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Lufthansa fordert von Piloten 30 Prozent

Lufthansa Airbus A321neo
Lufthansa Airbus A321neo, © Lufthansa

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FRANKFURT - Kurz vor den Feiertagen hängt der Haussegen bei Lufthansa schief. Die Piloten fassen den Lufthansa-Rückzug aus der 2017 geschlossenen Perspektivvereinbarung (PPV) als glatte "Kriegserklärung" auf. Management und Piloten lagen in den Verhandlungen nach aero.de-Informationen weit auseinander.

Zwischen Lufthansa und den Piloten hat es letzte Woche gekracht. Der Konzern zieht sich zum 30. Juni aus der Perspektivvereinbarung zurück, die Piloten der Kerngesellschaft seit Oktober 2017 eine Mindestflottengröße von 325 Flugzeugen garantiert.

"Zunächst ändert sich dadurch zwar wenig", reagierte die Pilotenvertretung Vereinigung Cockpit am 17. November in einem Rundbrief auf den Schritt. "Dennoch ist dies eine Kriegserklärung. Die PPV wurde von uns durch kollektive Zugeständnisse in Höhe von 15 Prozent bezahlt." Das Schreiben liegt aero.de vor.

Lufthansa und Piloten stecken seit Anfang November in zähen Verhandlungen über die künftige Arbeitsbeziehung. Auf eine Verlängerung der aktuellen Krisenregelung wollen sich die Piloten nicht einlassen, der "TV Corona Krise 2" läuft Ende März 2022 aus.

Vorstellungen und Verhandlungspositionen der Beteiligten liegen weit auseinander. Lufthansa streut eine Arbeitsreduktion um zehn Prozent als Zielgröße, um den Knoten zu durchschlagen. In den Verhandlungen sah sich Cockpit laut dem Schreiben hingegen "mit Forderungen in mehr als doppelter Höhe konfroniert".

Konkret habe Lufthansa einen Erhalt der PPV-Flottenzusage von 325 Flugzeugen von einer Kostenreduktion von "25 bis 30 Prozent" abhängig gemacht, sagte ein Insider aero.de.  Die Gewerkschaft hat am Freitag die Vergütungstarifverträge zum 30. Juni 2022 gekündigt - und damit eine Weiche zur Streikfähigkeit gestellt.

Existenzängste bei Germanwings

Besonders heikel ist die Lage für PPV-Piloten von Germanwings. Lufthansa wickelt die Tochterfirma ab. Für Abfindungen ist im Fall von Kündigungen bei Germanwings kein Geld vorhanden, warnte Lufthansa Cockpit vergangene Woche vor.

Die Gewerkschaft beruft sich hingegen auf eine 2018 geschlossene Zusatzvereinbarung zur PPV, die ÄPPV. "Die Mechanismen der ÄPPV sehen vor, für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren Arbeitsplätze außerhalb der Lufthansa anzubieten, bis bei dieser Bedarf besteht", hält Cockpit in dem Schreiben fest.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 20.12.2021 07:53

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Beitrag vom 23.12.2021 - 18:51 Uhr
Der Malus ist verhandelt und genau den will man nicht zahlen. Deshalb wird gekündigt. Ganz legal, aber eben politisch "verwerflich". Deshalb wird eine Gegenforderung aufgebaut...
Na ja, eine Gehaltsforderung von 22% ist auch legal, vielleicht ein bisschen verwerflich ;-)

Der selbstgemachte Druck! Statt LH wollte man GWI, dann wollte man EWD, dann EWEU und noch EW Disco...
Es geht doch garnicht um GWI oder EW. Die Kosten bei LH Airline sind zu hoch. Schauen sie sich doch die Zahlen an. In den letzten 8 Jahren ist der RASK um über 10% zurückgegangen
Ich kann verstehen, dass man sich nicht über den Tisch ziehen lassen will. Auf der anderen Seite steht aber unsere Kostenbasis und der Wettbewerb. Wenn man sich die GB anschaut, dann haben wir innerhab der Gruppe die höchsten Stückkosten und im Wettbewerb liegt KLM knapp 15% günstiger als wir. Flüge wandern ab von LH zu Discover und jede EW A320 in FRA/MUC bedeutet eine weniger bei uns. Das wird so weiter gehen, Druck vom Markt ist ja da, und ich sehe das, aber ich sehe auch keine andere Lösung als unsere Stückkosten zu senken.

