A350-Lack
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Airbus strebt Prozess mit Qatar Airways in Großbritannien an

Qatar Airways Airbus A350-1000
Qatar Airways Airbus A350-1000, © Airbus

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LONDON - Das Tischtuch zwischen Airbus und Qatar Airways ist zerschnitten. Airbus will eine gerichtliche Klärung zu A350-Reklamationen der Airline in Großbritannien herbeiführen. Die britische Regierung hatte im Vorfeld offenbar versucht zwischen den Parteien zu vermitteln - vergebens.

Airbus will sich die A350 - und den eigenen Ruf - von Qatar Airways nicht länger öffentlich schlechtreden lassen. Eine "unabhängige juristische Bewertung" soll jetzt klären, wie gravierend Lackprobleme einiger A350 von Qatar Airways tatsächlich sind, teilte Airbus letzte Woche mit.

Der Vorgang ist ziemlich beispiellos - normalerweise lösen Flugzeughersteller Reklamationen diskret. Ein Mangel an sich ist unbestritten: Fotos im Internet zeigen Risse in einer Deckschicht unter dem Lack. Darunter liegt Metallgewebe frei, das zum Blitzschutzsystem der A350 gehört.

Andere Betreiber wie Lufthansa und Finnair hatten in den letzten Jahren offenbar ähnliche Probleme an Airbus gemeldet - betroffene Flugzeuge nach kurzer Reparaturzeit aber wieder eingesetzt. Laut Airbus sind die Fehler leicht zu korrigieren. Die europäische Luftsicherheitsbehörde EASA sieht das genauso - und erkennt kein Sicherheitsproblem.

Qatar Airways hat in den letzten Monaten hingegen A350 auf A350, inzwischen 20 Flugzeuge, aus der Flotte genommen. Airbus habe "keine Lösung" für das Problem geliefert und verstehe auch dessen Ursache nicht, sagte Qatar-Airways-Chef Akbar Al-Baker Ende November in London.

Airbus A350 zeigt Lackfehler, © Reuters
 
Laut Airbus lehnt Qatar Airways jedoch bis heute jeden Lösungsvorschlag ab - und beschädigt damit nicht nur das Ansehen von Airbus.

Klärung in Großbritannien

"Der Versuch dieses Kunden, diese spezielle Anglegenheit fälschlich als ein Lufttüchtigkeitsproblem darzustellen, stellt eine Bedrohung der internationalen Protokolle zu Sicherheitsfragen dar", teilte Airbus vergangenen Donnerstag mit. Airbus werde "unzutreffenende Wortmeldungen" von Qatar Airways "nicht länger hinnehmen."

Jetzt soll sich ein britisches Gericht mit der Angelegenheit befassen. Zuvor hatte sich die britische Regierung laut "Reuters"-Informationen offenbar noch als überparteilicher Vermittler angeboten. Weder Airbus noch Qatar Airways griffen dieses Angebot auf.
© aero.de | 13.12.2021 09:10

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Beitrag vom 14.12.2021 - 22:17 Uhr
Auf den Bildern sieht man, die Folie ist an den Schadstellen nicht vollflächig mit dem Rumpf verbunden. Der Lack liegt nur auf den Stegen der Folie. Bei dem Foto mit dem Rahmen wurde dem Anschein nach nur Drahtgeflecht lackiert. Ich würde mal sagen so hat jede Lage ihr Eigenleben. Aufgrund von Erfahrungen mit ganz anderen mehrlagigen Kunstoffprodukten bin ich der Meinung, das kann nicht gut gehen.

 https://www.reuters.com/business/aerospace-defense/costly-airbus-paint-flaw-goes-wider-than-gulf-2021-11-29/

Was sehr merkwürdig aussieht: Auf den Bildern 3 und 6 geht eine unbeschädigte Lackschicht in einer geraden Linie übergangslos in eine stark beschädigte/zerkrümelte Lackschicht über.
Das spricht schon dafür, dass der Untergrund, also das Verbundmaterial, entlang einer Strukturgrenze uU doch nicht so gut mit was auch immer darunter verbunden ist, wie der Name nahelegt.
@FW190: Ja, mit Maßstab wäre das deutlich besser einzusortieren...


Kann die offizelle Erklärung der Schäden diesen geradlinigen Übergang erklären?
Beitrag vom 14.12.2021 - 13:10 Uhr
Airbus: "Der Versuch dieses Kunden, diese spezielle Anglegenheit fälschlich als ein Lufttüchtigkeitsproblem darzustellen, stellt eine Bedrohung der internationalen Protokolle zu Sicherheitsfragen dar" - was für Protokolle sollen bedroht sein ??

