Radikaler Umbau
Älter als 7 Tage

El Al fordert 100 Millionen US-Dollar von Israel

El Al Boeing 777-200ER
El Al Boeing 777-200ER, © The Boeing Company

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TEL AVIV - El Al richtet ihre Strategie nach der Krise auf Nordamerika aus - und gibt 16 von 45 Flugzeugen ab. Die Airline ringt mit Mitarbeitern und Eigentümern um einen Zukunftsplan und seine Finanzierung. Israel will der Airline nur bedingt beim Umbau helfen - El-Al-CEO Avigal Soreq platzt der Kragen.

Hinter El Al liegt eine turbulente Woche. Die Airline sucht eine Nachkrisenstrategie und ist offenbar bereit, weite Teile ihres Europanetzes einzustellen. Das bleibt nicht ohne Folgen für Flotte und Mitarbeiter.

Soreq hält das genaue Sanierungskonzept noch unter Verschluss. Laut israelischen Medien hat El Al Personalvertreter aber über einen beabsichtigten Abbau von 1.500 der 4.000 Arbeitsplätze unterrichtet.

El Al will diese Größenordnung gegenüber der Zeitung "Globes" weder bestätigen noch demeniteren: "Wir betreiben keine Personaldiskussionen über die Medien."

Laut Insidern zieht El Al eine Komplettauflösung der Teilflotte 737-800, im Schnitt 17 Jahre, mit 16 Flugzeugen in Betracht. Die betagten Boeing 777-200 stehen ebenfalls auf der roten Liste von El Al - werden möglichweise aber durch geleaste Neuzugänge in der Langstreckenflotte ersetzt.

Streit um Staatshilfen

Israel hatte von El Al eine Flottenverkleinerung im Gegenzug für eine Finanzspritze von 50 Millionen US-Dollar gefordert.

Das Geld sollte El Al laut "Globes" zunächst in Form einer Wandelanleihe zufließen - bei Fälligkeit könnte El Al die Anleihe entweder ablösen oder Israel seinen Anteil an der Airline von 15 auf 24 Prozent erhöhen. Inzwischen ist in Medien allerdings nur noch von einem Kreditangebot der Regierung an El Al in gleicher Höhe die Rede.

"El Al fordert 100 Millionen Dollar als Sofortentschädigung für den Schaden, der El Al durch Entscheidungen der Regierung entstanden ist - so wie es auch in anderen Wirtschaftsbereichen der Fall war", schlug El-Al-Chef Soreq den Kredit laut "Globes" in einem Brandbrief an das Finanzministerium diese Woche energisch aus.

Derzeit wird El Al von der Rozenberg-Famlie getragen. Die New Yorker Investoren stiegen Ende 2020 mit 43 Prozent bei El Al ein - und haben der Airline mehr als 200 Millionen US-Dollar zugesagt.
© aero.de | Abb.: Boeing | 23.09.2021 11:25

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Beitrag vom 24.09.2021 - 09:20 Uhr
Solche Forderungen gehen nur gut, sofern sie zwar moralisch anerkannt werden, aber niemals ausgezahlt werden. Denn dann entfällt das Druckmittel und eine einmalige Hilfe wird zu Ungunsten einer dauerhaft schwelenden "Schuld" eingesetzt. In vielen Fällen war soetwas ein Warnsignal für einen drohenden Kollaps.


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