e-Fuel-Partnerschaft
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D328 soll klimaneutral durch Norwegen fliegen

Hy2Fly und die Deutsche Aircraft wollen bis 2025 eine Dornier 328 mit Brennstoffzelle in die Luft bringen
Hy2Fly und die Deutsche Aircraft wollen bis 2025 eine Dornier 328 mit Brennstoffzelle in die Luft bringen, © Deutsche Aircraft

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OSLO - Der Flugzeughersteller Deutsche Aircraft will sich von dem in Norwegen ansässigen Verbund North Energy Cluster (NEC) mit klimaneutralem e-Fuel beliefern lassen. Der grüne Treibstoff soll Regionalflüge in Norwegen mit der neuen D328eco komplett nachhaltig machen.

Deutsche Aircraft (DA) und North Energy Cluster (NEC) hätten bereits eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet, in der sie ihr gemeinsames Ziel bekräftigten, Lösungen zu entwickeln, um die Verfügbarkeit klimaneutraler Luftfahrttechnologien zu beschleunigen, teilte Deutsche Aircraft mit.

Die Kooperation der beiden Partner werde die Klimabilanz des nordnorwegischen Luftverkehrs kurzfristig durch kohlenstoffarme e-Fuels verbessern. Darüber hinaus vereinbarten die Partner, mittelfristige Lösungen für eine vollständige Klimaneutralität zu entwickeln.

Dank Wasserkraft werden die Norweger kostengünstig und klimaneutral kohlenstoffarme e-Fuels erzeugen, für die Deutsche Aircraft mit der D328eco ein passendes Regionalflugzeug entwickelt.

Klimaneutrale Regionalflüge

Die D328eco werde mit ihren vollen Kompatibilität mit Sustainable Aviation Fuel (SAF) einen nahezu klimaneutralen Flug im Markt für Flugzeuge unter 50 Sitzen ermöglichen, teilte Deutsche Aircraft mit. Darüber hinaus untersucht DA für zukünftige Programme auch alternative Antriebstechnologien auf der Basis von Wasserstoff.

Der neue Kooperationspartner Nord-Energie-Cluster/Energie Nord besteht aus industriellen Akteuren wie großen Energieproduzenten im Bereich der erneuerbaren Energien, Technologie-Zulieferern, elektrochemischen Unternehmen sowie dem Luftfahrtsektor und Gemeinden, die entschlossen seien, die Führung bei der Energiewende in verschiedenen Sektoren, einschließlich der Luftfahrt, zu übernehmen.

Luftverkehr ist im Norden Norwegens unverzichtbar

Nordnorwegen umfasst große Landstriche. Sein Netz aus 26 Regionalflughäfen ist daher Teil der kritischen Infrastruktur, mehr als irgendwo sonst in Europa.

In Verbindung mit dem Überschuss an kostengünstiger erneuerbarer Energie, die für die Herstellung von e-Fuels erforderlich sei, biete Nordnorwegen ideale Voraussetzungen für die Erprobung neuer Konzepte im klimaneutralen Luftverkehr, erkärte das Cluster.

Die Initiative beabsichtige in einem ersten Schritt, e-Fuels noch industriell zu produzieren. Dies solle später durch direkte Abscheidung von CO2 aus der Luft mit Hilfe der erneuerbaren Energie ersetzt werden, um die Lebenszyklusemissionen der e-Fuels zu minimieren.

Grüner Wegbereiter auch auf den Lofoten

Indem Testflüge durchgeführt und Anforderungen an die Bodeninfrastruktur für die Produktion von e-Fuels ermittelt würden, könne die Partnerschaft den Weg dafür ebnen, dass Nordnorwegen auf nationaler und internationaler Ebene eine führende Rolle bei der Transformation der Luftfahrt einnehme.

