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Ryanair gibt Basis in Frankfurt auf

Ryanair Boeing 737-800 in Frankfurt
Ryanair Boeing 737-800 in Frankfurt, © Fraport AG

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FRANKFURT - Ryanair gibt seine Basis am Frankfurter Flughafen auf. Die fünf dort noch stationierten Flugzeuge werden zum 31. März dieses Jahres auf kostengünstigere Flughäfen umverteilt, teilte das irische Unternehmen am Freitag mit. Passagiere werden kurzerhand umgebucht.

Seit 2017 ärgert Ryanair am Frankfurter Flughafen die Konkurrenz mit Niedrigpreisen. Der Airport hatte die irische Airline - sehr zum Missfallen von Condor und Lufthansa - einst mit satten Preisnachlässen an das Drehkreuz gelockt. Jetzt ziehen die Gebühren an - und die Ryanair-Flieger weiter.

Als Grund für den Rückzug aus Frankfurt nannte Ryanair explizit die zum Jahreswechsel erhöhten Start- und Landegebühren am größten deutschen Flughafen. Passagiere mit bereits gebuchten Tickets würden in den kommenden Tagen benachrichtigt und erhielten Rückerstattungen.

Frankfurter Crews will Ryanair neue Jobs anbieten. "Alle Besatzungsmitglieder haben die Möglichkeit, innerhalb des Ryanair-Netzes einen alternativen Arbeitsplatz zu finden", erklärte die Airline.

Der Flughafenbetreiber wies die Kritik der Iren als unberechtigt zurück. Mit einer genehmigten Preiserhöhung um 4,3 Prozent liege man im europäischen Vergleich der Drehkreuze sehr niedrig, sagte ein Sprecher.

Die eigentlich hochprofitable Ryanair hat wegen der fortlaufenden Corona-Krise ihre Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr gesenkt. Das Unternehmen kalkuliert nun mit einem Fehlbetrag für das bis Ende März 2022 laufende Geschäftsjahr von 250 Millionen bis 450 Millionen Euro, nachdem die Airline zuletzt von einem Minus von 100 bis 200 Millionen Euro ausgegangen war.

Beim Passagieraufkommen rechnet der Konzern nun mit unter 100 Millionen Fluggästen anstelle von mehr als 100 Millionen.

"G" wie Geisterflugsteig

Der Ryanair-Rückzug ist für den Betreiber Frankfurt ein ziemlicher Rückschlag. Der vier Milliarden Euro teure Terminalneubau T3 sieht einen speziell auf Direktfluganbieter zugeschnittenen Bereich vor, der nach ursprünglicher Planung dieses Jahr - weit vor dem übrigen Komplex - öffnen sollte und faktisch fertig ist.

FRA T3 Pier G
FRA T3 Pier G, © Fraport AG
 
Frankfurt hatte die Inbetriebnahme bereits zurückgestellt. Man werde Flugsteig G in der ersten Jahreshälfte 2022 schlüsselfertig übernehmen und in den "ruhenden Betrieb" versetzen, teilte Fraport im September mit. Die tatsächliche Inbetriebnahme werde "spätestens im Frühjahr 2026" zusammen mit dem übrigen Terminal erfolgen.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: Fraport, Ryanair | 07.01.2022 10:18

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Beitrag vom 08.01.2022 - 17:09 Uhr
Und in zwei Jahren sind die wieder da. So wie in NUE.

Die schauen pandemiebedingt auf das Geld und wenn die rum ist, kommen die wieder. Wo sollen denn die 210 MAX an Ende stehen...?

Beitrag vom 08.01.2022 - 17:07 Uhr
Sind die Landegebühren für einen im Ausland stationierten Ryanair Jet nicht genau gleich wie für einen in FRA stationierten? Die Gebühren hängen ja nicht von der Basis des Flugzeugs ab…

Es entfallen aber die Standgebühren nachts, keine Miete für Crew und Technik Räume etc.
Beitrag vom 08.01.2022 - 09:25 Uhr
Ryanair ist und war der FRA doch immer schon zu teuer. Man hat vermutlich mal eine günstige Gelegenheit gesehen, die LH als Platzhirsch in ihrem größten Hub zu ärgern und nun da die Rabatte entweder ausgelaufen sind und/oder die Gebührenerhöhung den passenden Anlass liefert, gibt man das - mutmaßlich - nicht gerade Erfolgsprojekt "FRA" bei Ryanair wohl wieder auf. Aber wenn es so ein durchschlagender Erfolg gewesen wäre, würde man nicht jetzt den Schwanz einziehen, die Gebührenerhöhung am Standort trifft ja alle gleich.


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