. Von 4 FALs in Hamburg arbeitet eine auf einem Bauplatz mit den Robotern. Der Rest ist weiterhin Handarbeit.
Keine Ahnung wieviel B737 FALs Boeing hat. Aber hier kommt der komplette Rupf zur FAL und es werden nur Tragflächen und V+H Stabs montiert. Bei Airbus kommen die 3 Rupfsegmente in der FAL zusammen. Lässt sich eher mit der B787 vergleichen, aber bei der geringen Stückzahl im Vergleich lohnt sich hier kein Roboter.

Dieser Beitrag wurde am 01.10.2019 19:19 Uhr bearbeitet.


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