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Vor der Krise heiß umkämpfte Start- und Landerechte liegen brach. Die 80/20-Regel ist in der Luftfahrtkrise vielerorts außer Kraft - Airlines verlieren ihre Slots nicht, selbst wenn auf ihnen gerade keine Flüge stattfinden.
Wizz Air drängt seit Monaten auf eine Freigabe vakanter Slotpaare für den Sommer 2021. "Wir können wieder und wieder Covid-19 ins Feld führen, aber Tatsache ist, dass es Fluggesellschaften gibt, die zu einer schnellen Erholung in der Lage sind", sagte Varadi laut der Nachrichtenagentur "Reuters".
Andere Fluggesellschaften werden die Krise laut Varadi hingegen nicht überstehen - und blockieren wertvolle Slots. "Es ist beinahe kriminell, sich an Slots zu klammern, für die keinerlei Absicht zur Nutzung besteht", sagte der Manager.
Wizz Air scharrt am Flughafen London-Gatwick mit den Hufen - der Billigflieger will die Basis deutlich ausbauen und könnte nach eigenen Angaben "jeden fünften Slot" in Gatwick mit Flügen füllen.
Viele Gatwick-Slots liegen derzeit noch in den Händen von Norwegian - die schwer angezählte Airline hat letzte Woche Gläubigerschutz für zwei zentrale Tochterfirmen in Irland beantrag und siich bisher nicht zu ihren Flugplänen im nächsten Jahr geäußert.
IATA schlägt 50/50-Regel vor
Auch Ryanair - die in der Krise selbst von der ausgesetzten 80/20-Regel profitierte - drängt inzwischen auf eine Rückkehr zur alten Vergabepraxis.
Die 80/20-Regel besagt, dass Airlines Slots zu mindestens 80 Prozent befliegen müssen - andernfalls droht ein Entzug der Start- und Landerechte. Die Regel ist wegen der Corona-Krise mindestens noch bis zur nächsten Sommersaison ausgesetzt, um Leerflüge auf eigentlich verwaisten Slotpaaren zu vermeiden.
Die IATA schlägt jetzt vor, die Nutzungsschwelle zur Erhaltung von Slots 2021 auf eine "50/50-Regel" herabzusetzen. "Alle Beteiligten stimmen darin überein, dass die normale Schwelle von 80/20 durch eine niedrigere Schwelle ersetzt werden sollte", heißt es in einem Positionspapier des Verbands.
Airlines sollen Slots zudem an Wettbewerber ausleihen können, ohne sie auf Dauer zu verlieren. "Die Slot-Regeln waren nie für den Fall eines längeren Zusammenbruchs der Branche konzipiert", argumentiert der Verband.
Ryanair und Wizz Air tragen den Vorstoß nicht mit.
© aero.de | Abb.: Luton Airport | 27.11.2020 07:57
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