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Kley räumt strategische Fehler ein

Karl-Ludwig Kley
Karl-Ludwig Kley, © Lufthansa

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FRANKFURT - Der Chef des Lufthansa-Aufsichtsrats hat die Mitarbeiter aufgerufen, die bestehenden Abfertigungs- und Serviceprobleme gemeinsam anzugehen.

"Jetzt müssen wir erstmal den Schlamassel in den Griff kriegen", erklärte Karl-Ludwig Kley in einem unternehmensintern verbreiteten Interview nach einer Sondersitzung des Aufsichtsrates am Mittwoch. Kley sprach sich dagegen aus, jetzt gegenseitig die begangenen Fehler aufzurechnen.

"Ich kann im Sinne des Ganzen (...) nur an alle Beteiligten appellieren, pragmatisch und kurzfristig Lösungen zu finden. Über das Grundsätzliche können wir dann wieder reden, wenn die Zeitenwende sich eingeschwungen hat."

Die Sondersitzung des Kontrollgremiums war von den Arbeitnehmervertretern beantragt worden. Gewerkschaftsvertreter und Betriebsräte hatten im Umfeld harte Kritik am Krisenmanagement des Vorstands geübt. So seien Mitarbeiter noch mit Kündigungen bedroht worden, als sich die höhere Flugnachfrage längst abgezeichnet habe.

Kley räumte Fehler bei der Personalstrategie ein und zeigte Verständnis für die hohen Belastungen, denen das Personal wegen der zahlreichen Verspätungen und Flugausfälle ausgesetzt ist.

Der Aufsichtsratschef schilderte die Probleme im Luftverkehr als vielfältig und zudem branchenweit. Das sei in der Sitzung auch anerkannt worden. Kley sagte: "Einen Tag fällt das weltweite Reservierungssystem aus, am nächsten ist der französische Luftraum gesperrt. Und alles kommt immer oben drauf. Dafür gibt es keine Zauberformel, nur harte Arbeit im Detail."

Kley zeigte sich zuversichtlich, dass die vom Unternehmen eingeleiteten Maßnahmen schrittweise erfolgreich sein werden. So hatte Lufthansa für die Monate Juli und August mehr als 3.000 Flüge gestrichen, um das verbleibende Programm zu stabilisieren. Am Mittwoch gab dann Konkurrent British Airways bekannt, aus dem gleichen Grund sogar weitere 10.300 Flüge bis Ende Oktober aus dem Programm zu nehmen.
© dpa-AFX | 07.07.2022 10:17

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Beitrag vom 10.07.2022 - 11:25 Uhr
@CptKirk zitiert einen Satz von Hr. Kley und interpretiert ihn im Konjunktiv. Ich stimme ihm da zu, glaube aber nicht, dass einzelne AN Fehler von großer Tragweite gemacht haben, aber die AV schon. Mit keinem Wort sage ich, das Hr. Kley das so gesagt hätte.

Okay, akzeptiert!

Hat aber gedauert. Und immer schon ALLE Kommentare mit in die eigene Antwort nehmen. Da macht das lesen dann richtig Spass. Man kann löschen und kürzen auf das Wesentliche. Siehe hier

Dieser Beitrag wurde am 10.07.2022 11:26 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 09.07.2022 - 22:18 Uhr
Aber von einer direkten Ansprache von Herrn Kley an diese ArbeitnehmerVERTRETER (um quasi eine 'Mitschuld' am Versagen des Managements und an der jetzigen Situation zu geben - wie das @Contrail55 mit seinem Beitrag offenbar suggerieren will), steht da eben nichts.
Nein, will er nicht. Wie kommen Sie darauf? Dieses Bild scheinen Sie exklusiv zu haben, warum auch immer.
@CptKirk zitiert einen Satz von Hr. Kley und interpretiert ihn im Konjunktiv. Ich stimme ihm da zu, glaube aber nicht, dass einzelne AN Fehler von großer Tragweite gemacht haben, aber die AV schon. Mit keinem Wort sage ich, das Hr. Kley das so gesagt hätte.

Okay, akzeptiert!
Beitrag vom 09.07.2022 - 22:15 Uhr
> "Kley sprach sich dagegen aus, jetzt gegenseitig die begangenen Fehler aufzurechnen."
> Das klingt halt auch so, als könnte man da auch den Mitarbeitern Fehler vorwerfen und nicht allein dem Management und seinen Entscheidungen.
Vielleicht dem einzelnen Mitarbeiter nicht, aber Mitarbeitervertretungen schon. Gut, hinterher sind wir alle schlauer und vielleicht hätte man heute manches anders geregelt. Wobei er hier explizit das Wort "vorwerfen" nicht gebraucht um nicht unnötig Öl ins Feuer zu gießen. Vorwürfe bringen nix.

Um nicht 'unnötig Öl ins Feuer zu gießen', laut Artikel hat er die Arbeitnehmervertretungen mit keinem einzigen Wort erwähnt!

"Kley sprach sich dagegen aus, jetzt gegenseitig die begangenen Fehler aufzurechnen.".

Er sprach von "Mitarbeitern:

"Der Chef des Lufthansa-Aufsichtsrats hat DIE MITARBEITER aufgerufen, die bestehenden Abfertigungs- und Serviceprobleme gemeinsam anzugehen."
Jetzt fangen Sie schon wieder an. So langsam ist das nicht mehr lustig, wenn Sie hier so einen Unsinn verbreiten und mich einbeziehen. Klemmt da einfach nur die STOP Taste oder ist das gar pathologisch.
Ich zitiere und beziehe mich ausdrücklich auf den Post von @CptKirk und seine Interpretation. Was ist daran nicht zu verstehen?

Und ich beziehe mich ausdrücklich auf Ihren Post. In dem Sie fälschlicherweise von Kritik an den Mitarbeitervertretungen schreiben, was aber so nicht von Herrn Kley gesagt wurde.

Kley zählt im Interview verschiedene Beispiele auf, bei denen vor allem Prognosen und Warnungen, die sich als falsch herausgestellt haben, aber auch die Verhinderung von flexiblen Lösungen beim Personal durch die Gewerkschaften, rückblickend zu falschen Entscheidungen in der Krise geführt haben. Insofern bezieht sich die Aussage mit dem "gegenseitigen Aufrechnen von Fehlern" natürlich auch auf die Gewerkschaftsseite, die ja auch diese AR-Sitzung anberaumt hatte.

Kley erwähnt dann noch die Entwicklung bei SAS als warnendes Beispiel und dass LH noch lange nicht über dem Berg sei. Die nächste Krise wäre für den Konzern im jetzigen Zustand auch die letzte. Aber diese Aussage werden hier sicher wieder einige als völlig übertrieben und als "Fake News" einordnen, um die Mitarbeiter einzuschüchtern. Man träumt ja schon vom nächsten CEO und dem warmen Geldregen, der dann kommt.

Kann man denn irgendwo sowas wie ein 'Protokoll' der Sitzung lesen? Das wäre sicher sehr aufschlussreich - und das meine ich ausdrücklich in alle Richtungen.


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