100 Leerflüge pro Tag
Älter als 7 Tage

Lufthansa und EU-Kommission streiten über Slot-Regeln

Lufthansa in Frankfurt
Lufthansa, © Lufthansa

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FRANKFURT - Im Konflikt um den Erhalt von Start- und Landerechten während der Corona-Flaute fordert der Lufthansa-Konzern weiterhin Lockerungen durch die EU-Kommission. Lufthansa führt aktuell rund 100 wirtschaftlich unnötige Flüge durch - pro Tag und nur, um die daran gehefteten Slots sicher zu behalten.

Die EU-Kommission hat am Donnerstag erneut Vorwürfe zurückgewiesen, dass sie mit bürokratischen Vorschriften zu Slots Fluggesellschaften zu umweltschädlichen Leer- oder Geisterflügen zwinge.

Auch die Lufthansa profitiere von zahlreichen Ausnahmeregeln, die vom deutschen Slot-Koordinator zugelassen worden seien, teilte die EU-Kommission in Brüssel mit.

Grundsätzlich müssen die Airlines in diesem Winter an bestimmten, zu normalen Zeiten stark belasteten Flughäfen mindestens die Hälfte ihrer zugeteilten Zeitfenster nutzen, um sie nicht in der kommenden Saison abgeben zu müssen. Zu pandemiefreien Zeiten lag die geforderte Quote bei 80 Prozent.

Die für den Winterflugplan auf 50 Prozent abgesenkte Quote kann der Kommission zufolge mit Ausnahmeregeln weiter unterschritten werden, die etwa beim Auftreten neuer Virusvarianten greifen. Die Prüfung unterliegt dabei nationalen Koordinatoren. Ab dem 28. März plant die Kommission eine Erhöhung der Nutzungsquote auf 64 Prozent.

Lufthansa hat nun die uneinheitliche Anwendung der Ausnahmeregeln beklagt. Sie würden in mehr als 20 Mitgliedsländern gar nicht eingesetzt und in den übrigen sehr unterschiedlich, sagte ein Unternehmenssprecher in Frankfurt. Derzeit würden im Konzern täglich etwa 100 kommerziell unnötige, kaum besetzte Flüge durchgeführt.

Lufthansa fordert für den Rest des Winterflugplans flexible und unbürokratische Ausnahmen zu den Slotregeln. Die Kommission solle sich für eine einheitliche Regelung einsetzen, um unnötige Flüge zu vermeiden und den Airlines Planbarkeit zu geben.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte kurz vor Jahresende in einem Interview gesagt, dass der Konzern bis Ende März 18.000 eigentlich unnötige Flüge abfliegen müsse, um seine Zeitfenster zu behalten. Davon seien aktuell bereits rund 40 Prozent abgeflogen worden, hieß es nun. Für die verbleibenden rund 11.000 unnötigen Flüge hoffe man auf Lösungen.
© dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 13.01.2022 14:44

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Beitrag vom 13.01.2022 - 22:36 Uhr
Da haben Sie ja vollkommen Recht, aber was macht es dann für einen Sinn, einen Aufwand zu betreiben für Slots, die keiner möchte? LH könnte diese Slots doch entspannt verlieren, und sie dann wieder bekommen. Wo ist da das Problem? Da scheint wohl vor allem Angst die treibende Kraft zu sein.
Beitrag vom 13.01.2022 - 19:17 Uhr
Das mit den Slotregeln ist in der aktuellen Zeit doch so oder so vollkommener Bloedsinn... man schaue sich nur an, was z.B. mit den LH Slots in FRA geworden ist, die die LH auf Grund der Staatshilfe abgeben musste..... ja, genau - NICHTS - keiner wollte diese.
Nichtmal Grossmaul O'Leary, ach ja, der will ja gar nichts mehr in FRA machen, da er ab April kostendeckende Gebuehren zahlen muss, stimmt, da war ja was.....

Bruessel sollte das Slot Thema einfach mal aussetzen...
Beitrag vom 13.01.2022 - 15:07 Uhr
"Die für den Winterflugplan auf 50 Prozent abgesenkte Quote kann der Kommission zufolge mit Ausnahmeregeln weiter unterschritten werden, die etwa beim Auftreten neuer Virusvarianten greifen."

Ah ja, vielleicht kommt ja die Omicron Variante in Brüssel ann bevor am 28. März von 50 auf 64% erhöht wird. Die Behörde in Brüssel ist nicht die Schnellste....


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