Dieser Satz zeugt aber auch nicht von der Bereitschaft, das Problem in die Katagorie "Sicherheitsrelevant" einzustufen. Das Photo spricht doch für sich, da kann doch keiner behaupten es geht nur um Kosmetik! Solch einen "Gammelflieger" würde doch auch bei uns das LBA, Abteilung SAFA in FRA, erst mal aus dem Verkehr ziehen.
Ich gebe ja zu das die Bilder schon Grass aussehen. Aber sind sie Experte für Oberflächen, Lacke und deren Beschaffenheit? Komischerweise hat das in den letzten 5 Jahren seit es bei Finnair aufgetaucht ist weder die EASA, noch das LBA, Abteilung SAFA in FRA gemacht. Komisch oder? Haben Sie dafür eine Erklärung. Nochmal Airbus bestreitet die Problematik in keinster Weise und bietet den Kunden individuelle Lösungsvorschläge an. Herr al-Baker, der alte Prolet aus der Wüste ist ja für seine Psychospielchen bekannt. Ich hoffe Airbus knickt diesmal nicht vor ihm ein. Und die "Drohung" mit 50 777xF ist ebenso lächerlich. Was will er damit? Kamele und Sand durch die Welt fliegen mit einem Flugzeug das mehr steht als das es fliegt, keine Zulassung hat und dessen Frachterbasis bis heute nicht existiert geschweige den fliegt? Guter Schenkelklopfer. Was mich ja interessieren würde. Ist das Problem an verschiedenen Stellen aufgetaucht und tauchte es nach einer Neulackierung wieder auf? Tritt es bei neueren Maschinen auch wieder auf?

Krasses Gras, oder wie? Das war wohl ein Freudscher.

Natürlich sieht es krass aus. Man sieht ja auch das der lack abplatzt, und da es scheinbar bei verschiedenen Lackshops passiert ist es wohl kein Problem des Lacks sondern wie es richitg heisst ein Problem der darunter liegenden Schichten.
Also der Deckschicht, des Blitzschutzes oder des Rumpfs.
Über das warum können wir nur mutmassen, aber es ist nicht so das ich nicht schon solche Bilder mal gesehen habe.
Das kommt vor, auch viele Autos haben solche Stellen und Schiffe etc.

Die Frage ist welche Folgen das hat und ob es Probleme mit etwas darunter gibt. Denn der Lack ist ja in erster Linie dafür da, die Öberfläche zu versigeln und das darunter liegende vor Wind & Wetter zu schützen.
Wenn Airbus, alle Behörden und alle Airlines einer Meinung sind, das es kein Problem ist, sondern das ausbessern und drüber lackieren reicht, dann kann ich Qatar in keinster Weise verstehen.
Und wenn das Problem jetzt bekannt und zum Thema wird, die Kisten aber schon seid fast 7 jahren im Service sind, dann frage ich mich wie dramatisch es sein kann an manchen stellen beim entsprechenden C - da wird es wohl am ehersten rein fallen - den Lack zu prüfen und ggfs. auszubessern.

Wenn Qatar die A350 wirklich brauchen würde, die würden doch nicht wegen ein paar Lackarbeiten nicht abgenommen werden?
Denn die paar Stunden der Lackierer alle paar Monate kosten doch nicht die Welt?

Ich glaube jetzt auch nicht das LH, Delta, und alle anderen A350 Kunden das so hinnehmen würden wenn die Flieger ständig so aussehen wie im Bild.

Irgendwas ist da im Busch.
Beitrag vom 14.12.2021 - 09:22 Uhr
Fachforum oder Lachforum?

Ich meine was denken sie denn, das man den Flieger so lässt wie im Bild?
Darum geht es ja garnicht.
So wurde das Problem bekannt, weil das natürlich auffällt. Sieht aber vermutlich wilder aus auf dem Foto als es ist, das scheint schon ordentlich groß aufgenommen zu sein.

Wenn ich das richtig verstanden habe hat Airbus die Beschichtung ausgebessert und drüberlackiert. Allen Airlines hat das gepasst, der EASA hat das gepasst, nur Qatar passt das nicht.
Und die mockieren sich öffentlich über ein Sicherheitsproblem, das so kein anderer erkennt (Blitzschutz ist aus gründen sowieso immer überdimensioniert, siehe auch B787 - die ja da auch ein Problem hat, die Bello Baker übrigens nicht gegroundet oder öffentlich angegangen hat).

Vieles am Flugzeug ist kompliziert, aber Lack der nicht struktur ist, ist es halt nunmal nicht so sehr. Wird vermutlich daher kommen, das sich Lack, Deckschicht und Composite Rumpf doch etwas anders ausdehnen / schwingen und das auch was mit Temp. differenzen zu tun hat, oder irgendwas anderes.
Aber dann bessert man das halt aus und gut ist es.

Für mich ist nicht nachvollziehbar woher da Sicherheitsrelevanz kommen soll. Klar ist es ein Sachmangel, aber Airbus wird dafür schon gerade stehen und ein paar Lackiererstunden raushauen.

Die Frage ist doch eher:
Was ist da eigentlich los? Qatar ist A350 Grosskunde, hat 76? Bestellt, hat gerade eine WB Frachter Bestellung die läuft - macht es Sinn das Airbus dort gerichtlich tätig wird?

Welches Spiel spielt Baker eigentlich? Er, der selbst die geplatze Weisswurst B779x bestellt hat, der massig Schrott B787 fliegt, knüppelt öffentlich wegen abplatzendem Lack bei Airbus rum?
Während seine B787 nicht kommen, seit nehm Jahr, seine B777x 4 Jahre zu spät sind, in seinem Dreamlinern werkzeugkisten und Alkoholflaschen rumfliegen und die Spaltmasse nicht stimmen und hin und wieder mal die Batterien durchgehen oder das Titan halt doch nicht gut ist....
Da muss man doch klar sagen: Es ist was im Busch, und da gitb es eine versteckte Agenda.
Genau so ist. Super Kommentar.


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