Zeitungsbericht
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Lufthansa prüft Verkauf von British Midland-Anteil

FRANKFURT/M. - Die Deutsche Lufthansa zieht nach einem Zeitungsbericht einen Verkauf ihrer Beteiligung an der Fluggesellschaft British Midland (bmi) in Betracht. Der Konzern könnte sich ganz oder teilweise von seinem Gesellschaftsanteil von 80 Prozent trennen, meldet der "Daily Telegraph". Als möglicher Interessent für bmi wird Virgin Atlantic gehandelt.



Im Juni einigte sich Lufthansa mit bmi Gründer Sir Michael Bishop auf die Übernahme von dessen Anteil über 50 Prozent plus einer Aktie an der britischen Fluglinie. Bishop hatte im Herbst vergangenen Jahres angekündigt, eine vor zehn Jahren vereinbarte Option zum Verkauf seines Anteils an die Lufthansa ausüben zu wollen.

Lufthansa hatte daraufhin in Zweifel gestellt, ob sich die wirtschaftlich angeschlagene bmi in einem übernahmefähigen Zustand befindet. Ein drohender Rechtsstreit konnte außergerichtlich beigelegt werden. Bishop sicherte zu, dass die Verkaufsoption nicht vollzogen wurde und Lufthansa nicht verpflichtet sein soll, die Anteile zu übernehmen.

Für diesen Verzicht zahlte Lufthansa 175 Millionen GBP an Bishop. Zugleich übernahm die in Großbritannien ansässige LHBD Holding Limited, an der Lufthansa einen Anteil von 35 Prozent hält, den bisher von BBW verwalteten Bishop-Anteil von 50 Prozent plus einer Aktie an bmi für einen Kaufpreis von 48 Millionen GBP.

bmi, an der Lufthansa zuvor mit 30 Prozent beteiligt war, wurde zum 1. Juli im Konzern konsolidiert. Nach dem Bericht des "Daily Telegraph" stellt der Verkauf des bmi-Anteils für Lufthansa eine Möglichkeit dar, sich Liquidität zu verschaffen, um einer Herabstufung des eigenen Kreditratings vorzubeugen.

Lufthansa hat den Bericht bislang nicht kommentiert. "Die zukünftigen Handlungsoptionen für bmi werden geprüft", sagte Lufthansa-Finanzvorstand Stephan Gemkow Ende vergangenen Monats.

Aufspaltung mögliche Alternative

British Midland zählt pro Jahr rund zehn Millionen Passagiere. Neben einem Verkauf der bmi-Anteile wird auch eine getrennte Veräußerung der wertvollen bmi-Slots am Flughafen London Heathrow bei einer zeitgleichen Aufspaltung der Gesellschaft als mögliche Option gehandelt. bmi verfügt in Heathrow über elf Prozent aller Start- und Landerechte.

Für Virgin Atlantic wäre bmi nicht zuletzt deshalb interessant. Mit den Landerechten könnte Virgin Atlantic ein strategisches Gegengewicht zum geplanten Transatlantikbündnis zwischen British Airways und American Airlines in Heathrow aufbauen. Ein bmi-Anteil von 20 Prozent gehört weiterhin der skandinavischen Fluggesellschaft SAS.


© aero.de | Abb.: bmi | 24.08.2009 10:39

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Beitrag vom 26.08.2009 - 09:11 Uhr
Ja, wenn man sie getrennt verkauft, dann ist eben nur der Slotanteil wertvoll. :wink:
Beitrag vom 25.08.2009 - 14:34 Uhr
[quote]BMI an sich ist fast wertlos. Allein die Slots sind eine Menge wert.[/quote]

Also doch wertvoll. :wink:
Beitrag vom 25.08.2009 - 09:50 Uhr
BMI an sich ist fast wertlos. Allein die Slots sind eine Menge wert.
LH wird die SLots aber nicht selbst nutzen, da LHR eh schon hart umkämpft ist, da muss man sich nicht auch noch reinstürzen.


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