Airline gibt auf
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Air Italy stellt Flugbetrieb ein

Air Italy Boeing 737 MAX
Air Italy Boeing 737 MAX, © Boeing/Craig Larsen

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OLBIA  - Die italienische Fluggesellschaft Air Italy mit Sitz im sardischen Olbia hat ihren Betrieb eingestellt. Das Unternehmen mit seinen 1.400 Angestellten werde aufgelöst, teilte die Airline am Dienstag mit. Air Italy soll in den vergangenen beiden Jahren Verluste in dreistelliger Millionenhöhe eingeflogen haben.

Air Italy gibt auf: Fluggäste mit bereits gebuchten Tickets würden alternative Reisemöglichkeiten oder Rückerstattungen angeboten, versicherte die Airline. Zudem würden alle offenen Schulden von Air Italy beglichen, sagte eine Sprecherin.

Branchenexperten führen die Pleite unter anderem auf die Konkurrenz durch Billigflieger sowie die staatliche gestützte Alitalia zurück.

Qatar Airways, die einen Anteil von 49 Prozent der Airline besitzt, teilte mit, sie sei bereit gewesen, mehr Geld in das Unternehmen zu investieren. Ihr Angebot sei aber von den anderen Aktionären ausgeschlagen worden.

Air Italy war 1963 unter dem Namen Alisarda gegründet worden, um den Tourismus an der Costa Smeralda im Nordosten Sadiniens zu fördern. Von 1990 bis 2018 fungierte sie unter dem Namen Meridiana.

Das bevorstehende Ende von Air Italy hatte sich in den vergangenen Tagen bereits abgezeichnet: laut italienischen Medien liefen bei der Airline allein 2018 Verluste von 160 Millionen Euro auf, 2019 soll Air Italy sogar noch mehr Geld verloren haben.


© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Air Italy | 11.02.2020 18:13

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Beitrag vom 14.02.2020 - 12:14 Uhr
@ Nicci72:
Vielen Dank für Ihren Beitrag, dem ich jedoch in einigen Punkten widersprechen möchte.

Aus meiner Sicht ist die Insolvenz schlicht und ergreifend darauf zurückzuführen, dass Qatar "den Stecker gezogen hat" (wie einst Etihad bei AB/Alitalia). Meine Vermutung ist, dass das völlig korrupte, intransparente System (Politik, Behörden, Gewerkschaften, Streikrecht, Flughäfen, etc.) in Italien der Qatar eine ZEITNAHE Entwicklung ihres Investments verunmöglicht hatte. Deswegen wohl lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Mit der 737MAX hat das mit Sicherheit nix zu tun. Qatar hätte in Null Komma Nix Flugzeuge auf den Hof gestellt, wenn sie ein Potenzial gesehen hätten. Offenbar gab es das nicht.

Same same wie Alitalia, but different: Aus meiner Sicht ist in Italien nix mehr zu retten.

@PLANEtruth: Dass es in der EU (und überall auf der Welt) Korruption gibt, da stimme ich Ihnen vollkommen zu. Jedoch verstehe ich Ihr "Bashing" auf die LH-Group nicht so ganz. Zudem widersrechen Sie sich.

1. Ich bin froh, dass es noch Arbeitgeber in DE, AT, CH gibt, die ihre Mitarbeiter korrekt anstellen, bezahlen und Sozialversicherungsbeiträge liefern. Wie sieht Ihre Argumentation hierzu bzgl. Ryanair, WizzAir etc. aus? Ryanair ist der schlimmste Kandidat, insbesondere auch bzgl. der Erschleichung illegaler Subventionen von Flughäfen etc. Am Ende hat der Steuerzahler den Ryanair-Gewinn bezahlt!

2. Air Italy ist nicht der EU, sondern der Entscheidung Qatars zum Opfer gefallen, welche (s.o.) sich vermutlich dem besonders korrupten System in Italien ergeben hat.

