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Lufthansa einigt sich mit 30 Piloten auf Verlängerung

Lufthansa Airbus A340-300
Lufthansa Airbus A340-300, © Lufthansa

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FRANKFURT - Lufthansa machte Konzernpiloten ab 55 Jahren den vorgezogenen Ruhestand schmackhaft. Das Freiwilligenprogramm vom Sommer 2021 verfehlte seine Wirkung nicht. Einige Teilnehmer zögern ihren letzten Lufthansa-Flug jetzt allerdings noch einige Zeit hinaus - Lufthansa braucht sie dringend.

Ende März erreichte A340-Piloten ein dringender Lufthansa-Aufruf. "Aufgrund von zahlreichen Krankmeldungen kann die Bereederung der offenen A340-Positionen durch Crew Disposition aktuell nicht mehr dargestellt werden", warb die Lufthansa-Ops in Frankfurt um Freiwillige, die kurzfristig einspringen sollten.

In den Interkontflotten ist ist die Bereederungslage laut Lufthansa-Kreisen an der Schwelle zur Hauptreisezeit besonders angespannt. Anhaltende Lieferverzögerungen bei den ersten fünf Boeing 787-9 verschärfen die Lage zusätzlich - Lufthansa überbrückt die Wartezeit mit der A340.

Einige Mainline-Piloten, die 2021 einem Abfindungsangebot zugestimmt hatten, werden deswegen mindestens noch über den kompletten Sommer für Lufthansa fliegen - der Konzern beugt so drohenden Engpässen vor.

Hohe Resonanz

"Wir haben in dem Freiwilligenprogramm aus dem Jahr 2021 mit rund 30 Teilnehmern dieses Programms vereinbart, später als zu dem geplanten Termin am 31.07.2022 das Unternehmen zu verlassen", bestätigte eine Lufthansa-Sprecherin entsprechende aero.de-Informationen aus Unternehmenskreisen.

Lufthansa war von der Resonanz auf das Cockpit-Freiwilligenprogramm letztes Jahr selbst überrascht. Das Programm sollte mindestens 135 und maximal 400 Pilotinnen und Piloten bis zum Geburtsjahrgang 1967 zum vorzeitigen Ausstieg bewegen. Am Ende schlugen 389 Mitarbeitende in den Deal ein.
© aero.de | Abb.: Lufthansa | 08.04.2022 08:25

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Beitrag vom 09.04.2022 - 11:39 Uhr
Mich würde einmal interessieren, wie Sie das Personal planen würden?
Vielleicht einfach für alle Flotten 20% mehr Personal als eigentlich benötigt wird? Kostet einen Betrag von 150 bis 200 Millionen Euro pro Jahr. Für Personal, dass unter Umständen zuhause sitzt und sich die Nüsse schaukelt?

1.) Ich würde meine Mitarbeiter mit Respekt behandeln und sie nicht permanent aus politischem Kalkül belügen, bedrohen oder gar Existenzängsten aussetzen.
2.) Ich würde mich an gemeinsam geschlossene Verträge halten und sie nicht einseitig neu interpretieren bzw. sie ignorieren, wenn mir danach ist. Hätte ich bei solchen Verträgen Veränderungsbedarf, wäre ich in der Lage, diesen mit nachvollziehbaren Fakten zu untermauern, anstatt Narrative zu erfinden, welche schon der geringsten Überprüfung nicht standhalten, weil es in Wahrheit um ganz andere Interessen geht.
3.) Mitarbeiter, die ihren gesetzlich garantierten Anspruch auf Teilzeit wahrnehmen möchten, würde ich nicht zur Klage vor Gericht nötigen, sondern sie unterstützen und als eine Art "Puffer" wertschätzen, welche mir - da ich ihnen mit Anstand begegnet bin - in realen Engpasszeiten mit Sicherheit flexibel aushelfen.
4.) Mir anvertrauten Schülern/Auszubildenden würde ich weder vollmundige Versprechen machen, noch in wirtschaftlichen Krisenzeiten (mehrfach) die Türe vor der Nase zuschlagen, sondern sie respektvoll behandeln und aktiv unterstützen, die Zeit bis zur qualifizierten Übernahme (bestenfalls sogar innerhalb des Unternehmens) zu überbrücken.
5.) Speziell in einem Dienstleistungsunternehmen würde ich denjenigen Mitarbeitern, welche direkt am Kunden arbeiten, maximale Unterstützung zukommen lassen, anstatt sie mit untauglicher IT und Arbeitsmitteln zu behindern und ihnen permanent das Gefühl zu geben, sie seien lediglich ein störender Kostenfaktor.

Es gäbe im Detail noch viele weitere Ideen, um - wie bei anderen Unternehmen - mit Leichtigkeit ein echtes "WIR-Gefühl" zu ermöglichen.
Aber wo KEIN Wille, da ist eben auch KEIN Weg.
Aber die Frage war, wie würden Sie den Personalbedarf planen? Dazu haben Sie sich nicht geäußert.
Das beim Umgang miteinander Handlungsbedarf besteht, ok, löst aber nicht das Problem einer wirtschaftlichen Bereederung in volatilen Zeiten. Das prognostizierte BestCase/WorstCase Delta für den Sommer war 40 Flugzeuge Unterschied, im November. Ich unterstelle mal, das wir immer noch Geld in der OPS verbrennen und das auf ein Minumum reduziert werden soll/muss. Selbst wenn der Goodwill des Personals da wäre um einzuspringen wäre das keine seriöse Planung. Jetzt werden die Zahlen konkreter und man steuert nach, erscheint mir erst mal sinvoll. Vielleicht ginge es auch anders, aber das Ziel muss sein so nahe wie möglich an das Optimum heranzukommen. Wie wäre Ihre Lösung?
Beitrag vom 09.04.2022 - 09:50 Uhr
Es gäbe im Detail noch viele weitere Ideen, um - wie bei anderen Unternehmen - mit Leichtigkeit ein echtes "WIR-Gefühl" zu ermöglichen.

Diese „anderen“ Unternehmen haben aber auch keinen in der eigenen Flugschule begründeten Korpsgeist, der hauptverantwortlich dafür ist, dass eine VC immer wieder zu wirksamen Arbeitskämpfen aufrufen kann.
Beitrag vom 09.04.2022 - 08:59 Uhr
Warum erschließt es sich dir nicht? Du hast für 5 neue 789 ausgebildete Piloten "auf Halde". Die Piloten der zu ersetzenden A346 haben dem Ausscheiden zugestimmt. Nun kommt die 789 nicht, als Ersatz werden 5 zusätzliche 346 eingesetzt. Dementsprechend fehlen dir auf der einen Seite die 346 Piloten, während die 789 Piloten nicht eingesetzt werden könne. Sehr vereinfacht dargestellt...

Es gibt bisher kaum 787 Piloten "auf Halde".
Aber sonst stimmt das natürlich. Da fliegen auf einmal mehr A340 als geplant und das Personal hat man ganz erfolgreich vertrieben.

Was heit erfolgreich vertrieben? Die sind doch freiwillig gegangen und sicherlich glücklich, endlich einem derart schlecht geführten Unternehmen entkommen zu sein. Wie ja wahrscheinlich alle Piloten gerne ein solch von inkompetenten, raffgierigen Managern geführtes Unternehmen verlassen würden. Nur haben die halt nicht den A.... dazu.

Im übrigen gibt es ja anscheinend genug Piloten, die diese ungelanten A340 fliegen werden. Wo ist also das Problem?

Dieser Beitrag wurde am 09.04.2022 09:00 Uhr bearbeitet.


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