Das sind doch mal ansatzweise Zahlen (15% bei KLM), mit denen man einmal anfangen kann. Wieso sieht sich die LH in den Verhandlungen nicht in der Lage, mal solche Zahlen auf den Tisch zu legen? Wenn man hier einmal nachvollziehbare Daten auf den Tisch liegt, dann hat man als GW auch nicht das Gefühl, über den Tisch gezogen zu werden. Wie wäre es denn mal damit?
Das halte ich für eine Ausrede der GW. Zahlen sind veröffentlicht, mit denen muss man erst mal arbeiten (-100 Flugzeuge in der Zukunft). Gestern hat der LH CEO genannt, für das Jahr 2022 Worst Case vs. Best Case sind 40 Flieger Unterscheid. Keiner weiß was kommt, deswegen sind die Planungen ja so schwierig.

Aber die GL weiß, dass 1500 Leute gehen müssen?!? Man weiß, dass 10% TZ (die nie am Verhandlungstisch angekommen sind) und 15-20% Vergütung reichen würden?
Aufgrund welch schwieriger Planung? Selbst auf eine Variabilität wollte man nicht eingehen....

Nachtrag: Eben bei Offen Gesagt, heute wurden für das erste Quartal 20.000 Flüge gestrichen. Soweit zur Realität.
Man kann sich für den Rest der Welt Zahlen besorgen. Entweder über die Partnergewerkschaften oder über Agenturen. Teilweise kommt man auch frei ran, aber nicht runter gebrochen auf eine Berufsgruppe. Den Benchmark der Europa Airlines hat die GW bestimmt, sonst hätte sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Sie argumentiert ja auch fundiert und begründet, warum sie eine bestimmte Forderung stellt ;-)

Ja, die gibt es.
Schön ;-)
Kann man sich auch selbst zusammenbauen... FR und GWI waren tatsächlich vergleichbar... Allerdings war es halt immer noch PPV/KTV... Das wollte man nie, das will man auch heute nicht.
Mal im Ernst, das kann man doch nachvollziehen, oder? Allein die garantiere Flottengröße ist doch eine Behinderung um am Markt agil agieren zu können. Da geht es nicht um Gehalt alleine. Alles was LH teuer macht wird versucht billiger zu machen. Wenn die GW da nicht mitzieht, lagert man aus. Das Kostenverhältnis zum Wettbewerb löst sich ja nicht in Luft auf wenn man sich nicht verändert.
EW ist auch von der VC tarifiert, aber dort kann man die AN mit der Verdi gegeneinander ausspielen... Das gefällt dem AG natürlich besser...
Ist aber nicht Schuld des AG. Wenn man sich bei einer GW gut aufgehoben fühlt, dann lässt man sich von der vertreten, von der anderen eben nicht mehr. Nennt sich Markt.
FR hat D nach der Tarifierung verlassen...
Eben, dadurch hat Ryan weiterhin die günstigeren Kosten. Das kann man doch nicht ignorieren, das ist einfach da! Wenn ich den anderen nicht hochholen kann mit den Kosten, muss ich eben runter. Ganz allgemeine Regel. Wenn ich jetzt mit Streik und harten Vergütungsverhandlungen drohe wird die Schere größer und der AG gezwungen irgendwie die Kosten runter zu bringen oder auszulagern. Der möglich Sieg wird ein Phyrrussieg werden, so aggresiv wie der AG seine Agenda verfolgt.
Da es noch keine Möglichkeit gibt, europäische Tarifverträge zu schaffen, hat man als D GW leider nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten. Aber diese werden genutzt ;_)
Wie stellen Sie sich das vor? LH und eine Ryanair haben ja auch komplett unterschiedliche Geschäftsmodelle. Als Beispiel schickt LH ihre Crews im europäischen Ausland ins Layover, Ryanair nicht. Um mit Ryanair zu konkurrieren, müsste man das gesamte Modell umstellen. Jetzt kann man sagen, okay, wir haben ja EW dafür ins Rennen geschickt. Dann kann ich LH aber nicht mit FR vergleichen, sondern wenn überhaupt EW.
Ah, also braucht es EW doch, um den Passagier zu halten, den auch Ryanair umgarnt. LH könnte da nicht mithalten, völlig richtig, das Modell ist ein anderes. Dann muss EW aber auch konkurrenzfähig gemacht werden und darf nicht LH light sein. Wenn es aber Strecken gibt, auf denen LH mit LCCs in Konkurrenz steht sieht LH alt aus. Jetzt steht man vor der Wahl, LH raus EW rein (geht nicht immer, da manche Märkte LH wollen) oder die Kosten bei LH senken um sich Ryan und Co anzunähern. Mit heutigem LH Niveau wird man den Kunden verlieren.
Dafür gab es die GWI im KTV/PPV... Reichte zwar für eine einmalige schwarze Bilanz, aber es geht immer "günstiger", solange genug Geld für die "Anschubfinanzierung" da ist. Siehe EWEU, siehe EW Disco...
Ja klar. Die beackern ihr Geschaftsfeld und LH das ihre. Aber Erfolg/Misserfolg von EW et al hat doch nichts mit der Kostenbasis der LH Airline zu tun.
Beitrag vom 23.12.2021 - 17:57 Uhr
Heißt das, Sie trauen der Gewerkschaft Ihres Vertrauens nicht zu dies vertraglich so abzusichern, dass es keine Spielräume gibt?