3. Es waren insbesondere die nicht (!) aufgehaltenen "No Frills" Carrier, die in den letzten Jahren den "Staatscarriern" das Leben sehr schwer gemacht haben. Erzählen Sie bitte nicht, dass man sich nicht erfolgreich im Markt etablieren kann (Ryanair, EasyJet, WizzAir, Vueling, Norwegian, um nur einige zu nenen - Methodik dahingestellt).
Die Main Carrier haben jedoch ihre Hausaufgaben gemacht und sind konkurrenzfähiger geworden, siehe SWISS & EdelweissAir. Und SWISS/EdelweissAir werden definitiv NICHT von irgendeinem Staat unterstützt, ganz im Gegenteil! So gesehen sind Ihre Aussagen nicht konsistent.


Zu 1. da kann ich Ihnen nur sagen, dass auch die LH-Group versucht all diese Dinge zu unetergraben, als Deutsches Unternehmen mit Sitz in Koeln und z.B. Eurowings Europe mit Station in Muenchen und Arbeitsvertrag in Oesterreich um die Deutschen Gesetzte und Vertragsbedingungen nicht einhalten zu muessen. Hire & Fire eben mit Knebelvertraegen. Zu Ryanair, Wizzair etc. kann ich nchts sagen, mit solchen Fluggesellschaften fliege ich nicht und kenne auch keine Details im Hintergrund ausser den Pressemitteilungen, daher kann ich hier kein Statement abgeben, ausser den Fakten, dass die Flughaefen (MUC und FRA allen voran! in Deutschland) solche Airlines gut unterstuetzt haben, und dieses Airlines dieses Angebot auch dankend angenommen haben, so aber auch andere Airlines wie schon in der Vergangenheit MAS (Malaysia Airlines mit MUC Fluegen usw. Bei all diesen Fluegen sind hohe Subventionen der Flughaefen geflossen, das ist auch heute noch immer so und selbst in der Karibik werden hier hohe Gelder bezahlt von den Inselstaaten um EU Flieger zu koedern. Ob der Steuerzahler dafuer zahlt bezweifle ich, aber mehr der Kunde der ab den genannten Flughaefen abfliegt!!! Denn auf jedem Flugticket ex BRD sind die Steuern un unverhaeltnismaessigem Zustand zum Rest der EU (ausser London!), daher zahlt nicht der Steuerzahler sondern der Fluggast ab entsprechendem Flughafen.

Zu 2. wenn es nach QR gegangen waere, dann haetten die noch gerne an Air Italy weiter investiert und ausgebaut um evtl. auch wie EK 5. Freiheit der Luft Fluege nach USA oder Suedamerka anbieten zu koennen, aber lt. Medien hat es ja wohl an der Aga Khan Familie gehapert, und daher auch ein verfruhte2 Investoren Meeting einberaumt wurde, welches eigentlich fuer den 19.2.2020 einberaumt war und dann aber 1 Wochen vorgezogen wurde. QR denke ich haette diese Airline gerne weitergefuerht, auch mit Verlusten. Die EU duldet es einfach nur nicht, dass diese ehem. Staats Airlines untergehen, dazu fehlt dieser union einfach der Mut endlich mal gegen einen Staat ein Machtwort zu sprechen, ausser Ungarn (siehe MALEV), die nicht nach Vorgaben der EU agieren sondern fuer das eigene Wohl sorgen in Sachen Investition. Italien mit Ihren Machenschafften als solchen ist sowieso fuer die Korruptheit bekannt, siehe deren Regierungen der letzten Jahrezehnte. Aber die EU muss endlich Ihren Aufgaben gerecht werden und nicht einige Saaten unterstuetzen oder wegsehen, waehrend andere und schlechtergestellte Staaten andauernd in die Schusslinie geraten. ..... Konsequenz: Keine EU Richlinien mehr sondern jeder Staat agiert fuer sich selbst, dann kann amn auch solchen Korruptionen getrost zusehen, da es jedem Land selbst ueberlassen ist was innerhalb der Grenzen passiert!

