Verwandte Themen
360 Boeing 737 fliegen laut Ryanair derzeit noch direkt für Ryanair. Malta Air verfügt bereits über eine Flotte von 95 Flugzeugen, bis zum Sommer sollen es 120 sein. Buzz Airs Flotte soll von derzeit 32 auf 50 wachsen - alle aus dem Bestand der Ryanair.
Sieben dieser Flugzeuge sollen laut Ryanair-Management für polnische Charter-Anbieter fliegen, 43 für Ryanair. "Aus der Billigairline ensteht eine Billigairline" schreibt dazu die spanische Pilotengewerkschaft Sepla. Sie beruft sich auf Zahlen des Portals "planespotters" - und kommt damit auf andere Zahlen als das Ryanair-Management: nur noch 318 Flugzeuge in der Ryanair-Flotte, bereits 38 bei Buzz.
Die Piloten der Sepla beobachten die Flugzeugbewegungen mit besonderem Interesse. Denn in Spanien hat das Ryanair-Management zuletzt besonders den Rotstift angesetzt (wir berichteten): die Basen Teneriffa, Lanzarote, Gran Canaria sind geschlossen, Girona wird folgen.
Die Piloten könnten den Winter über unbezahlt Urlaub nehmen oder bei einer anderen Airline der Gruppe anheuern, schlug das Management ihnen im vergangenen Herbst vor.
Gleichzeitig ist es dabei, eine Lauda-Basis in Palma de Mallorca aufzubauen. Die Standorte von Buzz liegen dort, wo die Arbeitsaufsicht noch nicht so genau hinsieht: Polen, Ungarn und Tschechien. Die Einstellung neuer Mitarbeiter läuft über die Leiharbeitsfirma Warsaw Aviation.
Malta Air hat die Verantwortung für die Standorte Malta, Italien, Deutschland und Frankreich übernommen. Zumindest in den letzten dreien haben Gewerkschaften dem Ryanair-Management einiges abgerungen.
Bei der Umschreibung des AOC konnten die Piloten ihre ausgehandelten Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen mitnehmen, insbesondere können sie ihre Einkommenssteuer in dem Land bezahlen, in dem sie stationiert sind.
In Österreich soll Lauda trotz anhaltender Verluste ebenfalls wachsen: O'Leary will die Airbus-Flotte des Billigablegers bis zum Sommer von 23 auf 38 A320 aufstocken.
Die Sparschraube hat das Management dort bereits bei den Mitarbeitern angelegt: wer ab Januar 2020 an Bord geht, soll dies über den Umweg der Leiharbeitsfirma Crewlink tun. Die Gewerkschaft vida sieht darin einen Rechtsbruch.
Rechtsbruch oder Grauzone - Michael O'Leary versucht als Gruppenchef, seine Ryanair-Strategie bei den neuen Billigablegern zu wiederholen. Ob es ihm ein zweites Mal gelingt, auf dem Rücken der Mitarbeiter Rekordgewinne einzufahren, bleibt abzuwarten.
© aero.de | Abb.: Ryanair | 04.03.2020 11:37
Kommentare (3) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Nach dem post-faktischen Zeitalter scheinen wir in das post-satirische eingetreten zu sein.
Ist leider ein schlechter und unsere europäischen Politiker schauen zu.