Naja, wie viel bringt ein Vertrag, wenn sich der Vertragspartner einfach nicht an diesen hält?
Das ist mir zu einfach. In meinen Augen einfach schlechtes Handwerk in der Redaktionsphase. Wenn ich in den Verhandlungen keinen Malus einbaue, dann habe ich schlecht verhandelt.

Der Malus ist verhandelt und genau den will man nicht zahlen. Deshalb wird gekündigt. Ganz legal, aber eben politisch "verwerflich". Deshalb wird eine Gegenforderung aufgebaut...

Das ist aber auch das einzig Vergleichbare. Die Situationen sind so unterschiedlich, das kann man nicht vergleichen. Wenn der Druck nur groß genug ist, dann bewegen sich alle schneller, siehe Condor. Der Druck wird ja größer, die Zeit läuft ab.

Der selbstgemachte Druck! Statt LH wollte man GWI, dann wollte man EWD, dann EWEU und noch EW Disco...

Ich kann verstehen, dass man sich nicht über den Tisch ziehen lassen will. Auf der anderen Seite steht aber unsere Kostenbasis und der Wettbewerb. Wenn man sich die GB anschaut, dann haben wir innerhab der Gruppe die höchsten Stückkosten und im Wettbewerb liegt KLM knapp 15% günstiger als wir. Flüge wandern ab von LH zu Discover und jede EW A320 in FRA/MUC bedeutet eine weniger bei uns. Das wird so weiter gehen, Druck vom Markt ist ja da, und ich sehe das, aber ich sehe auch keine andere Lösung als unsere Stückkosten zu senken.

Das sind doch mal ansatzweise Zahlen (15% bei KLM), mit denen man einmal anfangen kann. Wieso sieht sich die LH in den Verhandlungen nicht in der Lage, mal solche Zahlen auf den Tisch zu legen? Wenn man hier einmal nachvollziehbare Daten auf den Tisch liegt, dann hat man als GW auch nicht das Gefühl, über den Tisch gezogen zu werden. Wie wäre es denn mal damit?
Das halte ich für eine Ausrede der GW. Zahlen sind veröffentlicht, mit denen muss man erst mal arbeiten (-100 Flugzeuge in der Zukunft). Gestern hat der LH CEO genannt, für das Jahr 2022 Worst Case vs. Best Case sind 40 Flieger Unterscheid. Keiner weiß was kommt, deswegen sind die Planungen ja so schwierig.