Zu 3. Zu SWISS ehem. Crossair (ex Swissair) aeussere ich mich besser nicht, denn diese Airline ist einer der groessten Betrueger in der Luftfahrt Brache, Ich denke nur an LTU Zeiten zurueck, wo alle MD-11 Flugzeuge die im Besizt der LTU waren an Swissair gingen und im Gegenzug neue Flieger und finanzielle Mittel bei LTU eintreffen sollten, nur dass diese Swissair selbst kaum ueberleben konnte, war hier wohl ALLEN Beteiligten unbekannt? Nur kurze Zeit spaeter ist genau diese Airline unter neuem Namen wieder in der Luft, mit gestohlenem Fluggeraet, das eigentlich einer Deutschen Airline gehoerte. Edelweiss/Swiss mag funktionieren aber nur weil diese sich von Maerkten zurueckgezogen haben wo Andere (WIZZ und Easyjet) sich etabliert haben, siehe Basel. Ich weiss nicht wieviel Geld die LH-Group noch in den lezten Jahren in die Swiss International Airlines gesteckt hat. Alles legal gemacht, Dank der Staaten die hier einfach alle Augen zugedrueckt haben und jegliche Machenschaft gewaehren liess.
Die LH-Group hat einfach einen Einfluss auf die Deutsche Regierung und auch weitere Staaten, dass einem schlecht werden koennte.

Natuerlich ist der Wettbewerb bei den EU Airlines groesser als sonst wo auf der Welt, aber mit welchen Mitteln und Wegen dieser Kampf betritten wird, zeigt juengst wieder die Verlustausweisung von AIRBUS, die genauso zu diesem korruptem Konstrukt beitragen wie auch diese Airlines vorher benannt.
Ich ergreife fuer keinen Sympathie, jedoch darf dann auch dem kleinen Mann oder Selbstaendigen, nicht von genau dieser gleichen EU, das Leben schwer gemacht werden, sondern soll dafuer sorgen, dass die Geschaefte laufen und der Wettbewerb gesund bleibt aber keine Monopole entstehen denn diese enden immer in Korruptionen.
Beitrag vom 14.02.2020 - 11:21 Uhr
Wie wir ALLE in den vergangenen Jahren mitbekommen haben hat in der EU keine Airline ausser Staatslienien oder ehemalige Flag-Carrier (die aber immer noch vom Staat durch Hintertueren unterstuetzt werden) eine Chance. Die EU Regularien und auch die Machenschafften sind nahe an Korruptionen ueber die sich mach ein Europaeer gerne ins Auland abwendet, aber eigentlich haben wir es direkt vor der Haustuere! Nur leider will es keiner sehen!
Air Italy hatte gute Chance, so auch die AirBerlin, nur den Platzhirschen im jeweils eigenen Land steht die Politik so zur Seite, dass Mitbewerber (ausser No frills Airlines) keine Moeglichkeit haben sich jemals zu etablieren und dann noch die Airlines aus der non EU, die unter ganz anderen Voraussetzungen und Regeln fliegen duerfen und koennen im Vergleich zu den EU Airlines und nicht zu vergessen, die Flughaefen die solche Airlines auch gerne finanziell unterstuetzen, aber eben nur wenn was NEUES geboten wird, bis dann das Geld nicht mehr fliesst und dann genau diese Airlines wieder die Verbindungen streichen, da solche Verbindungen NIE rentable waren.
Wilkommen im neuen Europa!
Nun wist wieder eine etablierte Fluggesellschaft dem korrupten Regime der EU zum Opfer gefallen.
Wir werden uns noch anschaun in ein paar Jahren!
In Deutschland wrd bald die LH Group alles aus dem Weg geraeumt haben was nicht geweunscht ist, mit Ryanair vielleicht ein bisschen komplizierter, aber immerhin soll man hoffen, dass diese Airline Group noch maechstig einen auf's DACH (in D, AT, CH) bekommt mit Ihrem korrupten Geflecht.
Hire & Fire scheint bei Europa's ehemaligen Staatsfluggesellschaften hoch im Rennen zu sein mit Ihren Ablegern.
Jeder Airliner weiss wovon ich spreche!

