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EASA spitzt nach Whistleblower-Bericht die Ohren

Qatar Airways Airbus A350-900
Qatar Airways Airbus A350-900, © Airbus

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FRANKFURT - Piloten von Qatar Airways klagen über ein extremes Flugpensum und Müdigkeit im Cockpit. Unter Stress und straffen Dienstplänen leidet die Performance - und im Zweifel die Sicherheit. Ein Whistleblower-Bericht ruft jetzt möglicherweise die Aufsicht auf den Plan. Qatar Airways wiegelt ab.

Fliegen am Limit und eine zweifelhafte Dokumentation von Flugstunden: Piloten erheben gegenüber der "Thomson Reuters Foundation" schwere Vorwürfe gegen ihren Arbeitgeber Qatar Airways.

Ihm seien bei einem Landeanflug auf Doha mit 400 Passagieren an Bord schon einmal "einfach die Augen zugefallen", räumte ein Pilot in dem Bericht ein.

Hat die Airline Dienstpläne überdehnt - und Ermüdung von Crews in Kauf genommen? Zumindest dürfte sich Qatar Airways eines latenten Fatigue-Problems unter ihren Piloten gewahr sein. Immerhin hat die Airline 2020 selbst eine hausinterne Umfrage zu dem heiklen Thema durchgeführt.

Qatar Airways will jetzt mit "dem strengsten Prozess zum Risikomanagement bei Erschöpfung" gegensteuern und "sicherstellen, dass Dienstpläne und Ruhezeiten unserer Flugbesatzungen mit betrieblichen Anforderungen (...) in Einklang gebracht werden", teilte die Airline der "Thomson Reuters Foundation" mit.

Besonders schwer wiegt der Vorwurf, dass die Grenze zwischen Dienst- und Ruhezeiten in der nachträglichen Erfassung bisweilen offenbar verschwamm.

"Vor nicht allzu langer Zeit war ich der dritte Pilot - meine Aufgabe war es, die Kollegen zu überwachen, also war ich zu 100 Prozent aktiv", sagte der Pilot aus. "Die Flugzeit betrug 1 Stunde und 33 Minuten." Weil Qatar Airways "anders zählt", habe das System nach dem Flug "nur drei Minuten" auf sein aktives Flugzeitkonto gebucht.

Die katarische Luftfahrtaufsicht QCAA hält sich zu den Vorwürfen bedeckt. In Europa wird sich Qatar Airways möglicherweise bald erklären müssen - die europäische Luftfahrtaufsicht EASA wird nach dem Bericht hellhörig.

EASA: "Gehen allen Bedenken nach"

"Im Rahmen ihrer Zuständigkeit für die Zulassung von Betreibern aus Drittstaaten geht die EASA allen Bedenken nach, die ihr zur Kenntnis gebracht werden -  unabhängig davon, ob es sich um eine mögliche Ermüdung der Besatzung oder ein anderes Problem handelt", sagte eine EASA-Sprecherin aero.de.

Die EASA sei gleichwohl nicht befugt, "zu konkreten Fällen Stellung zu nehmen,  (...) die gegebenenfalls einer internen Bewertung unterzogen werden".
© aero.de | Abb.: Airbus | 02.02.2022 17:18

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Beitrag vom 08.02.2022 - 17:59 Uhr
Nur der Ordnung halber, da mir nicht ganz klar ist, wer mit "...sie sagen das ja..." ´sie´ gemeint ist. Welchen "Vorposter" meinen Sie?
@2ndSeg
Danke
Beitrag vom 08.02.2022 - 14:27 Uhr
Nur der Ordnung halber, da mir nicht ganz klar ist, wer mit "...sie sagen das ja..." ´sie´ gemeint ist. Welchen "Vorposter" meinen Sie?
@2ndSeg
Beitrag vom 08.02.2022 - 09:56 Uhr
Die Kritik an ME3 wird auf rassitische Gründe runter gebrochen - sie sagen das ja nur, weil die alle Kameltreiber sind.

Nein, die Kritik an den ME3 wurde in der Vergangenheit vielmehr in einigen Fällen - gerade von dem genannten Vorposter - mit rassistischen Beleidigungen, u.A. "Kameltreiber" hier ins Forum gestellt. Was dann von den Moderatoren in vielen Fällen schnell korrigiert wurde. Teilweise war es auf eine Firma oder einen Staat bezogen, gerne auch mal auf einen CEO persönlich.
Nur der Ordnung halber, da mir nicht ganz klar ist, wer mit "...sie sagen das ja..." ´sie´ gemeint ist. Welchen "Vorposter" meinen Sie?
Das war der Auslöser zumindest meiner Antwort.
Gibt ja genug sachliche Gründe, die ME3 oder die Staaten am Golf für Firmenpolitik, Führungsverhalten, Sicherheitspolitik, Menschenrechte, Arbeitsbedingungen, Subventionen, etc. zu kritisieren.
Eine Kritik, die durch rassistische Beleidigungen auffällt, kann man eh nicht für voll nehmen, da die Motivation wahrscheinlich weniger im Verhalten der kritisierten Firma sondern eher in der Abneigung des Autors gegen die Betreiber besteht.




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