Aber die GL weiß, dass 1500 Leute gehen müssen?!? Man weiß, dass 10% TZ (die nie am Verhandlungstisch angekommen sind) und 15-20% Vergütung reichen würden?
Aufgrund welch schwieriger Planung? Selbst auf eine Variabilität wollte man nicht eingehen....

Nachtrag: Eben bei Offen Gesagt, heute wurden für das erste Quartal 20.000 Flüge gestrichen. Soweit zur Realität.
Man kann sich für den Rest der Welt Zahlen besorgen. Entweder über die Partnergewerkschaften oder über Agenturen. Teilweise kommt man auch frei ran, aber nicht runter gebrochen auf eine Berufsgruppe. Den Benchmark der Europa Airlines hat die GW bestimmt, sonst hätte sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Sie argumentiert ja auch fundiert und begründet, warum sie eine bestimmte Forderung stellt ;-)

Ja, die gibt es. Kann man sich auch selbst zusammenbauen... FR und GWI waren tatsächlich vergleichbar... Allerdings war es halt immer noch PPV/KTV... Das wollte man nie, das will man auch heute nicht. EW ist auch von der VC tarifiert, aber dort kann man die AN mit der Verdi gegeneinander ausspielen... Das gefällt dem AG natürlich besser... FR hat D nach der Tarifierung verlassen... Da es noch keine Möglichkeit gibt, europäische Tarifverträge zu schaffen, hat man als D GW leider nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten. Aber diese werden genutzt ;_)


Wie stellen Sie sich das vor? LH und eine Ryanair haben ja auch komplett unterschiedliche Geschäftsmodelle. Als Beispiel schickt LH ihre Crews im europäischen Ausland ins Layover, Ryanair nicht. Um mit Ryanair zu konkurrieren, müsste man das gesamte Modell umstellen. Jetzt kann man sagen, okay, wir haben ja EW dafür ins Rennen geschickt. Dann kann ich LH aber nicht mit FR vergleichen, sondern wenn überhaupt EW.
Ah, also braucht es EW doch, um den Passagier zu halten, den auch Ryanair umgarnt. LH könnte da nicht mithalten, völlig richtig, das Modell ist ein anderes. Dann muss EW aber auch konkurrenzfähig gemacht werden und darf nicht LH light sein. Wenn es aber Strecken gibt, auf denen LH mit LCCs in Konkurrenz steht sieht LH alt aus. Jetzt steht man vor der Wahl, LH raus EW rein (geht nicht immer, da manche Märkte LH wollen) oder die Kosten bei LH senken um sich Ryan und Co anzunähern. Mit heutigem LH Niveau wird man den Kunden verlieren.
Dafür gab es die GWI im KTV/PPV... Reichte zwar für eine einmalige schwarze Bilanz, aber es geht immer "günstiger", solange genug Geld für die "Anschubfinanzierung" da ist. Siehe EWEU, siehe EW Disco...


Beitrag vom 21.12.2021 - 14:11 Uhr
Heißt das, Sie trauen der Gewerkschaft Ihres Vertrauens nicht zu dies vertraglich so abzusichern, dass es keine Spielräume gibt?

Naja, wie viel bringt ein Vertrag, wenn sich der Vertragspartner einfach nicht an diesen hält?
Das ist mir zu einfach. In meinen Augen einfach schlechtes Handwerk in der Redaktionsphase. Wenn ich in den Verhandlungen keinen Malus einbaue, dann habe ich schlecht verhandelt.
Nicht falsch verstehen, ich finde ja das Verhalten des Managements in vielen Maßnahmen auch fragwürdig. Dem gegenüber steht aber, dass die anderen Berufsgruppen es irgendwie schaffen, bei gleichem Management aber anderen GW, hier schneller zu Ergebnissen zu kommen.

