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Qantas will SYD - LHR mit A350-1000 fliegen

Qantas Airbus A350-1000ULR
Qantas Airbus A350-1000ULR, © Airbus

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SYDNEY - Airbus stellt die Flugzeuge für ultralange Qantas-Linien: im Rennen um den "Project Sunrise"-Auftrag hat die A350-1000 die Boeing 777-8 ausgestochen. Qantas will 2023 nonstop von Sydney nach London und New York starten - hat nach der Flottenentscheidung aber noch einige Hausaufgaben zu erledigen.

"Nach eingehender Bewertung der Boeing 777X und des Airbus A350 hat Qantas die A350-1000 als das bevorzugtes Flugzeug ausgewählt", teilte Qantas am Freitag mit.

Airbus wird Lieferslots für zwölf Flugzeuge ab 2023 einen Monat länger für Qantas freihalten - erst im März 2020 will Airlinechef Alan Joyce die endgültige Entscheidung für oder gegen eine Umsetzung des Project Sunrise treffen.

"Wir haben von Anfang an gesagt, dass das Vorhaben mit der Business Class steht oder fällt", sagte Joyce am Freitag in Sydney. Er sehe allerdings weiter einen "starken Business Case" für die Nonstop-Flüge nach London und New York.

Die Ingenieure werden dem A350-1000-Basismodell zusätzliche Reichweite entlocken, um die 18.000 Kilometer Flugstrecke zwischen Sydney und London ohne Tankstopp zu schaffen.

Eine reduzierte Sitzanzahl habe Qantas bereits akzeptiert, berichtete Airbus Marketingchefin Marisa Luisa Lucas-Ugena im Oktober einen Zwischenstand aus den Gesprächen mit Qantas. Das Höchstabfluggewicht der A350-1000 soll um drei auf 319 Tonnen steigen, ein Zusatztank den benötigten Extrasprit bunkern.

Boeing hatte eine Spezialversion der 777-8 ins Rennen um den Auftrag geschickt. Joyce sah in der höheren Nutzlast der 777X einen Vorteil - das Angebot hat allerdings einen Haken: Boeing hat die Entwicklung der 777-8 auf unbestimmte Zeit vertagt und konnte Qantas zunächst nur eine Übergangslösung in Form von 787 Aussicht stellen.

Testflüge für die Zulassung

Qantas hat in den vergangenen Wochen mit Boeing 787-9 und Freiwilligen die physiologischen Auswirkungen langer Bordaufenthalte auf zwei Testflügen von New York und London nach Sydney getestet. Für den 17. Dezember ist ein dritter Testflug von New York nach Sydney angesetzt, danach kann Qantas 60 Flugstunden Datenmaterial auswerten.

Für die Ultralangstrecken fehlt Qantas noch das OK der Aufsichtsbehörden - die geplanten Flüge sprengen den bisherigen Betriebsrahmen. Bis März will Joyce zudem eine Einigung mit den Piloten über das Bereederungsmodell für Project Sunrise und die neue Airbus-Teilflotte verhandeln - die Airline will A330-Piloten für das Vorhaben einspannen.

"Airbus hat uns einen zusätzlichen Monat für den Abschluss des Auftrags eingeräumt", sagte Joyce. "Jetzt haben wir mehr Zeit, hoffentlich einen Deal mit unseren Piloten zu erzielen." Als Puffer für etwaige Verspätungen sollen die Dienstzeiten der Piloten auf 23 Stunden angehoben werden.

Der erste Linienflug von Großbritannien nach Australien liegt inzwischen 100 Jahre zurück: 28 Tage - und viele Zwischenstopps - dauerte die Reise von London nach Darwin, die Passagiere und Crew am 12. November 1919 am Hounslow Heath Airport antraten. Ab dem ersten Halbjahr 2023 soll sich die Reisezeit von London nach Sydney auf rund 20 Stunden verkürzen.

Falls die Rechnung nicht aufgeht, hat Qantas einen Plan B: die A350-1000ULR ließe sich im Zweifel auch auf Linien nach Hongkong oder Los Angeles wirtschaftlich auslasten, sagte Joyce.
© aero.de | Abb.: Qantas | 13.12.2019 08:40

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Beitrag vom 16.12.2019 - 20:05 Uhr
Wie im Artikel geschrieben hat sich Qantas bereits darauf eingelassen weniger Passagiere im 350 mitzunehmen, das ist für Airbus die Chance den damit gewonnen Platz im Cargo sowie die Gewichtsersparnis der Cabin für den Zusatztank zu nutzen, der locker im Cargo Aft Platz hätte.
Beitrag vom 15.12.2019 - 13:22 Uhr

Als Frachter könnte die 777-8X sicher Punkten, ob sich nur die Passagierversion als Business Case für Boeing lohnt bleibt abzuwarten. Aktuell ist die Entwicklung ja schon ausgesetzt.

für was einen 777-8 Frachter?
Man hat die 777-200f noch. Den neuen Flügel braucht der Frachter meiner Meinung nach sowieso nicht, die Triebwerke auch nicht (machen auch nur mit den neuen Flügeln Sinn).


Ob die A350-1000ULR hohe Entwicklungskosten hat? Die Erhöhung des maximalen Startgewichtes kommen sowieso durch KVP.
Und ein Zusatztank im Frachtraum ist jetzt auch nicht mit viel Aufwand verbunden.
Beitrag vom 13.12.2019 - 21:04 Uhr
ich bin ja gespannt, ob die 777-8 überhaupt auf den Markt kommt. das Interesse dafür hält sich ja in Grenzen. wenn ich richtig informiert bin, haben nur Qatar und Emirates die -8 bestellt und zumindest Qatar hat schon laut darüber nachgedacht, die-8 Orders umzuwandeln.
erinnert mich an das Schicksal der 350-800.
Auch die 777-200LR war ja (abgesehen von den Frachtern) schon ein Nischenmodell. Die 777-8X hat nun zusätzlich zu ihrer Nischenrolle auch noch Konkurrenz durch ein Flugzeug mit ähnlicher Reichweite und Kapazität, welches aber noch ein gutes Stück leichter ist und flexibler im Einsatz. Es gibt wenig Gründe die 777-8X der A350-1000 vorzuziehen. Außer man braucht wirklich die extreme Reichweite bei hoher Zuladung oder man hat 777-9X und bisher keine A350 und möchte die Flotte einheitlich halten.
Als Frachter könnte die 777-8X sicher Punkten, ob sich nur die Passagierversion als Business Case für Boeing lohnt bleibt abzuwarten. Aktuell ist die Entwicklung ja schon ausgesetzt.


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