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Air Canada übernimmt dieses Jahr weitere A220

Air Canada Airbus A220-300
Air Canada Airbus A220-300, © Air Canada

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HAMBURG - Air Canada will trotz der Corona-Krise noch in diesem Jahr weitere bestellte Flugzeuge des Typs Airbus A220 übernehmen. Bei ihrer Tochter Rouge erstellt die kanadische Fluggesellschaft eine Kandidatenliste für die Nachfolge der 767-300ER. Auf Staatshilfen hofft Air Canada bisher vergebens.

"Als einige der wahrscheinlich sehr wenigen Airlines der Welt werden wir weiterhin einige A220 übernehmen und damit unterstreichen, wie dieses Flugzeug uns beim Neustart helfen kann", sagte Air Canada-CEO Calin Rovinescu jetzt in einem von "Aviation Week" veranstalteten Webinar.

Derzeit verfügt Kanadas größte Fluggesellschaft bereits über sechs A220-300, weitere 39 sind bestellt. Das Flugzeug ist ein kanadischer Entwurf der Firma Bombardier und wird weiterhin auch in Montréal gebaut, ebenfalls Firmensitz der Fluggesellschaft.

Wie viele weitere A220 genau Air Canada noch in diesem Jahr übernehmen wird, ließ Rovinescu offen. "Die A220 passt bei uns wirklich perfekt und wird weiterhin eine sehr wichtige Rolle spielen. Wir haben bisher einige der bereits angekündigten Routen damit noch nicht aufgenommen wie von Montréal nach Seattle oder von Toronto nach San José in Kalifornien, wobei uns die große Reichweite sehr zu gute kommt", sagte Rovinescu.

Gleichzeitig ließ er Interesse an den neuen Langstreckenversionen des Airbus A321 erkennen. "Wir mögen die A321 sehr, und die neuen Versionen könnten bei unser Ferienflugtochter Rouge potenziell einige Transatlantikstrecken übernehmen", so der Air Canada-CEO. Bisher betreibt die Gesellschaft nur 15 im Schnitt über 17 Jahre alte A321-200.

Hintergrund ist auch eine Flottenharmonisierung, in deren Verlauf Air Canada alle bisher 25 noch für Rouge eingesetzten Boeing 767-300ER ausmustern will, nachdem dieses Muster die Muttergesellschaft bereits verlassen hat, genau wie alle vormals 45 Embraer E190. Die bisher 16 vorhandenen Airbus A319 sollen ebenfalls abgestoßen werden.

Stattdessen setzt Air Canada für Mittelstrecken auf die A220 und weiter auf die Boeing 737 MAX, von denen bereits 24 ausgeliefert wurden und zwölf folgen sollen. "Wir erwarten das Ende des Groundings bis zum Jahresende", erklärte Rovinescu. Für Langstrecken setzen die Kanadier auf ihre Airbus A330-Flotte sowie die Muster Boeing 777 und 787, "die werden langfristig dabei sein", so der CEO.

"Ein wenig neidisch" auf Lufthansa

Gleichzeitig zeichnete er ein düsteres Bild der gegenwärtigen Situation. "Die Luftfahrt in Kanada hat derzeit geschlossen", sie sei "im Winterschlaf", mit gerade mal 5 Prozent der üblichen Passagiere. Kanada befindet sich weiter im strengen Lockdown, das Reisen sogar innerhalb des Landes ist eingeschränkt, alle Grenzen weitgehend dicht.

Deutschland mit seinen bevorstehenden Grenzöffnungen innerhalb Europas bescheinigte er "einen wesentlich durchdachteren Umgang" mit der schwierigen Lage als Kanada. Im dritten Quartal erwartet er 25 Prozent des normalen Verkehrsaufkommens.

"Ein wenig neidisch" blickt der Air Canada-Chef auf Konkurrenten, die üppige Staatshilfen erhalten wie die Lufthansa, "und die sogar nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Belgien, der Schweiz und Österreich", so Rovinescu.

Air Canada dagegen bekommt bisher keine staatliche Unterstützung, "vermutlich als einzige unter den 20 größten Airlines der Welt, abgesehen von denen im Staatsbesitz". Die Firma verliert nach eigenen Angaben monatlich derzeit umgerechnet 391 Millionen Euro. Ein großer Erfolg für alle Beteiligten sei aber in normalen Zeiten das Transatlantik-Joint Venture mit United Airlines und Lufthansa, "das läuft fantastisch für uns und bringt in viel Zusatzumsatz".
© aero.de, Andreas Spaeth | Abb.: Air Canada | 13.06.2020 08:12

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Beitrag vom 16.06.2020 - 21:56 Uhr
@ULFT Cargo
Sie haben aber schon inzwischen realisiert, dass Air Canada von 50 bis 60% Entlassungen spricht? Oder beziehen sie Ihre Infos nur bei der Heute show? Wenn Lufthansas das auch gemacht hätte, wäre das in Ihrem Sinne? Auch sind die 9 Mrd für den Konzern inkl. der Zahlungen der Schweiz, Österreich und Belgien. Für Deutschland also rd. 7 Mrd. Hat das die heute show - die übrigens von den Zwangsabgaben aller Deutschen Haushalte bezahlt wird (rd. 8 Mrd jährlich für die gesamten ÖR Anstalten plus Werbeeinnahmen, aber die fallen ja vom Himmel) - das auch berichtet?

Ich habe das nicht gesehen denn einen so stumpfen Humor wie die heute show und Extra 3 ertrage ich nicht länger als 5 Minuten, da muss doch im Hintergrund immer geklatscht werden damit der gewöhnliche Zuschauer weiß: "Das war jetzt ein (der) Witz".

Zu den unseriösen Machenschaften und und der Vermutung des finanziellen Reibbachs haben sie sicher noch links oder fundiert Hinweise, ja?
Beitrag vom 16.06.2020 - 11:36 Uhr
WMJH oder A320Fam
Vielleicht mal den ersten Satz des Beitrages lesen?

Air Canada zeigt das man (auch in der Corona Krise) seinen Verpflichtungen (in diesem Fall Bestellungen) nachkommen kann und zwar ohne Staatshilfen und sich eben nicht mit unseriösen
Machenschaften wie es (nicht Extra 3 mein Fehler) die heute-show auf den Punkt gebracht hat.

LH schiebt auch diese Verantwortung (Bestellung) an den Staat ab, indem sie bestellte A321neo an die Bundesrepublik Deutschland abschiebt, wahrscheinlich, und dies ist jetzt eine Vermutung, nicht ohne irgendeinen finanziellen Reibach zu machen.


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Beitrag vom 15.06.2020 - 15:01 Uhr
Ich frag mich nach wie vor warum z.B. die Lufthansa aber auch andere Airlines zu der Zeit als es noch CSeries hieß und Bombardier dringend Aufträge brauchte die Situation nicht eiskalt ausgenuzt haben um für kleins Geld ihre Kurzstreckenflotte auf hochglanz zu bringen.

Ich war der festen Überzeugung das Kosten-/ Effizienzjunkie MOL plötzlich 200-300 CSeries für fast nichts bestellt und die anderen dann (malwieder) blöd dastehn.


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