Schneller =! besser. Demgegenüber kann ich halten, dass die anderen Airlines es irgendwie schaffen, bei der gleichen Pilotengewerkschaft, hier schneller zu Ergebnissen zu kommen.
Das ist aber auch das einzig Vergleichbare. Die Situationen sind so unterschiedlich, das kann man nicht vergleichen. Wenn der Druck nur groß genug ist, dann bewegen sich alle schneller, siehe Condor. Der Druck wird ja größer, die Zeit läuft ab.
Ich kann verstehen, dass man sich nicht über den Tisch ziehen lassen will. Auf der anderen Seite steht aber unsere Kostenbasis und der Wettbewerb. Wenn man sich die GB anschaut, dann haben wir innerhab der Gruppe die höchsten Stückkosten und im Wettbewerb liegt KLM knapp 15% günstiger als wir. Flüge wandern ab von LH zu Discover und jede EW A320 in FRA/MUC bedeutet eine weniger bei uns. Das wird so weiter gehen, Druck vom Markt ist ja da, und ich sehe das, aber ich sehe auch keine andere Lösung als unsere Stückkosten zu senken.

Das sind doch mal ansatzweise Zahlen (15% bei KLM), mit denen man einmal anfangen kann. Wieso sieht sich die LH in den Verhandlungen nicht in der Lage, mal solche Zahlen auf den Tisch zu legen? Wenn man hier einmal nachvollziehbare Daten auf den Tisch liegt, dann hat man als GW auch nicht das Gefühl, über den Tisch gezogen zu werden. Wie wäre es denn mal damit?
Das halte ich für eine Ausrede der GW. Zahlen sind veröffentlicht, mit denen muss man erst mal arbeiten (-100 Flugzeuge in der Zukunft). Gestern hat der LH CEO genannt, für das Jahr 2022 Worst Case vs. Best Case sind 40 Flieger Unterscheid. Keiner weiß was kommt, deswegen sind die Planungen ja so schwierig.
Nachtrag: Eben bei Offen Gesagt, heute wurden für das erste Quartal 20.000 Flüge gestrichen. Soweit zur Realität.
Man kann sich für den Rest der Welt Zahlen besorgen. Entweder über die Partnergewerkschaften oder über Agenturen. Teilweise kommt man auch frei ran, aber nicht runter gebrochen auf eine Berufsgruppe. Den Benchmark der Europa Airlines hat die GW bestimmt, sonst hätte sie ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Sie argumentiert ja auch fundiert und begründet, warum sie eine bestimmte Forderung stellt ;-)
Das ist sicherlich faktisch richtig, aber nicht vergleichbar mit den Kosten die andere Tarifierungen produzieren. Unter dem Strich, nach über 20 Jahren am Standort D, ist das Ergebnis hier mehr als mager, im Gegensatz zu den Kostensteigerungen über den gleichen Zeitraum bei uns.

Wie stellen Sie sich das vor? LH und eine Ryanair haben ja auch komplett unterschiedliche Geschäftsmodelle. Als Beispiel schickt LH ihre Crews im europäischen Ausland ins Layover, Ryanair nicht. Um mit Ryanair zu konkurrieren, müsste man das gesamte Modell umstellen. Jetzt kann man sagen, okay, wir haben ja EW dafür ins Rennen geschickt. Dann kann ich LH aber nicht mit FR vergleichen, sondern wenn überhaupt EW.
Ah, also braucht es EW doch, um den Passagier zu halten, den auch Ryanair umgarnt. LH könnte da nicht mithalten, völlig richtig, das Modell ist ein anderes. Dann muss EW aber auch konkurrenzfähig gemacht werden und darf nicht LH light sein. Wenn es aber Strecken gibt, auf denen LH mit LCCs in Konkurrenz steht sieht LH alt aus. Jetzt steht man vor der Wahl, LH raus EW rein (geht nicht immer, da manche Märkte LH wollen) oder die Kosten bei LH senken um sich Ryan und Co anzunähern. Mit heutigem LH Niveau wird man den Kunden verlieren.
Abgesehen davon hat eine Gewerkschaft auch nur begrenzten Handlungsspielraum. Wenn wir in Europa bei trivialen Dingen schon keine politische Einheit hinbekommen, wie soll man dann eine europaweite, einheitliche Basis für Arbeitsbedingungen erwirken?
Ja, das sehe ich genau so. Was also tun als Unternehmen, wenn es hier keine Unterstützung gibt, dann muss man alleine sehen wie man klar kommt.

Dieser Beitrag wurde am 21.12.2021 15:26 Uhr bearbeitet.


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