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Wie hart bremst Omikron die Airline-Erholung ab?

Enteisung
Enteisung, © Lufthansa

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FRANKFURT - Vor dem wichtigen Feiertagsgeschäft nimmt in der Airlinebranche die Nervosität zu. Fluggesellschaften fürchten wegen der Ausbreitung der neuen Coronavariante Omikron eine Rückkehr der Reisebeschränkungen. Lufthansa schreibt die Weihnachtssaison noch nicht ab. Ein Überblick.

Tim Clark schwant Übles. Wenn der Winter für Airlines ausfällt, "wird das schwere Traumata in der Branche nach sich ziehen", warnte der Emirates-Chef diese Woche vor neuen Einreisestopps - wie sie wegen der Ausbreitung von Omikron bereits zum Teil für das südliche Afrika gelten.

Nach einem Totalausfall des letzten Winter- und Weihnachtsgeschäfts hatten Airlines dieses Jahr auf Nachholeffekte gehofft - und wurden nicht enttäuscht.

Lufthansa verdichtete erst Mitte November den Feiertagsflugplan. Der Konzern legte 440 Extra-Flüge im US- und Europanetz nach, um die Nachfrage zu bedienen.

Vorerst hält Lufthansa daran fest. "Es ist aktuell noch zu früh, um eine genaue Einschätzung (zu den Auswirkungen von Omikron, Red.) treffen zu können", sagte ein Lufthansa-Sprecher aero.de.

Easyjet hat zwar die Kapazitätsplanung für das erste Quartal diese Woche von 70 auf 65 Prozent des Vorkrisenwerts korrigiert. Der Winter spielt für Günstiganbieter aber ohnehin eine untergeordnete Rolle im Geschäftsjahr. Von der Unsicherheit im Markt könnte die Kaste am Ende sogar profitieren.

"Wir sind uns der vielen Unsicherheiten bewusst, während wir durch diesen Winter navigieren, aber wir sehen eine einzigartige Gelegenheit für Easyjet, um Kunden zu gewinnen und Konkurrenten in dieser Zeit Marktanteile abzujagen", sagte Easyjet-Chef Johan Lundgren. Klartext: Easyjet will Wettbewerber unter höheren Preisdruck setzen.

Easyjet spürt den Omikron-Effekt derzeit bei "kurzfristigen Abflügen", sagte Lundgren. "Das ist aber nicht das Ausmaß, im dem wir das früher erlebt haben."

"Wiederkehrendes Muster"

Überhaupt hat die Branche gelernt, mit Virusvarianten umzugehen. "Wir sehen ein wiederkehrendes Muster im Buchungsverhalten", sagte ein Insider aero.de am Mittwoch. Auf kurze Sicht knicken die Buchungseingänge zwar ein. "Sobald aber mehr Klarheit über Reiseauflagen herrscht, ist das aber schnell wieder aufgeholt."

Trotzdem könnte die neue Variante besonders bei großen Netzairlines mit hohem Interkontanteil zu einem Erholungsrücksetzer führen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur "Reuters" will Air France-KLM eine geplante Kapitalerhöhung über eine Milliarde Euro angesichts der jüngsten Börsenturbulenzen verschieben.

In den Vereinigten Staaten nimmt das Feiertagsgeschäft unterdessen ungebremst Tempo auf. Einzelne Airlines übertreffen im Dezember 2021 gar die eigene Vorkrisenkapazität. United-Chef Scott Kirby sieht einen" kurzfristigen" Omikron-Effekt, der allerdings vorwiegend in Langstreckenbuchungen abzulesen sei.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 02.12.2021 08:54


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