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Hi Fly Malta mustert ihren Airbus A380 aus

Hi Fly Airbus A380
Hi Fly Airbus A380, © Airbus

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BEJA - Vor zwei Jahren beschaffte sich Leasingspezialist Hi Fly aus Portugal einen bei Singapore Airlines ausrangierten Airbus A380, malte das Flugzeug bunt an und flog damit Touristen im Charter in alle Welt. Dann kam Covid-19 - und auch bei Hi Fly wurde die A380 zum Klotz am Bein. Deshalb nimmt die Airline nun bald Abschied.

Es hätte eine Erfolgsgeschichte werden sollen – und bis zuletzt tat Hi Fly alles, um die Sache trotz Corona noch zum Guten zu wenden: Als die Airline 2018 ihre als 9H-MIP auf Malta registrierte A380 an den Start rollte, war der Optimismus groß. Kreuzfahrtpassagiere und Pauschaltouristen wollte man damit für Reiseveranstalter weltweit durch die Lande fliegen.

Im vergangenen Jahr wurde die 9H-MIP dann für gestrandete Thomas Cook-Urlauber zum Rettungsflieger, der sie nach der Pleite des britischen Konzerns sicher nach Hause holte.

2020 kam Corona, an Urlaub war plötzlich nicht mehr zu denken und die Hi Fly-A380, mit ihrer bunten Lackierung zugleich als Botschafterin für den Meereschutz unterwegs, erhielt eine weitere große Aufgabe: Abermals half sie mit, gestrandete Touristen zurück in ihre Heimatländer zu fliegen.

Weltweit erster A380-Frachter

Doch in der Folgezeit wurde es immer stiller um das Flugzeug. Das lag zum einen an einem zweimonatigen Wartungsaufenthalt, aber schlichtweg auch daran, dass Hi Fly ihre A380 kaum mehr an den Mann brachte.

Selbst ein Umbau zum Behelfsfrachter, ausgeführt von Lufthansa Technik, brachte offensichtlich nicht den gewünschten Effekt. Nach wie vor steht die 9H-MIP mehr in ihrer Heimat Beja herum als dass sie fliegt.

Deshalb kam die Pressemeldung von Hi Fly am heutigen Dienstag nicht allzu überraschend – weh tut sie trotzdem: "Hi Fly plant die Ausmusterung seines Airbus A380 am Ende der Leasinglaufzeit noch in diesem Jahr", heißt es dort.

Man habe sich entschlossen, "die ursprünglich vereinbarte Leasingdauer nicht zu verlängern". Dies, so Hi Fly weiter, "war eine Folge der Covid-19-Pandemie, die die Nachfrage nach sehr großen Flugzeugen drastisch reduziert hat." Die A380 sei ein Zeugnis dafür, "wie weit der Mensch bei der Entwicklung von etwas so Außergewöhnlichem gehen kann". Doch ihre Zeit bei Hi Fly ist abgelaufen: Die Lücke, die die A380 hinterlässt, will der Carrier mit zusätzlichen A330 schließen.
© FLUGREVUE - Patrick Zwerger | Abb.: Hi Fly | 03.11.2020 12:02


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