BERLIN - Umweltschützer kritisieren die Unterstützung kleiner Flughäfen mit Steuermitteln als klimaschädliche Geldverschwendung. Die Regionalflughäfen zeigten "die ganze Absurdität des Fliegens" auf, sagte der Chef der Umwelt-Organisation BUND, Olaf Bandt, am Mittwoch.
Nur drei von 14 untersuchten regionalen Airports hätten einen verkehrspolitischen Nutzen durch die Anbindung ihrer Region an den internationalen Flugverkehr. Beim Rest handele es sich fast ausnahmslos um Urlaubsflüge.
Der BUND und das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) forderten daher die sofortige Schließung der Hälfte der 14 Regionalflughäfen, die sie in einer gemeinsamen Studie unter die Lupe genommen hatten.
Die Untersuchung beschäftigt sich mit der Wirtschaftlichkeit, der Bedeutung für die Verkehrsanbindung und der Entwicklung der Passagierzahlen von Flughäfen mit 200 000 bis drei Millionen Fluggästen im Jahr. Bewertet wurden die Flughäfen Bremen, Dresden, Dortmund, Erfurt-Weimar, Frankfurt-Hahn, Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden, Kassel-Calden, Memmingen, Münster/Osnabrück, Niederrhein-Weeze, Paderborn/Lippstadt, Rostock-Laage und Saarbrücken.
Bremen und Memmingen schnitten mit einer "gelben Karte" und je zwei Positiv-Bewertungen am besten ab. Je eine positive Bewertung und damit eine "orangefarbene Karte" gingen an Dresden, Dortmund, Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Münster/Osnabrück.
Sofort geschlossen werden sollten aus Sicht der Umweltschützer diejenigen Regionalflughäfen, die nur negative Bewertungen und damit eine "rote Karte" erhielten: Erfurt-Weimar, Frankfurt-Hahn, Kassel-Calden, Niederrhein-Weeze, Paderborn/Lippstadt, Rostock-Laage und Saarbrücken. Grundlage waren den Angaben zufolge die Geschäftsberichte 2014 bis 2018.
Der Flughafenverband ADV wies die Forderungen zurück und verlangte Kostenentlastungen insbesondere bei Sicherheitsvorkehrungen, die in anderen EU-Ländern vom Staat getragen würden. Das polyzentrische Flughafensystem sei ein Abbild der föderalen Struktur Deutschlands mit seinen starken Wirtschaftszentren und Metropolregionen, erklärte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Der Verband verwies zusätzlich auf die Bedeutung der Flughäfen im Frachtverkehr und als Standortfaktor für Unternehmen. Die regionalwirtschaftlichen Effekte lägen in der Regel deutlich über den von den Gesellschaftern getragenen Verlusten.
© dpa-AFX | Abb.: Allgäu Airport, Symbolbild | 19.08.2020 08:09
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Beitrag vom 22.08.2020 - 11:05 Uhr
https://www.aerotelegraph.com/die-meisten-kleinen-flughaefen-sind-nicht-defizitaer
Dem Ergebnis der Studie, dass die genannten Flugplätze überflüssig sind, wird im Interview selbst gar nicht widersprochen.
Er sagt nur, es gibt auch welche, die nicht defizitär sind.
Das ganze dann gewürzt mit Whataboutism "aber die anderen Verkehrsträger machen ja auch Dreck" und der Forderung nach einer allumfassenden neuen Studie die bestenfalls Jahrzehnte dauern würde.
Respekt, da versteht einer sein Kommunikations-Handwerk :)
Dieser Beitrag wurde am 22.08.2020 11:05 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 22.08.2020 - 10:49 Uhr
Beitrag vom 20.08.2020 - 15:02 Uhr
Welche ökologischen Kriterien wurden denn angewendet ?
Beispiel , der Flughafen Hahn im Hunsrück muss nicht aufwendig erweitert werden, dort könnten insbesondere die Billigflieger mit Point-to-Point Verbindungen viele Ziele anfliegen. Dort gibt es eine 24 Stunden Betriebserlaubnis und die Region ist dünn besiedelt und benötigt auch attraktive Arbeitsplätze.