Ich kann mich gerade nicht entscheiden was lächerlicher ist...die Signatur unter Ihrem Avatar oder Ihr Beitrag. Spielt aber beides auf sehr hohem Niveau

Vielleicht haben Sie noch nie versucht hinter die Kulissen oder das wahre Gesicht solcher Gesellschaften zu sehen, da Sie vielleicht nicht haeufig genug in die Luft gehen, oder einfach nur hinnehmen was geboten wird, ich hingegen versuche mit dem Personal auch desoefteren Hintergruende zu erfahren und Dank meiner Beziehung hatte ich mehr als genug Einblicke in diese Machenschaften der Airliner, besonders der LH-Group!
Planetruth ganz einfach, da NIEMAND gerne die Wahheit der wirklichen Fliegerei sehen will (ich schon!) und mit 420k Flugmeilen denke ich sogar noch untertrieben zu haben mit 5 Atlantikueberquerungen und ca. 2 Suedostasien Trips im Monat war das evtl. sogar noch untertrieben! Ich versuche nicht zu uebertreiben, aber bin sehr fuer eine direkte Meinung.
Beitrag vom 13.02.2020 - 10:06 Uhr
Die nächste Airline, die die Flügel einklappt. Schade, aber die Konsolidierung im Markt läuft wohl noch auf vollen Touren.

Qatar hätte wohl das Geld und die Ressourcen das Projekt am Leben zu erhalten, wenn sie denn eine Perspektive gesehen hätten. Die haben sie nicht, folgerichtig schmeißen sie kein gutes Geld dem Schlechten hinterher.

Ob die Idee gut war, einen Full Service Carrier in einem gesättigten Markt, den LCCs dominieren, etablieren zu wollen weiß ich nicht. Riskant und funktioniert hat es nicht. Aber es sind zu viele Variablen in diesem Spiel und vielleicht sind die Würfel in die falsche Ecke gerollt. Wissen wir nicht, daher können wir auch nicht sagen das es eine Fehlentscheidung des Managements war unter der die Mitarbeiter jetzt leiden müssen. Das ist Polemisch.

Vielleicht waren sich die Stakeholder des Risikos bewusst und sind es dennoch eingegangen. Hatten sich Zeitrahmen und Targets gesetzt, bis hierhin und nicht weiter. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Auch das die Mitarbeiter darunter leiden müssen sagt sich leicht. Klar ist ein Jobverlust blöd, aber muss man im Leben jeden an die Hand nehmen und ihn durch die Klippen führen? Um dem Management etwas vorzuwerfen muss ich auch in der Lage sein mich selbst zu managen. Das sind Menschen, denen täglich Millionen von Passagieren ihr Leben anvertrauen. Da hoffe ich mal, dass sie einen Horizont haben, der über Instagram hinausgeht. In kurze Folge erreichen uns Nachrichten über Verkäufe oder Pleiten von Airlines. Da sollte man wissen auf was man sich einlässt in dieser Branche und noch dazu bei einem Start Up. Bedauern ja, aber Mitleid, nein.

Interessant ist dabei, ob man ableiten kann, dass Full Service noch weiter auf dem Rückzug ist? Wenn man sich die Zahlen der Lowcoster ansieht, Wachstum der Zusatverkäufe bei den Top 4 LCCs in Europa um die 30%!. Scheint, der Markt präferiert das Baukastensystem, nur Flug und über die Zusätze entscheide ich selbst. Der Trend ist ja auch bei den bekannten FS zu sehen. Die sind aber bereits etabliert und öffnen sich diesem Modell. Da wird wohl noch mehr kommen.

Dieser Beitrag wurde am 13.02.2020 10:10 Uhr bearbeitet.


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