Personalengpässe
Älter als 7 Tage

"Der Sommer wird chaotisch"

Passagiere am BER
Passagiere am BER, © FBB

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BERLIN - Gestrandete Passagiere, hunderte abgesagte Flüge, Verspätungen: Die Menschen wollen nach der Pandemie wieder reisen, doch den Flughäfen und Airlines fehlt Personal. Gibt es einen Chaos-Sommer? Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) rechnet nicht mit einer baldigen Besserung der Lage.

"Die Situation im europäischen Luftverkehrssystem ist für alle eine enorme Herausforderung", sagte Wissing der "Bild am Sonntag". Der Fachkräftemangel erreiche den Alltag der Menschen immer stärker. Kurzfristige Lösungen seien eher unwahrscheinlich.

Der CSU-Verkehrsexperte Ulrich Lange kritisierte Wissing scharf: "Er kann sich nicht einfach achselzuckend wegducken und die Menschen mit dem von der Ampel mitverschuldeten Verkehrschaos allein lassen."

Nach Einschätzung der stellvertretenden Verdi-Vorsitzenden Christine Behle, die auch stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende bei der Lufthansa ist, wird sich die Situation noch zuspitzen. "Der Sommer wird chaotisch", sagte Behle der "Augsburger Allgemeinen" (Montag). Ursache sei der europäische Zwangswettbewerb an den Flughäfen und die damit einhergehenden Einsparungen an Personalkosten um 30 bis 40 Prozent durch Outsourcing und Tarifflucht.

Der Lockdown an den Flughäfen während der Corona-Pandemie habe außerdem zu Kurzarbeit und Entlassungen bei Dienstleistern geführt, zudem hätten sich Mitarbeiter andere Jobs gesucht. Dieses Personal fehle jetzt massiv, wo die Zahl der Buchungen wieder deutlich steige. "Es wird dramatisch werden",warnte Behle.

Die Vorsitzende des Verbands unabhängiger selbstständiger Reisebüros (VUSR), Marija Linnhoff, bezeichnete die Zustände an deutschen Flughäfen als "einfach unfassbar". Überraschend sei die Reiselust nicht, doch zwei Jahre Personalabbau rächten sich jetzt, sagte sie der "Bild am Sonntag". So kurz vor der Sommersaison müsse mit dem Schlimmsten gerechnet werden.

Die Airlines verteidigen sich. "Die Aufhebung der Reisebeschränkungen ist von den Regierungen sehr kurzfristig entschieden worden", sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Matthias von Randow. Deshalb habe es keine verlässliche Planbarkeit bei der Personalausstattung für die Wiederaufnahme des Verkehrs gegeben.

Seit Wochen gibt es an Deutschlands Flughäfen massive Probleme wegen Personalmangels in der Branche, allein die Lufthansa will im Juli 900 Flüge in München und Frankfurt streichen. "Das Wichtigste in dieser Lage ist, dass schnell mehr Personal angeworben wird und Dienstleistungen wieder selbst von den Flughafengesellschaften erbracht und die Beschäftigten dort angestellt werden", forderte Gewerkschafterin Behle.

Vom Personalmangel in allen Dienstleistungsbereichen am Boden wie Sicherheitskontrolle, Check-in oder Gepäckabfertigung sind Verdi zufolge besonders die großen Flughäfen wie Frankfurt, Hamburg, Berlin und Düsseldorf betroffen. Auch in München fehle Personal, allerdings sei die Lage dort besser, weil das Sicherheitspersonal nicht bei einer Privatfirma angestellt sei, sondern bei einer Firma im Staatsbesitz, die nach dem Tarif des Öffentlichen Dienstes bezahle.

Bundespolizei soll den Urlaub retten

FDP-Fraktionschef Christian Dürr rief Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, "schleunigst" mehr Bundespolizei an Flughäfen zu bringen, "damit die Schlangen an den Sicherheitskontrollen" kürzer werden. Und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) solle dafür sorgen, "dass die Bodendienstleister schnell und unbürokratisch Leute einstellen können - gegebenenfalls mit befristeten Verträgen". Auch neues Personal aus dem Ausland wäre denkbar.
© dpa-AFX | Abb.: FBB | 13.06.2022 06:27

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Beitrag vom 16.06.2022 - 12:08 Uhr

>
> … zu viele Flugbegleiter ENTlassen …“
> Sorry, das war wohl die Autokorrektur.