FRA ist dicht besiedelt, der Flughafen ist der größte CO2 - und Feinstaubemittent im Rhein-Main Gebiet. Besonders die Billigflieger missachten vorsätzlich die eingeschränkte Nachtflugerlaubnis, so dass viele Anwohner keine ausreichenden Ruhe- und Schlafzeiten erreichen.
FRA hat mit Sonderkonditionen die Ballermann-Airline Ryanair von Hahn nach Frankfurt gelockt, und baut aufwendig das Terminal 3, um die erwarteten Passagierströme der Ballermann-Airlines abzufertigen. Die Mitarbeiter der Ballermann-Airlines müssen sich dann in Frankfurt teuren Wohnraum mieten und verstärken den Druck auf den Wohnungsmarkt.
Ist das also wirklich ökologisch ?
Wäre es nicht sinnvoller die vorhanden Kapazitäten der Regionalflughäfen zu nutzen, um die Point to Point Verbindungen aufzubauen und dafür die internationalen Umsteigehubs für die interkontinental operierenden Carrier frei zu halten. Das teure Terminal 3 in FRA wäre dann überflüssig.
Das könnte man auch regeln, Beispiel ist das Sonntagsfahrverbot für LKW, analog könnte man regeln, Ballermann-Flüge nur von Regionalflughäfen.
Aber nicht alle Regionalflughäfen werden benötigt, der Schwachsinn Kassel-Calden sollte sofort gestoppt werden.
Kommentare (15) Zur Startseite
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Dem Ergebnis der Studie, dass die genannten Flugplätze überflüssig sind, wird im Interview selbst gar nicht widersprochen.
Er sagt nur, es gibt auch welche, die nicht defizitär sind.
Das ganze dann gewürzt mit Whataboutism "aber die anderen Verkehrsträger machen ja auch Dreck" und der Forderung nach einer allumfassenden neuen Studie die bestenfalls Jahrzehnte dauern würde.
Respekt, da versteht einer sein Kommunikations-Handwerk :)
Dieser Beitrag wurde am 22.08.2020 11:05 Uhr bearbeitet.
Beispiel , der Flughafen Hahn im Hunsrück muss nicht aufwendig erweitert werden, dort könnten insbesondere die Billigflieger mit Point-to-Point Verbindungen viele Ziele anfliegen. Dort gibt es eine 24 Stunden Betriebserlaubnis und die Region ist dünn besiedelt und benötigt auch attraktive Arbeitsplätze.
FRA ist dicht besiedelt, der Flughafen ist der größte CO2 - und Feinstaubemittent im Rhein-Main Gebiet. Besonders die Billigflieger missachten vorsätzlich die eingeschränkte Nachtflugerlaubnis, so dass viele Anwohner keine ausreichenden Ruhe- und Schlafzeiten erreichen.
FRA hat mit Sonderkonditionen die Ballermann-Airline Ryanair von Hahn nach Frankfurt gelockt, und baut aufwendig das Terminal 3, um die erwarteten Passagierströme der Ballermann-Airlines abzufertigen. Die Mitarbeiter der Ballermann-Airlines müssen sich dann in Frankfurt teuren Wohnraum mieten und verstärken den Druck auf den Wohnungsmarkt.
Ist das also wirklich ökologisch ?
Wäre es nicht sinnvoller die vorhanden Kapazitäten der Regionalflughäfen zu nutzen, um die Point to Point Verbindungen aufzubauen und dafür die internationalen Umsteigehubs für die interkontinental operierenden Carrier frei zu halten. Das teure Terminal 3 in FRA wäre dann überflüssig.
Das könnte man auch regeln, Beispiel ist das Sonntagsfahrverbot für LKW, analog könnte man regeln, Ballermann-Flüge nur von Regionalflughäfen.
Aber nicht alle Regionalflughäfen werden benötigt, der Schwachsinn Kassel-Calden sollte sofort gestoppt werden.