737 MAX
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LOT sieht sich als Verbrechensopfer

LOT Boeing 737 MAX 8
LOT Boeing 737 MAX 8, © Boeing

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HOUSTON - Ein Richter in Texas hat Insassen der 737-MAX-Abstürze als Opfer eines Verbrechens anerkannt. Diesen Status beansprucht auch LOT Polish Airlines.

Boeing hat bei der rechtlichen Aufarbeitung der 737-MAX-Abstürze eine offene Flanke.

Die Abstürze im Oktober 2018 und März 2019 gehen auf eine "kriminelle Verschwörung" bei Boeing zurück, erkannte US-Bezirksrichter Reed O'Connor die Insassen der Unglücksflüge im Oktober als "Opfer eines Verbrechens" an.

Die Entscheidung hebelt einen zwischen Boeing-Juristen und dem US-Justizministerium Anfang 2021 geschlossenen Deal zur Beilegung der Streitigkeiten aus: Boeing zahlte 2,5 Milliarden US-Dollar. Aus diesen Mitteln sollten auch Airlines und Familien der umgekommenen Passagiere und Crews entschädigt werden.

Nach US-Medienberichten hat LOT Polish Airlines in Texas nun ebenfalls eine Klage auf Zuerkennung des Opferstatus eingereicht. Boeing hatte LOT unter Verweis auf eine besondere Vertragssituation Schadensersatz für das Grounding von fünf 737 MAX zunächst grundsätzlich verweigert.

Aus dem Deal mit dem Justizministerium sollten 1,77 Milliarden US-Dollar an Airlines fließen, 500 Millionen US-Dollar an die Hinterbliebenen. Die Entscheidung aus Texas könnte deutlich höhere Schadensersatzforderungen gegen Boeing nach sich ziehen.
© aero.de | 31.10.2022 07:01

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Beitrag vom 10.11.2022 - 14:30 Uhr
LOT war aber beim Leasing der 737 so "ungeschickt", eine Klausel zu akzeptieren, die Ansprüche wegen technischer Mängel ausschließt. Ob es deswegen günstigere Leasingkonditionen gab, entzieht sich meiner Kenntnis.
Aber wenn man so etwas unterschreibt, sollte man sich IMHO hinterher nicht beschweren, wenn man leer ausgeht.
Beitrag vom 04.11.2022 - 12:39 Uhr
Aus meiner Sicht ist die Sichtweise von LOT völlig korrekt. Und eigentlich sind alle anderen Airlines, die die 737MAX fliegen genau so betroffen. Es ist skandalös, dass Boeing einen solchen Jet überhaupt in die Luft bringen durfte. Und auch wenn die FAA definitiv eine große Mitschuld daran trägt und einfach nicht genau hingeschaut hat, so hat Boeing doch definitiv versucht, die wichtigsten Tatsachen geheim zu halten und das ist eben genau eine strafbare Handlung.

Hoffentlich begeht der US-Kongress nicht noch einmal einen folgenschweren Fehler und winkt die MAX 7 und MAX 10 noch mal einfach so durch. Ich fand den Beitrag von Sulli sehr gut. Wenn jemand weiß, was in einer Notsituation wichtig ist, um die Passagiere (und damit auch das Flugzeug) retten zu können, dann er.

Aus meiner Sicht muss Boeing mindestens die MAX 7 und MAX 10 mit dem fehlenden Sicherheitssystem nachrüsten. Noch besser wäre, wenn sie die gesamte 737 MAX Flotte nachrüsten müssen. Denn diese Jets werden noch eine ganze Weile fliegen. Zwar werde ich selbst niemals in eins dieser Flugzeuge einsteigen, aber viele andere werden es machen. Ich hoffe wirklich, dass ich mich irre und das Flugzeug dennoch auch so sicher ist. Denn niemand braucht noch einen Absturz einer 737MAX. Ich fürchte allerdings, es wird nicht der letzte gewesen sein, wenn das Flugzeug so bleibt wie es jetzt ist.
Beitrag vom 31.10.2022 - 19:26 Uhr
Davon abgesehen ist das auch egal, denn das hier ist ein Vorgang der rechtlicher Natur ist. Natürlich geht es hier um Geld, aber die LOT ist ja auch keine Wohlfahrt. Wenn es darum geht eine wirtschaftlich angemessene Entschädigung zu erhalten, dann müssen sie diesen Schritt gehen. In allen anderen Ausführungen schließe ich mich unit-er an.


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