Ich bezog mich auf den letzten Teil Ihres Satzes (Ihre Falschaussage zu LH), im Kontext des von mir verlinkten Artikels.

Welche Falschaussage?

Das das LH Management ("...das der Lufthansa Airline nicht!") NICHT zuviele AN entlassen hat.

Ich kann da jetzt keine Falschaussage erkennen, zumindest keine wissentliche. Helfen Sie mir auf die Sprünge, ohne wieder ein Quiz daraus zu machen.

 https://www.aero.de/news-42778/Lufthansa-streicht-Hunderte-Fluege.html


Daraus diese Passage: 

"Nach Weggängen und ENTLASSUNGEN in der Pandemie sind in der Branche noch nicht genug Beschäftigte angestellt und einsatzfähig, um dem Reiseansturm gerecht zu werden."

Auch der erste, von mir eingestellte Link, führt zur Antwort.

Meine Güte, Sie werfen doch schon wieder alles durcheinander. Das macht jeden Austausch mit ihnen total sinnfrei.

Arbeitnehmer müssen nicht unbedingt Flugbegleiter sein, abgebaute Arbeitsplätze sind nicht gleichbedeutend mit Entlassungen, Lufthansa ist nicht die ganze "Branche".

Gehen Sie vor die Tür, das Wetter ist schön.
Beitrag vom 16.06.2022 - 11:55 Uhr

>
> … zu viele Flugbegleiter ENTlassen …“
> Sorry, das war wohl die Autokorrektur.

Ich bezog mich auf den letzten Teil Ihres Satzes (Ihre Falschaussage zu LH), im Kontext des von mir verlinkten Artikels.

Welche Falschaussage?

Das das LH Management ("...das der Lufthansa Airline nicht!") NICHT zuviele AN entlassen hat.

Ich kann da jetzt keine Falschaussage erkennen, zumindest keine wissentliche. Helfen Sie mir auf die Sprünge, ohne wieder ein Quiz daraus zu machen.

 https://www.aero.de/news-42778/Lufthansa-streicht-Hunderte-Fluege.html


Daraus diese Passage: 

"Nach Weggängen und ENTLASSUNGEN in der Pandemie sind in der Branche noch nicht genug Beschäftigte angestellt und einsatzfähig, um dem Reiseansturm gerecht zu werden."

Auch der erste, von mir eingestellte Link, führt zur Antwort.

Tut mir leid, da steht nirgends, dass bei der LH Airline jemand entlassen wurde. Ist soweit ich weiß auch nicht passiert. In welchem Bereich soll das passiert sein?

Nachtrag:
Ich habe jetzt beide Links mehrmals intensiv gelesen und kann nicht erkennen, wo ich eine "Falschausage zu LH" getätigt haben soll, mit Ausnahme der Sache mit den LX Flugbegleitern, die das Management der Swiss entlassen hat. Eine Falschaussage, die ja auch korrigiert habe.

Also einfach mal eine exakte Quelle über Entlassungen der LH Airline verlinken und gut ist.

Ich glaube Sie sind ein wenig zu LH fixiert, dabei geht völlig die Objektivität verloren.

Dieser Beitrag wurde am 16.06.2022 13:41 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 16.06.2022 - 11:17 Uhr


… zu viele Flugbegleiter ENTlassen …“
Sorry, das war wohl die Autokorrektur.

Ich bezog mich auf den letzten Teil Ihres Satzes (Ihre Falschaussage zu LH), im Kontext des von mir verlinkten Artikels.

Welche Falschaussage?

Das das LH Management ("...das der Lufthansa Airline nicht!") NICHT zuviele AN entlassen hat.

Ich kann da jetzt keine Falschaussage erkennen, zumindest keine wissentliche. Helfen Sie mir auf die Sprünge, ohne wieder ein Quiz daraus zu machen.

 https://www.aero.de/news-42778/Lufthansa-streicht-Hunderte-Fluege.html


Daraus diese Passage: 

"Nach Weggängen und ENTLASSUNGEN in der Pandemie sind in der Branche noch nicht genug Beschäftigte angestellt und einsatzfähig, um dem Reiseansturm gerecht zu werden."

Auch der erste, von mir eingestellte Link, führt zur Antwort.


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