"Er gab Anweisungen an das Personal, das im Kontakt mit dem Piloten stand", heißt es in einem Bericht des polnischen Geheimdienstes ABW und der Staatsanwaltschaft, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Die Ermittlungen hätten außerdem ergeben, dass es entgegen den Angaben des Tower gegenüber dem Piloten keine Bombendrohung gegen das Flugzeug gegeben habe. In dem Gespräch zwischen der Crew und den Fluglotsen sei von der Bombendrohung die Rede gewesen, bevor eine entsprechende E-Mail überhaupt eingegangen sei.
Die Ermittler ziehen ihre Erkenntnisse den Angaben zufolge aus Befragungen der Passagiere, Vertretern der Fluglinie sowie aus Untersuchungen der Maschine und Analysen der aufgezeichneten Gespräche. Die Ryanair-Maschine ist in Polen registriert. Daher hatte das Land Ermittlungen eingeleitet.
Ende Mai hatten die Behörden von Belarus eine Ryanair-Passagiermaschine auf dem Weg von Athen nach Vilnius mit einem Kampfjet zur Zwischenlandung in Minsk gezwungen. Die erzwungene Landung war mit einer Bombendrohung begründet worden. An Bord waren auch der Blogger Roman Protassewitsch, Mitgründer des oppositionellen Telegram-Kanals Nexta, und seine Freundin Sofia Sapega. Beide wurden nach der Landung verhaftet. Die EU, Großbritannien und die USA verhängten daraufhin erneut Sanktionen gegen die ehemalige Sowjetrepublik.
© dpa | 09.12.2021 18:06
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