Verwandte Themen
Wie das Unternehmen mitteilte, soll dieses Verfahren ergänzend zu demjenigen in Irland laufen - dort hatte ein Gericht mehreren Norwegian-Töchtern am Montag Gläubigerschutz gewährt.
"Ein zusätzlicher Umstrukturierungsprozess nach norwegischem Recht wird allen Parteien zugutekommen und die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Ergebnisses erhöhen", erklärte Norwegian-Chef Jacob Schram am Morgen in einer Konzernmitteilung, ehe das Gericht wenige Stunden später grünes Licht für diesen Prozess gab.
Ziel sei es, Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern und zur Sicherung wichtiger Infrastruktur und Wertschöpfung in Norwegen beizutragen, so Schram. Die beiden Verfahren sollen keine Auswirkungen auf den aktuellen Betrieb der Fluglinie haben.
Während Norwegians wichtigste Tochterunternehmen in Irland gemeldet sind, hat der Mutterkonzern seinen Sitz in Norwegen. Der gewährte Gläubigerschutz verschafft dem Konzern letztlich mehr Zeit, um gegen seine Milliardenschulden anzukämpfen und am Ende als Unternehmen - wenn auch vermutlich deutlich kleiner - wirtschaftlich zu überleben.
Keine weiteren Staatshilfen
Ein Problem der Fluglinie ist, dass ihr die norwegische Regierung über bereits bewilligte drei Milliarden norwegische Kronen (rund 280 Millionen Euro) an garantierten Krediten hinaus keine weitere finanzielle Unterstützung gewähren will.
Norwegian kämpft seit Monaten mit großen wirtschaftlichen Problemen: Im Zuge ihres jahrelangen Expansionskurses hat die Airline Schulden in Milliardenhöhe angehäuft und muss zudem mit den Folgen der Corona-Krise für die Luftfahrtbranche fertig werden.
Die Norwegian-Aktie hat in diesem Jahr erheblich an Wert verloren. Tausende Mitarbeiter sind beurlaubt worden, derzeit sind nur noch sechs Norwegian-Flieger auf Inlandsrouten in Norwegen in Betrieb.
© dpa | Abb.: Norwegian Air, Creative Commons | 08.12.2020 10:28
Kommentare (0) Zur Startseite
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich bei aero.de registrieren oder einloggen.