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Grund für die Entscheidung seien wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die meisten Ansteckungen früh im Krankheitsverlauf stattfinden - in der Regel in den ein bis zwei Tagen vor dem Auftreten der Symptome und in den zwei bis drei Tagen danach, teilte die CDC am Montag (Ortszeit) mit.
In den USA hatten Unternehmen wegen des sprunghaften Anstiegs der Corona-Neuinfektionen zuletzt gefordert, die Isolationszeit zu verkürzen. Bereits in der vergangenen Woche hatte die CDC daraufhin die Isolationsdauer für Gesundheitspersonal reduziert.
In den vergangenen Tagen gab es in den USA beträchtliche Flugausfälle. Ein Grund dafür waren auch die Infektionen mit der neuen Omikron-Variante, die in den USA dominant ist. Airlines hatten daraufhin ebenfalls für eine kürzere Isolationszeit geworben, um krankheitsbedingte Personalausfälle zu reduzieren.
"Die CDC hat eine medizinische Begründung für die Absenkung der Isolationszeit von zehn auf fünf Tage geliefert", reagierte die Vorsitzende der US-Kabinengewerkschaft AFA-CWA auf die Entscheidung. "Aber die Tatsache, dass dies mit der von den amerikanischen Unternehmen geforderten Anzahl von Tagen übereinstimmt, ist nicht gerade beruhigend."
Die Gewerkschaft findet die CDC-Entscheidung leichtsinnig. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Pandemiemüdigkeit zu Entscheidungen führt, die die Pandemie verlängern", sagte Nelson.
Die Verkürzung wird nun empfohlen, wenn die Betroffenen keine Symptome mehr haben und an weiteren fünf Tagen eine Maske tragen, wenn sie sich in der Nähe anderer aufhalten. "Die Omikron-Variante breitet sich schnell aus und hat das Potenzial, alle Facetten unserer Gesellschaft zu beeinträchtigen", erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky.
Delta Air Lines, die in den letzten Tagen besonders unter Ausfällen litten, kündigte an, die Isolations-Neuregelung umgehend umzusetzen.
Experte: Risikoabwägung zur Sicherstellung der Infrastrukturen
Der Epidemiologe Hajo Zeeb vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen hält die CDC-Empfehlung hingegen für problematisch, "weil alles auf Selbsteinschätzung beruht". Auch nach fünf Tagen könne man natürlich noch infektiös sein, "und ob da Maskentragen reicht, ist fraglich".
Besser wäre aus Sicht des Experten ein negativer Test zur Beendigung der Isolation - kürzere Isolationszeiten schließt Zeeb allerdings auch für Deutschland nicht aus.
Die CDC passt auch die Leitlinien für Quarantäne an - sie gelten für Menschen, die Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Für Menschen, die gar nicht oder nicht vollständig gegen Corona geimpft sind, wird unter Umständen ebenfalls nur noch eine Quarantäne von fünf statt zehn Tagen empfohlen. Um die Quarantäne ganz umgehen zu können, spielt nun auch eine Rolle, ob die Betroffenen eine Auffrischungsimpfung erhalten haben.
Bei den CDC-Leitlinien handelt es sich nicht um Vorschriften, sondern Empfehlungen für Arbeitgeber sowie staatliche und örtliche Behörden. Die Fallzahlen in den USA sind in den letzten Tagen regelrecht explodiert - für Montag meldete die CDC landesweit 440.000 Neuinfektionen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Jetblue Airways | 29.12.2021 08:23
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