Das Cluster will ebenfalls mit dem Projekt "Die grünen Inseln" auf den Lofoten zusammenarbeiten. Diese Initiative verfolge die Absicht, nachhaltigen Tourismus in einer der landschaftlich schönsten und unberührtesten Regionen Norwegens zu fördern. In diesem Zusammenhang sollen Kurzstreckenflüge auf den Lofoten mit als erste mit alternativen Kraftstoffen durchgeführt werden.
© FLUG REVUE - SST | Abb.: Deutsche Aircraft | 16.03.2022 11:00

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Beitrag vom 16.03.2022 - 13:11 Uhr
Das heißt aber nichts anderes, als: Anfangs wird dieses e-fuel genauso Klimaschädlich sein wie normales Kerosin, da bereits eingefangenes CO2 aus fossilen Industrie-Abgasen über den Umweg e-fuel dann doch freigesetzt wird.

Nein. CO2-Quellen geben ihr C02 bisher einfach hochkonzentriert an die Umwelt ab. Oder kennen Sie irgendwo einen funktionierenden CO2-Speicher.

Klar, Konzepte wie Sequestierung gibt es.

Es ist für das Verfahren offensichtlich effizienter eine hochangereicherte Quelle zu nutzen als CO2 erst aus der Luft zu filtern.

Klar.

Der Treibstoff wird dadurch nicht weniger klimaneutral. Es wird sogar mehr Treibstoff aus weniger Energie produziert, was gerade am Anfang die Kosten senkt.

Nach dem Verbrennen von zB fossilem Gas, Speichern des CO2 aus der Industriequelle , der Umwandling dieses CO2 in e-fuel und nach Verbrennung dieses "e-fuels" ist mehr CO2 in der Athmosphäre als vorher.
Daher kann es nicht klimaneutral sein. Klar kann man mit einem derartigen e-fuel erst mal Prozesse testen, was ja auch der Sinn dieses Pilot-Projekts ist.
Aber es ist eben nicht klmaneutral.
Bestenfalls können sich der Industrieprozess und das e-fuel die Klimawirkung teilen.

Erst Müll im Park einzusammln um ihn dann wieder neu zu verteilen ist insgesamt gesehen auch kein Umweltschutz.


Dieser Beitrag wurde am 16.03.2022 13:49 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.03.2022 - 12:57 Uhr
Das heißt aber nichts anderes, als: Anfangs wird dieses e-fuel genauso Klimaschädlich sein wie normales Kerosin, da bereits eingefangenes CO2 aus fossilen Industrie-Abgasen über den Umweg e-fuel dann doch freigesetzt wird.

Nein. CO2-Quellen geben ihr C02 bisher einfach hochkonzentriert an die Umwelt ab. Oder kennen Sie irgendwo einen funktionierenden CO2-Speicher. Es ist für das Verfahren offensichtlich effizienter eine hochangereicherte Quelle zu nutzen als CO2 erst aus der Luft zu filtern. Der Treibstoff wird dadurch nicht weniger klimaneutral. Es wird sogar mehr Treibstoff aus weniger Energie produziert, was gerade am Anfang die Kosten senkt.
Beitrag vom 16.03.2022 - 12:13 Uhr
Die Initiative beabsichtige in einem ersten Schritt, e-Fuels noch industriell zu produzieren.

In der Original-Mitteilung  https://de.deutscheaircraft.com/news/pioneering-german-norwegian-cooperation-will-make-regional-norwegian-aviation-a-world-leader-in-the-transition-to-climate-neutrality steht es mMn klarer beschrieben:

Die Initiative beabsichtigt, in einem ersten Schritt E-Kraftstoffe unter Verwendung industrieller CO2-Punktquellen zu produzieren, die später durch direkte Luftabscheidung mit Hilfe der reichlich vorhandenen erneuerbaren Energien ersetzt werden sollen

"CO2Punktquelle" = fossiler Energieverbraucher wie zB ein Gas/Kohlekraftwerk.

Das heißt aber nichts anderes, als: Anfangs wird dieses e-fuel genauso Klimaschädlich sein wie normales Kerosin, da bereits eingefangenes CO2 aus fossilen Industrie-Abgasen über den Umweg e-fuel dann doch freigesetzt wird.

Erst eine vollständige Abscheidung des benötigten CO2 aus der Luft mit Hilfe von erneuerbarer Energie könnte überhaupt Klimeneutralität erreichen.

Dieser Beitrag wurde am 16.03.2022 12:14 Uhr bearbeitet.


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