Verwandte Themen
Es war ein kurzer Flug für die F-HPJA. Und eine Reise in eine Zukunft, die mehr als ungewiss ist. Zum letzten Mal hob die knapp elf Jahre A380 der Air France am Dienstagnachmittag von ihrem Heimat-Airport Paris-Charles-de-Gaulle ab, um nur eine Stunde und 20 Minuten später am Flughafen Tarbes-Lourdes im Südwesten Frankreichs zu landen.
Ob sie von dort jemals wieder abheben wird, steht in den Sternen. Eins jedenfalls ist sicher: Im Farbkleid der Air France wird sie nie wieder in die Lüfte steigen. Stattdessen gibt Air France den Vierstrahler an seinen Eigentümer zurück:die F-HPJA gehört seit 2012 dem Unternehmen Fuyo General Lease (FGL).
Erste A380 für Air France
Dass die Karriere dieses Flugzeugs derart früh und derart jäh enden würde, hätte vor elf Jahren sicher kaum jemand erwartet. Am 30. Oktober 2009 nahm Air France die F-HPJA feierlich und mit viel Tamtam in Toulouse entgegen. Es war die erste von insgesamt zehn A380, die Frankreichs Flag Carrier bei Airbus geordert hatte.
Dabei war die Corona-Krise nur der Katalysator für eine Entscheidung, die ohnehin feststand. Das Flugzeug passte nicht mehr in die Zeit. Spätestens 2022 wollte sich Air France von sämtlichen A380 getrennt haben.
Die erste Air France-A380 hatte die Flotte bereits im Januar verlassen. Dann kam Corona, die Ausmusterung wurde vorgezogen, und das Gros der einst stolzen Teilflotte steht nun seit Monaten abgestellt in Tarbes, geduldig und stoisch seinem weiteren Schicksal entgegendämmernd.
Drei Air France-A380 waren indessen in Paris verblieben. Mit dem Abschied der F-HPJA sind es seit gestern nur noch zwei: die F-HPJD und die F-HPJJ. Auch sie werden ihren Heimathafen wohl sehr bald verlassen müssen.
© FLUG REVUE - PZ | Abb.: Air France | 19.08.2020 12:16
Kommentare (1) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.
Persönlich bin ich immer noch nicht bereit, zu sagen, dass der A380 obsolet geworden sei. Emirates wird den Typ weiter betreiben, und warum? Weil man ein Betriebskonzept erarbeitete, das dem Muster gerecht wurde, und sich darauf ausrichtete. Für viele andere Betreiber war die Maschine hingegen nur ein weiteres Flugzeug in der Langstreckenflotte, teils bloß aus Prestigegründen oder auf politischen Druck hin beschafft. Das musste ja schiefgehen.